Kitzbüheler Anzeiger
05.10.2015
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Feuerwehrleiter sorgt für Debatten

Die Feuerwehr Kirchdorf möchte ihre rund 20 Jahre alte Feuerwehrleiter durch eine neue, höhere ersetzen. Während Bezirksfeuerwehrinspektor Hubert Ritter diesen Wunsch unterstützt und das auch bereits beim Landesfeuerwehrverband deponiert hat, ist  Bürgermeister Ernst Schwaiger überzeugt, dass aufgrund der Gebäudestruktur in Kirchdorf die bestehende Leiter ausreichend ist.

Kirchdorf | Anfang nächster Woche steht in Kirchdorf die nächste Gemeinderatssitzung an – ein Punkt wird der Wunsch der Kirchdorfer Feuerwehr nach einer neuen Feuerwehrleiter sein. Kommandant Josef Wörgötter hat in einem Brief an die Gemeinde die Notwendigkeit dieser doch rund 700.000 Euro teuren Anschaffung begründet, eine Notwendigkeit, die auch vom Bezirksfeuerwehrinspektor Hubert Ritter unterstützt wird. Bereits in der letzten Gemeinderatssitzung war der Ankauf Thema und sorgte auch für hitzige Debatten unter den Mandataren, zumal Bürgermeister Ernst Schwai­ger keine Notwendigkeit für eine neue Leiter sieht.

Nächste Leiter in St. Johann

Im Gerätehaus der Feuerwehr Kirchdorf steht derzeit eine 18- Meter-Leiter, die bereits 1987 angekauft wurde und daher laut Feuerwehr nicht nur in die Jahre gekommen, sondern überdies auch um einiges zu nieder ist. Für die Feuerwehr unter Kommandant Josef Wörgötter ist daher der Ankauf einer neuen Leiter nahezu unumgänglich. Ein Wunsch jedoch, dem Kirchdorfs Bürgermeister Ernst Schwaiger eine klare Absage erteilt: „Unsere Kirchdorfer Feuerwehr ist sehr gut ausgestattet, die bestehende Feuerwehrleiter ist meiner Ansicht nach absolut ausreichend.

Wir haben nur ein Gebäude im Ort, wo eine höhere Leiter notwendig ist“, begründet Schwai­ger, „überdies ist eine höhere Leiter sowieso in St. Johann stationiert und das sind gerade einmal vier Kilometer.“ Der Bürgermeister streut den Florianijüngern jedoch Rosen: „Sie leisten sehr, sehr gute Arbeit in der Gemeinde, aber eine solche Investition kann und will ich nicht unterstützen. Es geht ja hier nicht nur um die Summe für den Ankauf, der notwendige Service für ein solches Gerät kostet ebenfalls ein Vermögen.“ Wenn schon eine neue Leiter, so Schwaiger, dann müsste diese in Erpfendorf stationiert werden und die Waidringer sich am Ankauf beteiligen.

Der Neubau des Bildungszentrums, notwendige Grundankäufe sowie Straßenbaumaßnahmen verschlängen sehr viel Geld. „In den nächsten drei bis vier Jahren hat die Gemeinde finanziell nicht mehr viel Spielraum“, betont Schwaiger.

Nicht Fisch und nicht Fleisch

Unterstützt wird die Kirchdorfer Feuerwehr hingegen von Bezirksfeuerwehrinspektor Hubert Ritter, der auch bereits beim Landesfeuerwehrverband vorgefühlt hat: „Der Ankauf dieser Leiter war damals sozusagen eine Notlösung, die 18-Meter-Leiter ist eigentlich nicht Fisch und nicht Fleisch“, begründet Ritter, „in diesem Gebiet ist der Bedarf nach einer 24-Meter-Leiter absolut gegeben.“ Im Gemeindegebiet von Kirchdorf, Gasteig sowie Erpfendorf gäbe es nicht nur sehr große Hotels, sondern auch einige Unternehmen mit hohen Gebäuden. „Die Firma Steinbacher etwa“, führt Ritter ein Beispiel an. Mit dem Argument, dass ja in St. Johann sowieso eine höhere Leiter stationiert sei, ist der Bezirksfeuerwehrinspektor nicht einverstanden: „Bei einem größeren Einsatz sind oft sogar zwei bis drei Leitern notwendig.“ Es gibt auch bereits Zusagen über mögliche Landesförderungen für den Ankauf. Jetzt ist aber vorerst noch einmal der Gemeinderat in dieser Diskussion gefordert. Margret Klausner

 
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