Kitzbüheler Anzeiger
19.01.2015
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Mit verhaltenem Optimismus ins Neue Jahr

Beim traditionellen Neujahrsempfang im Kitzbüheler KR prangerten Tirols Präsident Jürgen Bodenseer und Kitzbühels Obmann Klaus Lackner die überbordende Bürokratie im Land an, stellen den Unternehmern des Bezirks hingegen ein sehr gutes Zeugnis aus.

Kitzbühel |Drei Schwerpunkte werden das Kammerjahr 2015 prägen. Mit gemischten Gefühlen sehen die Funktionäre der Wirtschaftskammer in das Jahr 2015 – das war beim Neujahrsempfang der Wirtschaftskammer im K3 dieser Tage deutlich zu spüren. Das aktuell vorliegende Konjunkturbarometer der Wirtschaftskammer schaut trist aus: Der Geschäftsklimaindex liegt auf dem tiefsten Stand seit dem Jahr 2010. Das Wachstum entwickle sich verhalten, die Investitionsbereitschaft sei bei den Unternehmern gebremst, so die Funktionäre. Alles in allem kein sehr positiver Start ins Neue Jahr. „Wir sind sicher nicht mehr auf der Insel der Seligen, auch wenn es uns noch besser geht. Bei uns im Bezirk ist die Wirtschaftslage dank des ausgewogenen Branchenmix und vor allem dank des starken Tourismus noch einigermaßen stabil“, erklärte Klaus Lackner. Harte Kritik gibt es an den Rahmenbedingungen für Firmen. „Die überbordende Bürokratie macht uns das Leben schwer. Den Betrieben geht langsam aber sicher die Luft aus“, betonen die Funktionäre. Lob gibt es für die Landesregierung –  u.a. der Ausbau des Breitbandinternets und die jetzt gestartete Arbeitsmarktoffensive werden als sehr positiv angesehen.

Vorbild St. Johann

Drei Schwerpunktthemen haben die Kitzbüheler Funktionäre heuer auf  ihrer Agenda: Mit Imagekampagnen soll die Regionalität sowie die Revitalisierung der Ortskerne gefördert werden. Bekämpfen will Klaus Lackner auch den Facharbeitermangel und vor allem den Ruf der Lehre verbessern. Vor allem den St. Johannern stellt Klaus Lackner ein gutes Zeugnis aus – dank der Arbeit des Ortsmarketings hat sich St. Johann zu einem lebendigen Wirtschaftsort gewandelt. Dieses Knowhow will Lackner auch für andere Gemeinden in der Region nutzen und regt daher eine intensivere Zusammenarbeit an.  „Es nützt aber nix, wenn die Leute alle über Regionalität sprechen und dann doch wieder zum Einkaufen nach Rosenheim fahren“,  appeliert Jürgen Bodenseer an die Bevölkerung in der Region ihr Geld auszugeben.

Baubeginn 2019 gefordert

Besonders unter den Nägeln brennt Lackner und Bodenseer jedoch die Verkehrslage in Kitzbühel selbst. Dass die Gamsstadt nach wie vor keine Umfahrung habe, sei ein unhaltbarer Zustand. Zwar lägen die Pläne auf dem Tisch, nach aktuellem Stand könne jedoch erst in zehn Jahren mit dem Bau begonnen werden. „Damit geben wir uns nicht mehr zufrieden. Wir fordern eine Baubeginn im Jahr 2019“, zeigen sich Lackner und Bodenseer kämpferisch. Es könne einfach nicht sein, dass ständig andere Projekte im Land vorgezogen werden. „Wir werden in dieser Sache massiv Druck machen“, kündigten sie an, denn vor allem Lackner befürchtet, „dass einige Betriebe sich eine Absiedlung aus Kitzbühel überlegen.“

Wie immer beim Neujahrsempfang holte Lackner einige Vorzeigeunternehmer aus dem Bezirk vor den Vorhang. Seine Auszeichnung „ Nagel auf dem Kopf“ ging heuer an die Familie Josef Stöckl (Sport 2000, Fieberbrunn); Sandra Astner-Rettenbacher (JoinUp, St. Johann); Familie Andrea und Walter Hopfner (Hotel Bichlhof, Kitzbühel); Theresia Zass (Salon Hairzstück, Westendorf) sowie Lehrlings-Staatsmeister Matthias Moser aus Kirchberg. Margret Klausner

Bild: Prosit 2015: Die Kammerchefs Balthasar Exenberger, Horst Wallner, Klaus Lackner, LR Beate Palfrader, LA Sigi Egger, NR Josef Lettenbichler, BH Michael Berger und Jürgen Bodenseer. Foto: Klausner

 
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