Kitzbüheler Anzeiger
20.01.2015
News  
 

Flüchtlinge beziehen ihr Quartier

Die ersten Flüchtlinge werden in der zweiten oder dritten Februarwoche nach Kitzbühel kommen.  Weitere Unterkünfte werden dringend gesucht.

Kitzbühel, Bezirk | Zurzeit werden in den Räumlichkeiten des Seehofes noch letzte Adaptierungen vorgenommen. „Es müssen noch Kleinigkeiten hergerichtet werden, wie passende Betten oder Anpassungen aufgrund der gesetzlich vorgeschriebenen Brandschutzrichtlinien“, berichtet der zuständige Beamte vom Land Tirol, Konrad Lais, Referent für Soziales und Integration.

Flüchtlinge bleiben circa ein dreiviertel Jahr

Rund 20 Flüchtlinge, die bereits zum Asylverfahren zugelassen wurden, werden in der Gamsstadt ein neues Heim auf Zeit finden. „In der zweiten oder dritten Februarwoche werden wir mit der Übersiedlung beginnen. Da es sich um kein großes Heim handelt, werden wir ziemlich schnell alle Betten belegt haben“, erklärt Lais.
Welche Nationen nach Kitzbühel kommen, kann Lais noch nicht genau sagen. „Derzeit flüchten die meisten Menschen aus Syrien, Afghanistan oder der russischen Föderation. Es erfolgt keine Trennung nach Nationen, aber die Asylwerber werden so untergebracht, dass es zu keinen kulturellen Konflikten kommt“, erklärt Lais. Der Referent geht davon aus, dass die Asylwerber jeweils rund ein dreiviertel Jahr in Kitzbühel bleiben werden. „Das ist aber von Fall zu Fall verschieden“, sagt Lais.

Ehrenamtliche Hilfe ist erwünscht

Das Heim in Kitzbühel wird vom Land Tirol betreut. Jeder Bürger, der sich ehrenamtlich engagieren möchte, ist herzlich eingeladen. „Das beste ist einfach hingehen und reden. Die Menschen sind dankbar über jede Hilfe und so werden mögliche Ängste abgebaut“, betont Lais. In der Gamsstadt wurde auch schon eine ökumenische Initiative ins Leben gerufen, die sich gemeinsam für die Asylwerber ehrenamtlich engagieren möchte (der Kitzbüheler Anzeiger berichtete).

Die Suche nach Unterkünften geht weiter

Während in Kitzbühel ein passendes Objekt für Flüchtlinge gefunden wurde, ist Bezirkshauptmann Michael Berger weiterhin auf der Suche nach Objekten im Bezirk - was nicht immer einfach ist. „Die Suche ist deshalb schon nicht ganz einfach, da allfällige Objekte nicht nur baulich entsprechen, sondern auch in die Siedlungsumgebung passen sollen“, erklärt Berger.

Auch sind größere Objekte, wie das in Kitzbühel, von Vorteil, da sie leichter zu koordinieren und betreuen sind, so Berger. Mit dem Seehof in Kitzbühel konnte eigentlich ein perfektes Objekt gefunden werden. „Zug und Bus halten quasi vor der Tür und das Zentrum ist fußläufig erreichbar“, erklärt der Bezirkshauptmann.
Im Bezirk Kitzbühel werden zwei weitere Objekte geprüft. Private würden die Unterkünfte, die ungefähr in der selben Größenordnung wie der Seehof in Kitzbühel liegen, zur Verfügung stellen.

Objekte werden geprüft

„Die betroffenen Gemeindeführungen stehen der Unterbringung von Flüchtlingen positiv gegenüber“, berichtet Berger. Mehr Informationen dazu gibt es derzeit aber auch von Seiten des Landes noch nicht. „Wir schauen uns diese Objekte gerade an, da aber noch nichts spruchreif ist, bitten wir um Verständnis, dass wir hier noch keine Informationen liefern können“, sagt Referent Lais.

Die Flüchtlingsquote steigt ständig an

Wie der Kitzbüheler Anzeiger berichtete, beschloss das Land Tirol Ende Oktober, dass jeder Bezirk Flüchtlinge aufnehmen soll. Das Land errechnete für jeden Bezirk eine Quote. Nach dieser Quote müsste der Bezirk Kitzbühel rund 70 Flüchtlinge aufnehmen (die Heime am Bürgelkopf und in Kössen wurden dabei schon berücksichtigt).„Diese damals genannte Quote sollte man aber eher als Richtlinie sehen. Aufgrund des nicht abreißenden Flüchtlingsstromes steigt die Quote ständig“, erklärt Bezirkshauptmann Berger, „wir werden im Lauf des Jahres eine Zahl von Flüchtlingen aufnehmen, die mit der Größe und Infrastruktur des Bezirkes Kitzbühel vereinbar ist.“
Johanna Monitzer

 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen