Kitzbüheler Anzeiger
08.12.2015
News  
 

Schutzzonen für Wald und Tier

Skifahren im freien Gelände wird immer beliebter. Um Umwelt und Tiere zu schützen wird in Kitzbühel an dem Pilot-Projekt „Bergwelt Tirol - miteinander erleben“ gearbeitet.

Kitzbühel | Beim Thema Tiefschneefahren (Freeriden) treffen viele Interessen aufeinander. Auf der einen Seite wollen die Grundbesitzer ihr Eigentum und den darauf befindlichen Wald sowie die Tierwelt schützen. Auf der anderen Seite wollen immer mehr Wintersportler in den unberührten Hängen ihre Spuren ziehen. Dazwischen Touristiker, Bergbahn und die Skischulen, die den einheimischen oder urlaubenden Skifahrern und Snowboardern das wunderschöne Erlebnis einer Tiefschneeabfahrt nicht verwehren wollen bzw. auch können. Kompromisse sind gefragt.

Runder Tisch mit den Interessensvertretern

Wie der Name schon verrät setzt das tirolweite Pilot-Projekt „Bergwelt Tirol - miteinander erleben“, welches in Kitzbühel gerade ausgearbeitet wird, auf ein Miteinander statt Gegeneinander. „Alle Betroffenen haben sich an einen runden Tisch gesetzt und ihre Anliegen geschildert“, erzählt Bezirks-Bauernbundobmann LA Josef Edenhauser. Im Skigebiet der Bergbahn AG Kitzbühel sollen in Zukunft Schutzzonen ausgewiesen werden, die auf sensible Landschaftsabschnitte hinweisen. „Es geht hier nicht um ein Ausschließen der Skifahrer, sondern um einen Schutz des Waldes und des Wildes in gewissen Abschnitten“, erklärt Bezirksförster Franz Heim auf Anfrage des Kitzbüheler Anzeigers.

In Arbeitskreisen werden die Zonen derzeit noch ausgearbeitet. „Wenn das Projekt spruchreif ist, wird es der Öffentlichkeit präsentiert“, erklärt Heim.

Wird kontrolliert oder bestraft?

Geplant sind Tafeln, auf denen die sensiblen Zonen für die Wintersportler kenntlich gemacht werden. Strafen bei zuwiderhandeln sind aber keine vorgesehen. „Ein wesentliches Prinzip des Projektes ist die Freiwilligkeit. Wir wollen niemanden strafen, wir setzen auf die Einsicht eines jeden Einzelnen“, erklärt Bezirksbauernbund-Obmann Edenhauser.

Bergbahn AG Kitzbühel unterstützt das Projekt

Vollste Unterstützung genießt das Projekt bei der Bergbahn AG Kitzbühel. Die Bergbahn ist zwar nur für die ausgewiesenen Pisten und Skirouten, für welche sie Dienstbarkeitsverträge mit den Grundeigentümern hat, zuständig, jedoch will man als Partner des Natur- und Kulturraumes auch einen Beitrag leisten, wie Vorstand Josef Burger gegenüber dem Kitzbüheler Anzeiger erklärt. „Wir tragen alle für unsere Natur eine gewisse Verantwortung und müssen hier zusammenarbeiten“, so Burger. Die Bergbahn will die Schutzzonen in ihre Folder aufnehmen und über ihr Mediennetz verbreiten.

Wann wird das Projekt realisiert?

Ob das Projekt „Bergwelt Tirol - miteinander erleben“ in diesem Winter noch realisiert werden kann, ist noch offen. Aber bis zur nächsten Wintersaison sollen die Schutzzonen ausgewiesen sein, heißt es von den Verantwortlichen. Die Tafeln sind schon bestellt. Johanna Monitzer

Bild: Im Raum Kitzbühel locken zahlreiche Tiefschneeabfahrten - was den Waldbesitzern nicht immer gefällt. Das Projekt „Bergwelt Tirol - miteinander erleben“ bringt nun alle Interessensvertreter an einen Tisch. Foto: Kitzbühel Tourismus/Werlberger

 
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