Kitzbüheler Anzeiger

Westendorf

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Februar 2020 5 Thema Nur die Werbung im Westendorfer Boten erreicht jeden Haushalt. Was ist bloß mit den T iroler Tieren los? Nachdem im vergangenen Jahr nicht nur wildgewor- dene Kühe, sondern auch Schafe aggressiv gegen- über W anderern wurden, rätselt man unter Fach- leuten darüber, woher die ungewohnte Angriffslust unter den heimischen Tie- ren kommt. Ganz allgemein warnt nun das Land Tirol vor Begegnungen mit Tieren in freier Natur. Im vergangenen Juli hat- te ein Vorfall die Urlauber- szene schockiert. Auf einem Wanderweg war damals offenbar ein Tourist aus un- serem großen Nachbarstaat von einem Schaf angegan- gen worden. Laut Berichten der Begleiter des Mannes hatte das wildgewordene Tier den Verletzten dann noch mehr als zehn Minu- ten lang attackiert. Eigenen Aussagen zufolge hatte er nicht den Funken einer Chance gegen das Woll- knäuel gehabt. Eine schwie- rige Bergung war die Folge gewesen. Im Krankenhaus wurde ein verstauchtes Bein festgestellt. Auslöser einer groß ange- legten Medienkampagne in Deutschland ist aber nun ein Vorfall, der sich offen- bar im Herbst ebenfalls im Zillertal abgespielt hatte. Wanderer hatten Murmel- tiere beobachtet, als sich ein Tier – offenbar der hin- terlistige Anführer der Grup- pe – aufrichtete und schrille Pfiffe von sich gab. Einer der Wanderer erlitt dabei einen Gehörsturz und einen Schock. Er musste mit dem Rettungshubschrauber in die Klinik Innsbruck geflo- gen werden, wo er eine Zeit- lang an der HNO-Abteilung bleiben musste. Zwar konnten bleibende Schäden verhindert werden, doch der Urlauber klagte das Land Tirol (als „Besitzer“ der Murmeltierherde). Ein Urteil steht in dieser Sache noch aus, jedenfalls wurden bereits Warnschil- der angefertigt, die an Stel- len, an denen Murmeltiere leben, angebracht werden. Die Mitnahme eines Gehör- schutzes wird zudem drin- gend empfohlen. Wie das Land grundsätzlich feststellt, geht auch von Kat- zen, Singvögeln und ande- ren Tieren eine gewisse Ge- fahr aus. Es empfiehlt sich in jedem Fall, beim Erblicken eines Tieres weit auszuwei- chen. Dabei ist aber Vorsicht geboten, damit das Auswei- chen nicht zu einem Absturz führt. Eines dieser beiden Murmeltiere soll laut Augenzeugen der Übeltäter gewesen sein. Bei einer ersten Einvernahme schwiegen aber beide Tiere (Bild: H. Laiminger). Gefährliche T iroler Tierwelt Da unsere braven Kühe, wie mittlerweile bekannt ist, durch die von ihnen pro- duzierten Gase ganz we- sentlich zum CO 2-Problem beitragen, hat nun die Land- wirtschaftskammer Verbes- serungsmöglichkeiten vor- geschlagen. Einerseits soll ab sofort dem Futter ein Bindemittel bei- gemengt werden, das dafür sorgt, dass die Ausschei- dungen der Kühe weniger flüssig - und vor allem nicht gasförmig - entweichen. Durch das Bindemittel, das selbstverständlich günstig im Lagerhaus erhältlich ist, soll die „Scheiße“ in ziem- lich handfester Form in die Ställe und auf die Wiesen kommen. Dort können die Exkremente dann mit einem eigenen Anhängerzubehör - selbstverständlich im Land- maschinenhandel schon erhältlich und natürlich auch von der EU gefördert - schonend verteilt und wie- der in den Boden verbracht werden. Außerdem sollen die Rind- viecher in Zukunft trainiert werden, länger zu kauen und damit die Verdauung zu verbessern. Dadurch sollte es möglich sein, die Zahl der Rülpser deutlich zu senken. Derartige Trainer werden in den nächsten Monaten in der Landwirtschaftsschule Weitau ausgebildet. Wer In- teresse hat, möge sich mit dem Codewort „Cow Burp Coach“ (CBC) melden! Futterzusatz gegen CO 2 Ein Bindemittel ins Futter und ein Trainingsprogramm fürs Kauen: Auf die Kühe kommen in diesem Sommer einige Neuerungen zu.
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