Heli-Landeplatz sorgt für Skepsis
Im Rahmen einer Informationsveranstaltung präsentierte die Firma Kitz-Air knapp vor Weihnachten den Erpfendorfern ihre Pläne für den Bau eines Hubschrauber-Landeplatzes sowie eines Hangars. Ganz gelang es Firmenchef Georg Schuster jedoch nicht, die Bedenken der Anrainer zu zerstreuen.
Erpfendorf | Fast hundert Erpfendorfer folgten dieser Tage der Einladung von Kitz-Air-Chef Georg Schuster, um sich über seine Pläne für einen Hubschrauber-Landeplatz sowie einen Heli-Hangar in Zeltbauweise zu informieren. „Für uns wäre dieser Platz beim ehemaligen Purmo-Gebäude (direkt hinter der Firma Steinbacher) ideal“, betont Firmenchef Georg Schuster. Es sei nicht nur genug Platz für die Anlandungen und den Hangar vorhanden, überdies könne die Firma im Purmo-Gebäude die dringend notwendigen Büros benutzen. Georg Schuster hatte die Firma Kitz-Air vor einigen Jahren am Flugplatz in St. Johann gegründet und stößt dort jetzt an die Grenze der Kapazitäten. Die Firma Kitz-Air betreibt einen Hubschrauber und ist auf Arbeitseinsätze spezialisiert. Vor allem bei Wildbach- und Lawinenverbauten, für Liftgesellschaften und bei Lastflügen auf Almen, sei er im Einsatz, wie er erklärte.
„Mir ist die Harmonie zwischen Gemeinde und unmittelbarer Nachbarschaft sehr wichtig“, begründete Schuster die Info-Veranstaltung. Erpfendorfs GR Gerald Embacher übernahm die Moderation und betonte, „dass ich meine Bedenken geäußert habe, aber schon positiv eingestellt bin.“ Das sei im Übrigen auch die Gemeinde.
Lärm und Schmutz
Die Skepsis bei den Anrainern war an diesem Nachmittag deutlich zu spüren. Sie befürchten Lärm und Schmutz. Die Angst, dass den ganzen Tag über Hubschrauber von dort aus starten und landen war eine der größten Ängste. „Das wird sicher so nicht sein“, betonte Schuster. Demnach habe er nur eine Genehmigung für bis zu 450 Flugbewegungen im Jahr. „Mehr als zwei bis drei Mal am Tag steigen wir also sicher nicht auf“, betonte er. Es sei eine Tankmöglichkeit geplant, die bei Katastropheneinsätzen natürlich auch von den öffentlichen Hubschraubern genutzt werden kann.
Genehmigung nur für Kitz Air
Die Befürchtung, dass sich Kitz-Air einen ganz großen Hubschrauber anschafft, konnte Schuster zerstreuen. Der wäre nicht nur viel zu teuer, sondern bei seinen Aufträgen kaum einsetzbar. Was denn wäre, wenn er, Georg Schuster, nicht mehr die Firma betreibe und ein anderer sie übernehme und dann gleich mehrere Helis in Erpfendorf betreibe, so die Fragen der Anrainer. Auch das gehe nicht, betonte Schuster, die Genehmigungen von der Luftfahrtbehörde seien nur für die Firma Kitz-Air gültig.
Derzeit ist Schuster dabei, die notwendigen Gutachten und Genehmigungen einzuholen. Vor allem die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) steht noch aus. Fest steht, dass zwar die Gemeinde Parteistellung hat, die Genehmigung jedoch bei der Luftfahrtbehörde liegt. Da der Hangar in Zeltbauweise errichtet wird, ist keine Grundumwidmung notwendig. Schuster lud die Anrainer zu Testflügen ein und stieg einige Male mit seinem Heli auf, nachdem die Anrainer gebeten wurden, in ihre Häuser zurückzukehren, um zu hören, wie laut es tatsächlich ist. Danach waren viele Bedenken auch ausgeräumt. Schuster hofft jetzt jedenfalls, dass er und sein Kitz-Air-Team bald in Erpfendorf durchstarten können.
Margret Klausner