TVB vor neuen Herausforderungen

Die Tourisitker im Pillerseetal sind gefordert. Es gilt zwei Skigebiete innerhalb eines Verbandes zu vermarkten und neue Veranstaltungen an Land zu ziehen. Mit der Biathlon WM im Jahr 2017 wartet die nächste Großveranstaltung.

Waidring | „Wir haben uns nicht kaputt gespart. Wir haben eine solide Finanzbasis und können jetzt in die Phase der Gestaltung gehen“, erklärte Obfrau Bettina Geisler im Rahmen der Jahreshauptversammlung. Der Verband ist seit dem Jahr 2013 schuldenfrei (im Jahr 2010 70,14 Prozent Verschuldungsgrad) und konnte auch entsprechende Rücklagen bilden. Investitionen wurden in den letzten Jahren keine großen getätigt.

Eine Region mit drei Skikarten

Die Nächtigungen stiegen im Vergleich zum Vorjahr im Sommer um 10,4 Prozent, in der Wintersaison um 2,3 Prozent. Wie die Zahlen der letzten Jahre veranschaulichen, stagniert der Winter im Pillereetal. Impuls und Herausforderung für den Verband ist der Zusammenschluss von Fieberbrunn mit dem Skicircus Saalbach-Hinterglemm-Leogang ab kommenden Winter. Es gilt nun drei Skikarten möglichst gleichwertig zu vermarkten. Geschäftsführer Phleps sieht darin eine Chance. „In Zukunft können wir mit dem Schneewinkl, dem Skicircus und dem Großraumgebiet Kitzbüheler Alpen alle Ski Alpin Zielgruppen ansprechen“, so Phleps.

Nicht alle sind mit der Lösung zufrieden

Wie der Kitzbüheler Anzeiger bereits berichtete, sehen nicht alle Pillerseetaler die jetzige Lösung mit den verschiedenen Skitickets als ideal an. Auch Gastgeber-Bürgermeister Georg Hochfilzer ortet noch Gesprächsbedarf. „Ich bin zuversichtlich, dass nach einer Anlaufzeit von ein bis zwei Jahren eine Lösung für die Kartenproblematik gefunden werden kann. Es sollte der Gast im Mittelpunkt stehen“, so der Bürgermeister.

Viele Nächtigungen durch die Blue Knights

Der enorme Zuwachs im letzten Sommer war der internationalen Blue Knights Convention zuzuschreiben. 1.200 motorradfahrende Polizei- und Justizbeamte trafen sich im Juni im Pillerseetal und nächtigten vorwiegend in Waidring. „Die Veranstaltung war auch ein nachhaltiger wirtschaftlicher Erfolg für uns. Viele Biker, die letztes Jahr bei uns waren, sind heuer wieder gekommen“, erklärt TVB-Geschäftsführer Florian Phleps.

Kommen 2020 die Red Knights ins Pillerseetal?

Die Tourisitiker bemühen sich deshalb nun auch die Red Knights, die motorradfahrenden Feuerwehrmänner, ins Pillerseetal zu locken. „Wir haben uns als Veranstaltungsort bereits für das Jahr 2020 beworben“, so Phleps. Der Verband ist bemüht immer wieder Großveranstaltungen in die Region zu bringen. „Wir haben uns auch für die Wander WM 2017 beworben und den Zuschlag für HP Wintergames im kommenden Winter haben wir bereits erhalten“, berichtet der Geschäftsführer.

Die Vorbereitungen für die Biathlon WM 2017 laufen ebenfalls auf Hochtouren. Von 8. bis 19. Februar ist die Weltelite des Biathlonsports in Hochfilzen zu Gast. Die Sanierung und Umbauarbeiten für die Großveranstaltung im Biathlonzentrum laufen auf Hochtouren. Bereits im Herbst soll die erste Bauphase abgeschlossen sein. Feuerprobe wird der Weltcup 2016 sein.

Niedrigpreispolitik auch im Pillerseetal

Eine weitere Herausforderung für den Verband ist es den Bettenrückgang zu stoppen und die Wertschöpfung in der Region zu erhöhen. In den letzten 10 Jahren musste die Region einen Bettenrückgang bis 8,3 Prozent verzeichnen. Die Wertschöpfung liegt pro Bett bei rund 3.874 Euro. Im Vergleich liegt die Wertschöpfung im Tiroldurchschnitt pro Bett bei rund 7.015 Euro (absoluter Spitzenreiter ist übrigens Kitzbühel mit 12.635 Euro).
Obfrau Bettina Geisler appelliert deshalb an die Vermieter, ihre Zimmer nicht zu „billig“ zu verkaufen.
Johanna Monitzer