Kitzbüheler Anzeiger
23.11.2015
News  
 

Neues Quartier mit Ablaufdatum

Das Haus in Schwendt werden die Menschen im Frühjahr wieder verlassen müssen. Der Bezirk ist noch immer gefordert, Quartiere für Flüchtlinge zu schaffen.

Bezirk | Vor Kurzem sind in der 800-Einwohner Gemeinde Schwendt 24 Menschen in das ehemalige Erholungsheim der Landarbeiter und Bauern eingezogen. „Das Gebäude stellt die gemeinnützige Siedlungsgenossenschaft Siedlung Frieden zur Verfügung“, informiert Bürgermeister Sebastian Haunholter. Im Frühjahr 2016 wird Siedlungsgenossenschaft dort ein Wohnprojekt realisieren, bis zum Baubeginn können die Flüchtlinge die Räumlichkeiten nutzen.

Bezirks-FPÖ ortet fehlende Information

Einen Aufschrei gab es von der Bezirks-FPÖ, die erneut eine fehlende Information der Bevölkerung und des Gemeinderates ortete sowie die hohe Anzahl der Flüchtlinge im sozialen Netzwerk Facebook bekritelte. Bürgermeister Haunholter nimmt die Sache gelassen. „Wir haben die Einquartierung der Menschen im Gemeinderat diskutiert und befürwortet. Außerdem haben wir die Bevölkerung per Postwurf informiert“, erklärt Haunholter.

Zahlreiche Schwendter engagieren sich bereits ehrenamtlich für die Menschen, erzählt der Bürgermeister. Die Kinder besuchen die Schulen oder den Kindergarten. Ob nach dem Baubeginn der Siedlung Frieden eine neue Unterkunft gefunden werden kann, ist eher unwahrscheinlich. „Im Moment schaut es nicht danach aus, aber wir stehen allem offen gegenüber“, so der Bürgermeister.

Wie viele Flüchtlinge leben derzeit im Bezirk?

In der nächsten Woche werden, laut der Tiroler Soziale Dienste GmbH, die Unterkünfte in Kirchberg und Brixen bezogen, der Kitzbüheler Anzeiger berichtete bereits. Im Bezirk haben dann 191 Menschen (ohne Verteilerzentrum Bürglkopf) ein neues Zuhause auf Zeit auf gefunden, die wie folgt aufgeteilt sind: Kitzbühel 42 Menschen, Kössen 38 Menschen, Hopfgarten 25 Menschen, Schwendt 24 Menschen, Brixen, Kirchberg und Kirchdorf je 15 Menschen, St. Johann 12 Menschen sowie Waidring 5 Menschen.

Unterkunft in Gasteig bleibt bis Februar

Im Kirchdorfer Ortsteil Gasteig wird das Quartier aber, wie in Schwendt, auch nicht auf Dauer bestehen. „Die Menschen können in der ehemaligen Volksschule voraussichtlich bis Ende Februar 2016 bleiben“, erklärt Georg Mackner von der Tiroler Soziale Dienste GmbH.

Keine Einigung in Reith

Das Projekt in Reith hängt immer noch in der Warteschleife. „Wir befinden uns weiterhin im Verhandlungsstadium“, so Mackner. Wie der Kitzbüheler Anzeiger berichtete, würde die Familie, der auch der Seehof in Kitzbühel gehört, ihr Haus in Reith ebenfalls für Flüchtlinge zur Verfügung stellen. Im Haus an der Kaiserstraße wäre Platz für 40 bis 50 Menschen, die Gemeindeführung will aber nur maximal 25 Menschen auf der Flucht im Ort haben. Nach wie vor geht es für beiden Seiten, Eigentümer und Soziale Dienste GmbH, um die Wirtschaftlichkeit. Das Anwesen ist durch die Unterbringung von Flüchtlingen nicht mehr anderweitig nutzbar und so würde es halb leer stehen.

Wie viele Unterkünfte in Tirol und im Bezirk eigentlich  noch gebraucht werden, lässt sich schwer abschätzen, sagt Mackner. Johanna Monitzer

 
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