Kitzbüheler Anzeiger
15.11.2015
News  
 

Moderne und Barock vereint

Die Restaurierungsarbeiten an der Kirchberger Pfarrkirche gehen in die Endphase. Bis zur Segnung des neuen Zelebrationsaltares im Dezember wird der liturgische Raum von der Architektengruppe P3 neu gestaltet.

Kirchberg | Die Arbeiten für die Innenrestaurierung der Pfarrkirche gehen voran. Mit Druck wird an der Fertigstellung gearbeitet, damit termingerecht zum 12. Dezember, alle Arbeiten abgeschlossen sind und die liturgischen Orte von Bischof Franz Lackner geweiht werden können. Viele Vorschusslorbeeren hat Pfarrer Gerhard Erlmoser für den neugestalteten Altarraum. „Es wird kein barocker Altar werden. Wir leben nicht mehr im Barock und könnten diesen Stil nur noch nachbauen. Mit Mut zum Neuen haben wir uns für eine interessante und zweckmäßige Variante entschieden“, erzählt Erlmoser.

Bis zur Segnung des neuen Zelebrationsaltars im Dezember wird der Altarraum von der Architektengruppe P3 neu gestaltet. Eine nicht ganz alltägliche Herausforderung für die Architekten. Als Herangehensweise an die Aufgabenstellung wurde das Thema „GOTT ist die Ordnung“ gewählt, denn das Bedürfnis der Menschen nach einem gewissen Grad an Ordnung zieht sich durch die gesamte zeit- und bibelgeschichtliche Historie. Die neugestalteten liturgischen Orte sollen eine eigenständige - nicht mit dem barocken Kirchenraum konkurrierende - aber kraftvolle Installation darstellen.

Der neue Altar soll also in seiner einfachen Würfelform als Zentrum der Ruhefindung und vielleicht als ein Ort dienen, der helfen kann, seine ganz persönliche Ruhe und Ordnung in und mit Gott zu finden. Der Würfel ist hier das Äquivalent der Idealform der geometrischen Ordnung mit ihren unendlichen Symmetrieachsen - der Kugel. Die Teilung des Würfels erfolgt erneut in einer für das menschliche Auge geordneten Proportion, nämlich dem goldenen Schnitt.

Die Altarplatte wird auf geflügelten Metallplatten auf den würfelförmigen Körper aufgesetzt - einerseits in der nötigen Leichtigkeit um den im Bereich des Altars engen Kirchenraum nicht weiter einzuengen, andererseits in der nötigen Schwere um die Eucharistie zu visualisieren - das ist der Tisch des Herrn, hier wird die „Ordnung“ im Geist hergestellt, hier wird gefeiert.

Das Ambo folgt dem gleichen Schema, es wird keine neue Grundform eingeführt - das Basiselement bildet ein im goldenen Schnitt abgetrenntes Quaderteil des Altares - oben wird wiederum der geordnet geteilte Würfel eingesetzt - die Verbindung zur Eucharistie - das ist das Wort Gottes.

Um die im Altarraum hergestellte Ordnung in den gesamten neugestalteten Objekten weiterzuführen, bestehen auch die Sedilien aus dem im goldenen Schnitt geteilten Würfel und in der Halterung für die Osterkerze findet sich die geschwungene Form des Altares wieder. Elisabeth M. Pöll

Bild: Mit einer einfachen Würfelform und geordneten Proportionen strahlen die neuen liturgischen Orte Ruhe und Ordnung in der restaurierten Kirchberger Kirche aus.Visualisierung: Architektengruppe P3

 
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