Kitzbüheler Anzeiger

Westendorf

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4 April 2020 Thema Coronaviren wie SARS- Cov-2 bilden eine große Familie von Viren, die beim Menschen leichte Erkältungen bis hin zu schweren Lungenentzün- dungenverursachenkönnen. Nach bisher vorliegenden Informationen besteht die Möglichkeit einer Mensch- zu-Mensch-Übertragung durch eine Tröpfchen- oder Schmierinfektion.DasÜber- tragungsrisiko von Mensch zuMenschistrelativgering und liegt nach derzeitigem Informationsstand etwas höher als jenes der Influ- enza. Vergleichsweise sind Masernviren fünf- bis sie- benmalleichterübertragbar. Der Name „Coronavirus“ kommt nicht von ungefähr. Als Wissenschafter zum ers- ten Mal die Struktur eines Vertreters dieser Virusfami- lieunterdemElektronenmi- kroskoperblickten,mussten sie unweigerlich an kleine Kronendenken.Daswarin den 1960er-Jahren – seit- her hat sich die Mikrosko- pie enorm weiterentwickelt und liefert heute ein anderes Bild. Statt zackiger Krön- chen ähneln die Coronavi- ren eher Igelbällen, die für MassagenodergegenStress eingesetzt werden: Sie sind rund und haben viele sta- chelartigeStrukturenander Oberfläche. Der lateinische AusdruckfürKrone–Coro- na–istabergeblieben. Mehr als 40 Coronaviren sindheutebekannt,dieeine Vielzahl von Säugetieren und Vögeln infizieren kön- nen. Lange Zeit beschäf- tigten sie vor allem die Veterinärmedizin, weil sie Krankheiten bei Schwei- nen, Rindern und Geflügel verursachen. Zwei Coro- navirus-Arten lösen auch Erkältungssymptome beim Menschen aus – mit unan- genehmen, aber ungefährli- chenFolgen. DasändertesichEnde2002: EinCoronavirussprangda- mals von einer Fledermaus auf einen Menschen über, inderFolgeinfiziertensich weltweit Menschen damit underkranktenamschweren akuten Atemwegssyndrom (Sars). Rund 800 Personen starben. 2012 tauchte zum zweiten Mal ein gefährli- ches Coronavirus auf, das vor allem auf der Arabi- schen Halbinsel grassierte: Mers, das von Dromedaren übertragenwurde.MitSars- CoV-2 ist nun einem weite- renCoronavirusderSprung vom Tier auf den Menschen gelungen – und es hat sich in einem unvergleichbaren Ausmaß um den Erdball verbreitet. Wie äußert sich die Krankheit? HäufigeAnzeicheneinerIn- fektion mit dem neuartigen Coronavirus sind unter an- derem Fieber, Halsschmer- zen, Husten, Atembe- schwerden. In schwereren Fällen kann die Infektion eine Lungenentzündung, Nierenversagen und vor al- lem, wenn schwere andere Erkrankungenbereitsvorher bestehen, den Tod verursa- chen. Am häufigsten treten aber milde Verlaufsformen (SymptomeeinerErkältung) auf. Wie lange dauert die Inkubationszeit? Derzeit wird davon ausge- gangen, dass die Inkubati- onszeit in der Regel zwei bissiebenTage(maximal14 Tage)beträgt. DieDauerderAnsteckungs- fähigkeit wird derzeit mit einemTagvorErkrankungs- beginn bis zu zwei Tagen nachBeendigungderSymp- tomatikvermutet. Wie wird die Krankheit behandelt? Die Behandlung erfolgt durchLinderungderKrank- heitsbeschwerden, wie zum Beispiel fiebersenkende Mittel. Eine Impfung steht (noch) nicht zur Verfügung, Me- dikamente könnten jedoch bald erhältlich sein. Wer ist gefährdet? Vor allem sind Menschen mit engem Kontakt zu ei- nem an neuartiger Corona- virusinfektion Erkrankten oderVerstorbenengefährdet (z.B. Familienangehörige, medizinisches Personal). In einem deutlich geringeren Ausmaß könnten Reisende ausChinaundallenRisiko- gebieten, die unwissentlich Kontakt mit einer an Co- vid-19 erkrankten Person hatten, infektionsgefährdet sein. Besonders gefährdet sind ältereMenschen,vorallem, wenn es Vorerkrankungen (Diabetes, Lungenentzün- dungetc.)gibt. Wie kam das Virus nach Europa? In China tauchte das neue Virus bereits im Vorjahr in der chinesischen Provinz Wuhei - wahrscheinlich auf einem Tiermarkt - auf. Es breitete sich rasch aus. In Europa erfuhren wir davon nichts,denndasneueVirus wurde vermutlich einige Zeit totgeschwiegen, wert- volle Zeit ging bei der Be- kämpfungverloren. DassessoraschnachEuro- pa kam, ist vermutlich die Folge des weltweiten Wirt- schaftens. Italienische Modekonzerne arbeiten seit Jahren aus Kos- tengründen viel mit China zusammen, außerdem sind indenTextilfabrikeninder Lombardei mehr als 50.000 Chinesen beschäftigt, die zum Teil während des Jah- reswechsels in China auf Heimaturlaub waren. EinneuesVirusverbreitetweltweitSchrecken Was ist Covid-19?
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