Kitzbüheler Anzeiger
24.12.2015
News  
 

Die Pferdedecke ist die größte Ehre

Weihnachten und das Stefanirennen gehören in St. Johann zusammen. Ebenso traditionsreich wie einzigartig ist der Ehrenpreis in Form der gelb-schwarzen Pferdedecke. Sie wird heuer zum 60. Mal an den Sieger überreicht.

St. Johann |  Ein Weihnachtsfest in St. Johann ohne Stefanirennen? Für Lafferbauer Johann Mayr, seit 1976 Präsident des örtlichen Traberzucht- und Rennvereines, geradezu undenkbar. „Das wären nur halbe Weihnachten“, ist er überzeugt.

In der Tat hat sich das Pferdeschlittenrennen am 26. Dezember zu einer bedeutenden Veranstaltung in der Marktgemeinde entwickelt. Es ist ein ebenso sportliches wie auch traditionsreiches Ereignis — sowohl für die sogenannten „Rossinger“ als auch für die Bevölkerung. Immerhin starten in den sieben Bewerben rund 70 Pferde (pro Bewerb sind maximal 12 Pferde startberechtigt), rund um die Rennbahn werden alljährlich an die 2.000 Zuschauer gezählt.

Das Gasslfahren, wie die Pferdeschlittenrennen früher genannt worden sind, hat in St. Johann eine lange Tradition. Bereits 1880, als die wuchtigen Noriker noch reine Arbeitstiere waren, wurden hier die ersten Trabrennen auf Schnee ausgetragen. Nach dem Zweiten Weltkrieg formierten sich die früheren Pioniere rund um Stegerbauer und Haflingerzüchter Josef Waltl zu einer Interessensgemeinschaft, um das Stefanirennen aus der Taufe zu heben. Es findet seit dem 26. Dezember 1955 alljährlich ohne Unterbrechung statt, wie Präsident Mayr nicht ohne Stolz erzählt. Nur zwei Mal, 1977 und 1987, musste das Stefanirennen aufgrund von Schneemangel in den März verlegt werden. Seit 1992 ist die von Mayr errichtete Rennbahn Lafferhof (B-Status) die Wettkampfstätte des Stefanirennens. Hier können die Schlitten auch gegen Sulkys eingetauscht werden, falls Frau Holle zuvor in den Streik getreten ist.

Nicht weniger stolz als auf die lange Tradition der Veranstaltung ist Präsident Johann Mayr auf die einzigartige Siegestrophäe. Als „Preis der Besten“ wird dem Stefani-Sieger seit 1955 alljährlich eine gelb-schwarz-gelbe Pferdedecke überreicht, mit der  er sogleich die Parade, also eine Ehrenrunde auf der Bahn, unter dem Applaus der Zuschauer absolviert. „Eine große Ehre für jeden Pferdebesitzer“, erklärt Mayr. Bis heute unerreicht sind übrigens die Leistungen von „Pascha“ mit Fahrer Sebastian Huber: Die gemeinsamen Besitzer Josef Sojer und Eduard Fröschl konnten sich insgesamt über drei Stefani-Siegerdecken ihres Pferdes freuen.

Dem kommenden Jubiläums-Stefanirennen auf seiner Rennbahn (Beginn 13 Uhr) sieht Präsident Johann Mayr schon jetzt mit großer Vorfreude entgegen: „Schlittenrennen sind spannend und reich an Action.“ Alexandra Fusser

Bild: Ehrenvolle Siegerparade am 26. Dezember 2013 mit Fahrerin Cornelia Mayr auf der Rennbahn Lafferhof, wo die Stefanirennen seit 1992 stattfinden.Foto: traberfan.at/Gerhard Weiß

 
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