Kitzbüheler Anzeiger
30.03.2015
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Lagerplatz bringt Lkw-Verkehr

Anrainer fürchten um ihre Sicherheit: Neben dem Spazierweg an der Ache ist ein Materiallager geplant, das Lkw-Verkehr mit sich bringen wird.

Kitzbühel | Die Fundamente für die Brücke über die Ache sind betoniert. Ein Sandhaufen liegt schon auf dem Geländestreifen neben der Bahn, welcher in Zukunft als weiterer Lagerplatz für die heimische Baufirma Gerzabekteam dienen soll.

Besorgte Anrainer wandten sich an den Kitzbüheler Anzeiger. „Wir fürchten um die Sicherheit, da der beliebte Spazier- und Radweg nun unterbrochen ist. Der Weg soll von Lkw gequert werden. Hier sind auch sehr viele Kinder unterwegs“, schilderte eine Anrainerin. Sie habe schon bei der Gemeinde nachgefragt, erzählt sie, aber zu dem Projekt keine Informationen erhalten. Es herrscht Verunsicherung.

Unterschriftenaktion ist geplant

Nun planen die Anrainer eine Unterschriftenaktion zu starten. Der Weg neben der Ache gilt als beliebte Rad- und Laufstrecke. Auch zahlreiche Bewohner aus der Umgebung nutzen ihn für ihre Einkäufe, denn die Supermarktketten sind direkt in der Nähe.

Stadtbaumeister Stefan Hasenauer weiß von dem geplanten Lagerplatz der Baufirma. „Das Projekt wird seit längerem im Bauausschuss diskutiert. Für das Grundstück bedarf es einer Sonderflächenwidmung, die aber derzeit noch nicht gefasst wurde. Errichtet werden kann der Lagerplatz erst nach diesem Widmungsbeschluss durch den Gemeinderat“, erklärt Hasenauer.

Betreiber muss Konzept vorlegen, dann Widmung

Der Brückenbau selbst ist eine wasserrechtliche Angelegenheit, die nicht von der Stadt, sondern von der Bezirkshauptmannschaft abgehandelt wurde. „Unbedingte Voraussetzung von seiten der Stadt ist, dass die Fußgänger und Radfahrer gefahrlos den Achenweg benützen können. Es versteht sich von selbst, dass die Befahrung durch Fahrzeuge aller Art ausgeschlossen ist“, so der Stadtbaumeister. Ein Konzept, wie die Querung des Weges mit Lkw möglichst sicher erfolgen kann, muss von der Baufirma erarbeitet werden. „Der Betreiber muss Lösungsvorschläge vorlegen“, erklärt Hasenauer.

Es wird mit drei bis vier Lkw am Tag gerechnet

Die heimische Baufirma Gerzabekteam betreibt ihr rund 11.000 Quadratmeter großes Hauptlager auf der gegenüberliegenden Achenseite. Mittels Brücke wird der Landstreifen neben der Bahn erschlossen, um weiter Lagerflächen zu erhalten. Geschäftsführer Otto Dander, der auch im Kitzbüheler Gemeinderat vertreten ist, rechnet im Schnitt mit drei bis vier Lkw pro Tag, die den Spazierweg queren müssen. „Der Lkw-Fahrer bleibt auf der Brücke stehen, schaut nach links und rechts. Vom Betriebsgelände bis zum neuen Lagerplatz kann nur Schritttempo gefahren werden. Außerdem ist die Brücke so hoch angelegt, dass der Lkw-Fahrer keinen Spaziergänger oder Radfahrer übersehen kann“, erklärt Dander.

„Nutzer des Achenweges haben immer Vorrang“

Die Spaziergänger und Radfahrer haben immer Vorrang, so Dander. „Der Streifen ist rund 200 Meter lang und im unteren sowie im oberen Bereich ist ein Umdrehen für einen Lkw möglich“, erklärt der Geschäftsführer. Gelagert werden auf der Fläche neben der Bahn, laut Dander, auch nur jene Materialien, die nicht ständig benötigt werden.
Auf der Tagesordnung der Gemeinderatssitzung Montagabend stand die Widmung für den Lagerplatz noch nicht.
Johanna Monitzer

 
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