Kitzbüheler Anzeiger
27.04.2015
News  
 

Raser sollen ausgebremst werden

Auch die kleinste Gemeinde im Bezirk hat mit einigen Herausforderungen, wie zum Beispiel dem Verkehr, zu kämpfen. Finanziell steht St. Jakob i. H. aber sehr gut da.

St. Jakob | Nicht wirklich viele Bürger waren zur Gemeindeversammlung am vergangenen Mittwochabend in den Veranstaltungssaal der Gemeinde gekommen. Bürgermeister Leo Niedermoser konnte aber auch dieser Tatsache etwas Positives abgewinnen. „Wenn es einen Skandal gäbe, dann wäre der Saal voll. Das ist auch irgendwie ein gutes Zeichen für uns“, scherzte der Bürgermeister.

In finanzieller Hinsicht stehen die Zeichen in der Gemeinde auf jeden Fall gut. Der Verschuldungsgrad konnte auf 12,91 Prozent gesenkt werden (Vergleich 2013: 38,07 Prozent). Der Darlehensstand per 31.12.2014 beträgt 945.353,34 Euro. Dem gegenüber stehen Rücklagen (Sparbücher) von 229.884,36 Euro. Die Darlehen wurden zum größten Teil für das Wohnbauprojekt „Simmern“ (892.000 Euro) benötigt. Die Restsumme teilt sich auf das Feuerwehr-Gerätehaus und Kanalbauten auf. Das vergangene Jahr konnte die Gemeinde mit einem Überschuss von 150.143,02 Euro beschließen. „Das ist eines der besten Ergebnisse, das wir überhaupt jemals hatten“, erklärte Bürgermeister Niedermoser.

Verkehrszählungen im März und April

Die kleine Gemeinde liegt mitten an einer Durchzugsstraße. „Es herrscht subjektiv die Einschätzung, dass der Verkehr in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat. Das stimmt aber nicht“, sagt Niedermoser. Verkehrszählungen im März und April bestätigen dies. „Das Verkehrsaufkommen beträgt pro Tag im Durchschnitt maximal rund 1.700 Autos. Jeder Wert, der unter 3.000 Autos liegt ist laut Experten vertragbar“, erklärt der Bürgermeister. Im Jahr 2012 wurde bei Verkehrsmessungen im Nachbarort St. Ulrich ein Durchschnittswert von 1.659 Autos pro Tag erhoben.

Verkehrsinsel-Projekt liegt in der Schublade

In manchen Zeiten fahren 85 Prozent der Autofahrer schneller als die vorgeschriebenen 60 km/h. Die Frage ist, wie die Gemeinde am besten den Rasern Einhalt gebieten kann. Die Gemeindeführung hat ein fertiges Projekt für Verkehrsinseln auf der Ost- und Westseite der Ortschaft in der Schublade liegen. Kostenpunkt: 70.000 Euro pro Insel. „Es fragt sich nur, ob es uns etwas bringen wird, denn laut Experten haben sich die Autofahrer nach drei Monaten daran gewöhnt und haben den Fuß wieder am Gas“, so Niedermoser.

Die Gemeindeführung sieht mehr Vorteile in sogenannten verkehrsberuhigenden Maßnahmen, wie die Schilder mit dem lachenden Gesicht, wenn man sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen hält oder mehr Kontrollen. „Wir werden ein Konzept im Gemeinderat erstellen und über alle möglichen Maßnahmen diskutieren“, gibt der Bürgermeister die Marschrichtung vor.

Keine neuen Zebrastreifen

Den Wunsch nach neuen Zebrastreifen muss der Bürgermeister eine Absage erteilen. „Zebrastreifen werden erst genehmigt wenn 300 Autos pro Stunde gezählt werden und der Übergang von 50 Personen pro Stunde genutzt werden würde“, erklärt Niedermoser.

Neuer Spielplatz im Siedlungsgebiet

Im kommenden Jahr will die Gemeinde im Siedlungsgebiet einen neuen Spielplatz errichten. „Dafür haben wir 50.000 Euro veranschlagt. Die Grundidee ist ein naturnaher Spielplatz“, erklärt der Bürgermeister. Der Lunglbach, Hafenberg und Schintergraben werden verbaut und das Gemeindehaus soll eine Überdachung beim Eingangsbereich bekommen.
Ein weiteres Großprojekt in den nächsten Jahren wird die Sanierung und Modernisierung der Volksschule sein.
Johanna Monitzer

 
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