Kitzbüheler Anzeiger
08.11.2015
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Poller zur Verkehrsberuhigung?

Die Umbauarbeiten in der Poststraße laufen auf Hochtouren, die Fertigstellung ist für Anfang Dezember geplant. Hansjörg Hofer (Arbeitskreis Verkehr) fordert zur innerörtlichen Verkehrsberuhigung einen funksteuerbaren Poller und bringt gleichzeitig wieder die Umfahrungsvariante „Süd“ ins Spiel.

St. Johann | Die verbliebenen Mitglieder des Arbeitskreises Verkehr in St. Johann geben nicht auf. Die Sanierung und optische Verschönerung der Poststraße bringt sie neuerlich auf den Plan. Hansjörg Hofer sieht eine einmalige und sehr einfache innerörtliche Verkehrs­entlastung durch den Einbau eines funksteuerbaren Pollers im Bereich der Firma Feller.

„Das Ziel ist eine innerörtliche Verkehrsberuhigung, und zwar ganzjährig. Die Sperre der Poststraße mittels Poller im Zeitraum als Norm zwischen 22 Uhr bis 7 Uhr bringt eine wesentliche Verkehrsentlastung hin zum Krankenhaus, vor allem während der Nachtstunden,“ so Hofer.

Die Zufahrt zum Krankenhaus während der Pollersperre würde dann einspurig über den Hauptplatz erfolgen, auch die Schülerbringung in den Morgenstunden führt über den Hauptplatz. „Die Einfahrt ist von drei Richtungen zum Hauptplatz möglich, von hier aus können die Kinder gefahrlos die Volksschule, das Gymnasium und die Tourismusfachschule erreichen. Die Ausfahrt erfolgt in Richtung Poststraße, Speckbacherstraße oder Kaiserstraße,“ erklärt Hansjörg Hofer das Konzept. Dadurch würden sich die Zubringerrouten und Ausfahrten zu und von den Schulen von Fieberbrunn kommend, der Kaiserstraße, Wieshoferstraße und der Speckbacherstraße um fast die Hälfte reduzieren, rechnet der Arbeitskreis Verkehr vor.

Sicherheitstechnisch problematisch

„Wir haben diese Variante von Sachverständigen prüfen lassen. Durch den Poller und die Sperre der Poststraße würde der Verkehr durch die Fußgängerzone fließen, was wiederum sicherheitstechnisch nicht möglich ist, wie uns die Experten mitteilten,“ so Alexander Hronek vom Bauamt St. Johann.

Ins gleiche Horn stößt auf Anfrage des Kitzbüheler Anzeigers Bürgermeister Stefan Seiwald. „Wir haben nachweislich alle Vorschläge geprüft und von den Verkehrsexperten die Antwort bekommen, dass diese Variante nicht als zielführend eingestuft werden kann - somit kann sie auch nicht nachverfolgt werden. Ebenso wurde eine Öffnung der Fußgängerzone für den Verkehr von den Experten abgelehnt,“ erklärt Bürgermeister Seiwald.

Der Umbau der Poststraße kurbelt auch wieder die Diskussion rund um die Umfahrungsvarianten an. Zur sogenannten „Nordumfahrung“ existiert die Idee einer „Südtrasse“, die der Arbeitskreis Verkehr ausarbeitete. Diese Trasse hätte laut Hansjörg Hofer den Vorteil, dass mittels Kurztunnellösung (ca. 300 Meter) hornseitig bzw. dort wo der Verkehr nicht oberirdisch führt, dieser mittels Grünbrückenverfahren eingegraben werden kann und unterirdisch fließt. Nach Fertigstellung der Bauarbeiten kann der ursprüngliche Landschaftszustand wieder hergestellt werden. Die Einmündung in die Bundesstraße würde im Bereich Knoten Süd stattfinden. „Die Südumfahrung käme somit ohne jeglicher Beschrankung aus,“ erklärt Hofer.

Auch Südumfahrung wurde geprüft

Wie Alexander Hronek mitteilt, wurde auch die „Umfahrung Süd“ der Prüfung unterzogen. „Wir haben sowohl die Planungen für die Süd- als auch die Nordumfahrung prüfen lassen. Die Verkehrsexperten haben sich dabei gegen die Trassenführung „Süd“ entschieden, Planungen beschäftigen sich derzeit mit der ‚Nord‘ Variante“, so Hronek zum Kitzbüheler Anzeiger.

Aktuelle Projekte werden vorgezogen

Wie das Baubezirksamt Kufstein auf Anfrage mitteilt, steht eine Umfahrung St. Johann nicht ganz vorne auf der Prioritätenliste. Pläne zu Umfahrungen, wie beispielsweise in Kitzbühel, haben einen jahrelangen Vorlauf bishin zur möglichen Realisierung und derzeit Vorrang in der Bearbeitung. Welche Umfahrungsvariante es nun auch immer werden soll, sie wird wohl noch etwas auf sich warten lassen. ph

Bild: Einen Poller in der Poststraße zur Verkehrsberuhigung fordert Hansjörg Hofer vom Arbeitskreis Verkehr. Dadurch würde der Verkehr in den Nachstunden (22 bis 7 Uhr Sperre) einspurig durch die Fußgängerzone fließen, was wiederum die Gemeindeführung sicherheitstechnisch problematisch sieht. Foto: Anzeiger

 
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