Kitzbüheler Anzeiger
22.02.2015
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Liftentschuldung ist auf Schiene

Knapp vor Weihnachten hatte die finanzielle Schieflage der Kirchdorfer Skiliftgesellschaft für emotionale Debatten gesorgt. Der Gemeinderat beschloss eine Entschuldung in Angriff zu nehmen. Demnach soll die Gemeinde 70 Prozent der Kredite übernehmen, der Tourismusverband den Rest. Vize-Bgm. Hans Hinterholzer ist zuversichtlich auch noch die letzten Hürden zu überwinden. Der Liftbetrieb läuft rund.

Kirchdorf | Es war ein Schock für die Gemeindemandatare, als sie knapp vor Weihnachten von Finanzreferent und Vize-Bürgermeister Hans Hinterholzer erfuhren, dass die örtliche Skiliftgesellschaft „im Grunde zahlungsunfähig ist“, der Anzeiger berichtete. Die Gemeinde zog die Notbremse, entschloss sich, nicht nur die entstandenen Abgänge zu übernehmen, sondern eine komplette Entschuldung der Gesellschaft in Angriff zu nehmen. Denn für die Kirchdorfer stand und steht fest, dass das kleine Skigebiet erhalten bleiben muss. Die Gesellschaft, die bei den Banken mit über einer Million in der Kreide steht, gehört zu 70 Prozent der Gemeinde, 30 Prozent besitzt der Tourismusverband sowie einige Gesellschafter. „Es ist fünf nach zwölf“, begründete Hinterholzer damals seinen Vorstoß, die Entschuldung in Angriff zu nehmen.

Lage wieder rosiger

Jetzt, zwei Monate später, sieht die Lage für das kleine Kirchdorfer Gebiet wieder rosiger aus. Die drei Schlepp- sowie der Sessellift laufen auf Hochtouren, auf den Pisten tummeln sich die Wintersportler. „Die Entschuldung ist auf Schiene“, freut sich Hans Hinterholzer. Die Gemeinderäte hatten ja bereits im Dezember zugestimmt, 70 Prozent der Kredite zu übernehmen. „Noch fehlt allerdings die aufsichtsbehördliche Genehmigung der Bezirkshauptmannschaft, dass wir das machen können“, sagt der Finanzreferent. Er sei aber mehr als optimistisch, dass auch diese Hürde kein Problem darstellt. Froh ist er vor allem auch über die gute Zusammenarbeit mit den betroffenen Banken.

Allerdings fehlt entgegen anderslautender Meldungen noch die Zustimmung des Tourismusverbandes St. Johann, Oberndorf, Kirchdorf und Erpfendorf. Dieser soll im Rahmen der Entschuldung die restlichen 30 Prozent übernehmen. „Es wird im Verband grundsätzlich darüber diskutiert“, informiert TVB-Geschäftsführer Gernot Riedel. Einen definitiven Beschluss gäbe es aber nicht. „Wir haben derzeit noch zu wenig Informationen, um eine Entscheidung treffen zu können“, sagt Riedel. Was aber nicht heiße, dass es diesen nicht geben werde. In Kirchdorf ist man jedoch zuversichtlich, auch von den Touristikern die Zustimmung zu bekommen, damit im kleinen Skigebiet auch die nächsten Generationen von Kirchdorfern das Ski fahren lernen können. Margret Klausner

Bild: Die Entschuldung ist zwar noch nicht über die Bühne – im Kirchdorfer Skigebiet ist die Stimmung dank der guten Schneelage jedoch sehr gut. Foto: Klausner

 
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