Kitzbüheler Anzeiger
22.01.2016
News  
 

In Kirchdorf flogen die Kugeln

Wüste Szenen spielten sich vergangene Woche im Kirchdorfer Ortsteil Habach ab. Nach einem Einbruch in einem Hotel schoss der flüchtende Täter auf einen Polizisten, der glücklicherweise unverletzt blieb. Laut Bezirks-Polizeikommandant Martin Reisenzein war dieser Einsatz ein Einzelfall und beruhigt überdies: „Während der Wintersaison wurden die Inspektionen um einige Beamte aufgestockt.“

Kitzbühel | Vergangenen Mittwoch war ein Kirchdorfer Hotel Schauplatz eines spektakulären Pistolenduells: Gegen halb vier Uhr früh hatte der Besitzer des Hotel Babymio, der offenbar von den Einbrechern aus dem Schlaf gerissen wurde, die Polizei alarmiert.

Sofort wurde eine Großfahndung ausgelöst. Rund drei Stunden später nach einer umfangreichen Suche u.a. mit der Hundestaffel, kam es auf dem Dach der Tennishalle des Hotels zum Aufeinandertreffen der Beamten mit den mutmaßlichen Tätern. Der 51-jährige Steirer dürfte die Nerven verloren haben, griff zur Waffe und schoss auf den Hundeführer. Der Polizist hatte Riesenglück, der Schuss aus nur knapp sechs Metern Entfernung ging ins Leere. Der Beamte erwiderte in Notwehr das Feuer – ein Polizei-Projektil traf den Bauch, ein zweites den Unterarm des mutmaßlichen Täters.

Sein Komplize – ein 44-jähriger Tiroler – wurde kurz darauf festgenommen. Im Rahmen der Befragung gab dieser bereits zahlreiche Einbrüche in Hotels und Lagerhallen in den Bezirken Kitzbühel und Kufstein zu. Der angeschossene Einbrecher konnte nach einer Operation in der Innsbrucker Klinik ebenfalls befragt werden, zeigt sich jedoch „nicht kooperativ“, wie die Polizei informiert. Die beiden Männer, beide vorbestraft, dürften sich im Gefängnis kennengelernt haben.

Bei Engpass auch Überstunden

Das Hotel in Habach war nicht zum ersten Mal Ziel von Einbrechern – bereits drei Mal versuchten Verbrecher den Hoteltresor zu knacken. Bis dato glücklicherweise ohne Erfolg. Spektakuläre Einsätze mit Schusswaffengebrauch wie jener in Kirchdorf ist für die Beamten des Bezirkes Kitzbühel übrigens alles andere als „Tagesgeschäft“. 

Bezirks-Polizeikommandant Martin Reisenzein dazu: „Ich kann mich seit ich in Kitzbühel bin an keinen solchen Vorfall erinnern.“ Vor allem während der Wintersaison habe die Polizei die Mannschaftsstärke in den Inspektionen aufgestockt. „Sollte es wirklich hier und dort einen Engpass an Beamten geben, dann machen wir natürlich auch Überstunden“, betont Reisenzein. Es werde von Seiten der Polizei alles getan, um die Sicherheit im Bezirk zu gewährleisten.
Margret Klausner

 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen