Kitzbüheler Anzeiger
13.04.2014
News  
 

Wirtschaftslage bleibt angespannt

In den Bezirken Kitzbühel und Reutte ist die Zahl der Arbeitslosen von Ende März um mehr als 50 Prozent im Vorjahresvergleich gestiegen.

Kitzbühel | Solche Zuwachsraten kennt man sonst eigentlich nur aus von der Wirtschaftskrise schwer betroffenen Krisenländern. Das AMS Kitzbühel relativiert aber: Es steigt zwar auch bei uns die Arbeitslosigkeit, dieser extrem hohe Anstieg der Zahlen im Vorjahresvergleich ist jedoch eine Momentaufnahme, die auf den frühen Saisonschluss im Tourismus zurückzuführen ist.

Später Ostertermin, früher Saisonschluss

Einen großen Einfluss auf die Dauer der Wintersaison hat speziell in niedrig gelegenen Skigebieten der Termin der Osterferien. Sowohl 2013 als auch 2012 war Ostern sehr früh und führte zu einer längeren Wintersaison im Bezirk. Dadurch sank damals auch die Arbeitslosigkeit. „Heuer ist Ostern sehr spät, zu spät für die meisten Tourismusbetriebe. Dadurch beendeten viele Betriebe die Saison und es erfolgten viele Arbeitslosmeldungen bereits in der letzten März-Woche“, so Dag. Besonders stark war der Andrang am 31. März. Die Arbeitslosenzahlen sind immer Momentaufnahmen vom letzten Werktag in einem Kalendermonat. Zum Vergleich: Im Vorjahr erfolgte der Großteil der Arbeitslosmeldungen erst nach dem 8. April.

„Bei Saisonschluss melden sich binnen weniger Wochen ca. 3000 Tourismusbeschäftigte beim AMS Kitzbühel arbeitslos. Diese Zahl zeigt deutlich auf, welchen großen Einfluss der Tourismus samt Bergbahnen, Skischulen usw. auf die Arbeitsmarktdaten im Bezirk Kitzbühel hat“.

Weniger Aufträge in der Wirtschaft

Unabhängig von der saisonalen Arbeitslosigkeit ist auch im Bezirk Kitzbühel der allgemeine Anstieg der Arbeitslosigkeit zu spüren. Ende März waren in allen Altersgruppen mehr Erwerbslose als im Vorjahr, besonders stark war wie bereits in den letzten Monaten die Altersgruppe der über 50 Jährigen betroffen. Manfred Dag: „Die angespannte Wirtschaftslage spürt man auch im Bezirk. Mehrere Firmen mussten aufgrund von Auftragsrückgängen vorübergehend Arbeitnehmer freisetzen“.

Insgesamt waren 2.300 Personen ohne Job, um 814 bzw. um 54,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Nach Wirtschaftsbranchen betrachtet waren 1.106 Arbeitslose aus dem Tourismus (+628 bzw. +131%), gefolgt vom Bau mit 258 Arbeitslosen (-82 bzw. –24%).

Weniger Arbeitslose in der Baubranche

Der AMS-Leiter berichtet auch über eine positive Entwicklung. „Die Baubranche verzeichnete weniger Arbeitslose als im Vorjahr. Wie bereits in den Monaten davor, gab es auch im Februar mehr Beschäftigte im Bezirk. Trotz einer durchwachsenen Wintersaison war der Tourismus jene Branche mit dem höchsten Beschäftigtenanstieg.“ Foto: AMS

 
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