Kitzbüheler Anzeiger

Westendorf

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6 Dezember 2017 Thema Zum Nachdenken (7) Süßer die Kuchen nie duften ... Widersprüchliches wider- fahren? Nach so und so vielen Süßigkeiten konnten Sie kein Keks mehr sehen, Sie haben sich von ihnen „abgegessen“ wie unser Brixentalerisch treffend for- muliert. Nach einer „keksfreien“ Weile kehrt bei den meisten der „Glust“ wieder zurück – beginnt dann das Spiel von Neuem? Vielleicht nicht bei allen, denn die Kekse haben sie gelehrt: Aus Überfluss wird leicht Überdruss (wohl ein körpereigener Schutz- mechanismus, damit wir nicht zu viel Zucker und Fett zu uns nehmen). Wir alle lieben eine gewisse Ab- wechslung im Speiseplan, aber haben Sie sich schon einmal von Brot „abgeges- sen“? Oder von Kartoffeln oder Äpfeln? Mutwillig kann man na- türlich auch vom Besten zu viel nehmen. Versuchen Sie z.B. jetzt nicht, schnel- ler und tiefer zu atmen, als es Ihr Körper verlangt! Seit Menschengedenken sagen uns Erfahrung und Hausver- stand, dass wir beim Essen nicht über die Stränge schla- gen sollen und Maßhalten den Reiz des Guten am bes- ten bewahrt. Zusammenbringen muss man es, aber warum fällt das manchmal so schwer? Ein „Grundprogramm“ im Gehirn von Tieren und Men- schen lautet: Wenn Futter da ist – friss! Das galt noch für den Steinzeitmenschen und leider leben in anderen Ländern viele Menschen, die froh wären, wenn sie einmal Maßhalten müssten. Wir aber stehen mit unse- ren uralten Futter-Instink- ten einem Überangebot an Nahrung gegenüber. Zwar weicht der Hunger beim Es- sen dem Sättigungsgefühl, aber leider ein wenig zu spät. Es ist Ihnen sicher schon widerfahren, dass Sie z.B. eigentlich noch ein Stück Fleisch nehmen wollten, doch irgendetwas (z.B. ein Telefonanruf) kam dazwi- schen und zwanzig Minu- ten später stellten Sie fest, dass Sie eigentlich schon satt sind. Aufhören, wenn es am besten (oder sagen wir lieber: noch gut) schmeckt – liegt dieser Ratschlag falsch? Die Fähigkeit zur bewussten Selbststeuerung gehört wohl zu den größten Errungen- schaften der Menschenevo- lution, ist aber offenkundig nicht bei allen Menschen gleich stark ausgeprägt. (Das ist bei „Neuentwick- lungen“ der Evolution nicht überraschend.) Die uralten Antriebe sind oft stärker als das später Erworbene und so können wir manches nicht lassen, obwohl uns der Ver- stand sagt, dass es nicht gut für uns ist, Beispiele dafür findet jeder in seinem ei- genen Leben. Doch durch Maßhalten gewinnen wir ein Stück (innerer) Freiheit, die wir so nur vom Menschen kennen. Das fällt vielleicht leichter, wenn wir uns den skizzierten biologischen Hintergrund bewusst ma- chen. Hans Laiminger Eine delikate Trainingsmöglichkeit für mehr Freiheit ... In den kommenden Wochen ziehen wieder vertraute Düfte durch viele Häuser und nicht nur Kinderherzen schlagen höher, wenn der Backofen ein Blech voller Köstlichkeiten freigibt – das heißt, freigegeben für den sofortigen Konsum sind sie nicht automatisch und über- all. „Die Kekse gibt’s erst zu Weihnachten“ – oder viel- leicht doch schon einmal früher, „aus- nahms- weise“ oder „zur Feier des Tages“ - dann allerdings schmecken sie herrlich! (Es soll auch verstohlene Naschkatzen bzw. Naschkater geben, die den Reiz des Seltenen noch durch den Reiz des Verbote- nen steigern.) Dann endlich – Heiliger Abend, der Griff ins Keks- teller ist legal und ohne Be- schränkung, die kulinarische Aufholjagd kann beginnen. Aber ist Ihnen da nicht auch schon einmal et- was schein- bar Heuer wieder Christbaumverkauf beim Dorfer (Minigolfplatz) SA 16.12.2017 von 08.00 – 18.00 Uhr SA 9.12.2017
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