Flüchtlinge dürfen bleiben
Rund 15 Flüchtlinge leben derzeit in der Gemeinde Kirchdorf – doch in Zukunft sollen es noch mehr werden. Laut Bürgermeister Gerhard Obermüller laufen derzeit Gespräche mit interessierten Unterkunftgebern. Die Gemeinde sollte laut vorgeschriebener Quote insgesamt 60 Flüchtlinge aufnehmen.
Kirchdorf | Vor rund einem Jahr wurde die ehemalige Volksschule in Gasteig in ein Flüchtlingsheim umgewandelt. 15 Männer aus Krisengebieten haben dort eine vorübergehende Heimat gefunden. Zahlreiche Kirchdorfer engagieren sich ehrenamtlich für die jungen Männer, bieten u.a. Deutschunterricht an. Das Zusammenleben funktioniert reibungslos. Jedes halbe Jahr wird der Vertrag für das Heim auch von den Kirchdorfern verlängert. Das wird auch unter dem neuen Bürgermeister Gerhard Obermüller so bleiben, wie dieser betont: „Die Flüchtlinge bleiben weiterhin in Gasteig.“
Hohe Ansprüche
Doch damit haben die Kirchdorfer ihre Quote zur Aufnahme von Asylwerbern bei weitem noch nicht erfüllt. „Laut Quote müssten wir rund 60 Flüchtlinge in der Gemeinde aufnehmen“, informierte Obermüller vergangene Woche den Gemeinderat nach einem Gespräch mit den Verantwortlichen der „Tiroler Sozialen Dienste“ (TSD). Es gäbe auch bereits Interessenten in Kirchdorf, die Unterkünfte anbieten möchten. Erste Gespräche seien hier bereits am Laufen, wie Obermüller informiert. Allerdings sei es nicht ganz so einfach, da vor allem im technischen Bereich sehr hohe Ansprüche zu erfüllen sind, wie der Dorfchef erklärt.
Er persönlich sei traurig darüber, dass man weltweit nicht in der Lage sei für Frieden zu sorgen. „Wir leisten mit der Aufnahme der Flüchtlinge bereits einen humanitären Beitrag“, betont Obermüller. Über die Bevölkerung drüberfahren werde er sicher nicht. „Wir wollen und werden die Bevölkerung rechtzeitig informieren und mit einbinden!“
Margret Klausner
Bild: Die ehemalige Volksschule in Gasteig dient zur Zeit als Flüchtlingsunterkunft. Nach weiteren Unterkünften wird gesucht. Foto: Klausner