Kitzbüheler Anzeiger
15.04.2015
News  
 

Keine Barriere für Fische mehr

Seit einigen Wochen laufen entlang an der Ache in Oberndorf aufwändige Bauarbeiten – zum einen werden Retentionsflächen geschaffen, zum anderen ein großes Renaturalisierungsprojekt für Fische realisiert.

Oberndorf | Es ist eine Art „Steinerner Vorhang“, der derzeit die Fische in der Ache in Oberndorf stoppt. Ein etwa acht Meter hohes Wehr war für die Achenbewohner ein bisher unüberwindbares Hindernis. Vor einigen Wochen sind jetzt allerdings die Baumaschinen aufgefahren, um diesen Zustand endgültig abzustellen und das Wehr abzubauen und einen Fischaufstieg zu errichten.

„Dort entstehen aber auch Retentionsflächen gegen ein mögliches Hochwasser“, informiert der Obmann der Großachengenossenschaft, Bürgermeister Ernst Schwaiger. Doch vor allem das Naturschutzprojekt steht im Vordergrund, wie Martin Rottler vom Baubezirksamt betont, dass im Rahmen des Gewässerbewirtschaftsplanes umzusetzen ist.

Mit rund 1,6 Millionen Euro ist das Projekt veranschlagt, das vor allem den Fischen die Möglichkeit gibt sozusagen Richtung St. Johann bzw. auch in die andere Richtung  ohne Barrieren zu schwimmen. Die Ache wird an dieser Stelle renaturiert und soll dann auch für die Bevölkerung ein Naherholungsgebiet werden. Die Kosten teilen sich Bund (60 Prozent), Land (30 Prozent) sowie Gemeinde und Großachengenossenschaft (jeweils fünf Prozent). Im Juni sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein.

Keine Zeitverzögerung bei Fieberbrunner Ache

Entlang der Fieberbrunner Ache in St. Johann laufen die Hochwasserschutzarbeiten ebenfalls auf Hochtouren. „Wir liegen hier im Zeitplan“, informiert Martin Rottler.

Das Hochwasser im Jänner, der Kitzbüheler Anzeiger berichtete, das den neu errichteten Damm überflutete und einige Keller unter Wasser setzte, sorgte definitiv für keine Zeitverzögerung, betont Rottler. Bis zum Sommer sollen die Arbeiten abgeschlossen sein und auch die Almdorf-Brücke in Höhe des Flugplatzes steht bis dahin wieder.

Ebenfalls auf Schiene ist der Bau des Hochwasserschutzes in Kössen. Vorgesehen war die Umsetzung bis zum Jahr 2021, aufgrund der Hochwasserkatastrophe vor zwei Jahren wurde das Projekt vorgezogen und soll mit 2016 fertiggestellt sein, wie BM Ernst Schwaiger erklärt.

Zehn Prozent müssen die Gemeinden zahlen

Die Großprojekte in Kössen, St. Johann und Oberndorf schlagen sich mit mehr als dreißig Millionen Euro zu Buche und haben auch ein großes Loch in das Budget der Großachengenossenschaft, aber auch der Gemeinden gerissen, die sich laut Finanzierungsschlüssel mit rund zehn Prozent beteiligen müssen. „Das heißt für uns auch, dass wir in den nächsten fünf bis zehn Jahren mit Sicherheit kein großes Projekt mehr umsetzen können“, erklärt der Obmann der Großachengenossenchaft, der allerdings hofft, dass dank der vielen Sicherheitsmaßnahmen, die Bevölkerung entlang der Großache keine Angst mehr vor den Wassermassen haben muss. Margret Klausner

 
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