Kitzbüheler Anzeiger
28.09.2015
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Ampelsystem soll Verkehrschaos beseitigen

Das Überqueren der Straße sowie das Ein- und Ausfahren zu den Gewerbetreibenden an der B 178 soll durch intelligente Ampeln erleichtert werden. Im St. Johanner Gemeinderat herrscht Skepsis.

St. Johann | Wer kennt es nicht, das Verkehrschaos, das besonders zu Stoßzeiten und an Samstagen im Bereich der Gewerbebetriebe an der B 178 herrscht. Das Ein- und Ausfahren wird oft zur Herausforderung, eine Überquerung der Straße fast unmöglich. Bereits seit über zehn Jahren gibt es Pläne und Überlegungen, wie man der Verkehrslage Herr werden könnte. Einen neuen Ansatz präsentierten die zuständigen Mitarbeiter vom Land Tirol Josef Saxer und Jürgen Wegscheider bei der jüngsten Gemeinderatssitzung.

Erster Plan wurde schon 2002 ausgearbeitet

„Die Planungen waren 2002 schon weit fortgeschritten. Wir haben damals eine Variante ausgearbeitet, wo nur ein Rechtsabbiegen zu den Gewerbetreibenden möglich ist. Der Knoten Süd hätte vergrößert werden sollen, um als Umkehre zu dienen“, blickt Jürgen Wegscheider zurück. Das Vorhaben konnte aber aufgrund des Hochwassers und der ungeklärten rechtlichen Situation mit den Retensionsflächen Sperten damals nicht umgesetzt werden. Auch hätte sich bei dieser Variante keine Verbesserung für die Fußgänger ergeben.

Jetzt haben sich die Experten die Situation noch einmal angeschaut und neue Pläne ausgearbeitet. „Ein intelligentes Ampelsystem soll das Ein- und Ausfahren zu den Betrieben regeln sowie den Fußgängern eine gefahrenlose Überquerung ermöglichen“, erklärt Josef Saxer.

Stau-Flüchtlinge befürchtet

Skepsis, ob das eine gute Lösung ist, herrschte im Gemeinderat. Staus durch die Ampeln werden befürchtet. „Wir arbeiten im Straßenausschuss daran den Verkehr aus dem Ort zu bringen. Ich befürchte, wenn es sich durch Ampeln auf der Hauptstraße staut, dann bevorzugen die Autofahrer wieder die Wege durchs Dorf“, gibt GV Alois Foidl (ÖVP) zu bedenken. Dem stimmt GR Hans Grander (SPÖ) zu. „Ich kann mir eine Ampel schwer vorstellen, es gibt ja jetzt schon Stau. Ich finde die Variante mit der Umkehre beim Knoten Süd besser“, so Grander.

Warum baut man keine Unterflurtrasse?

Für GR Heribert Mariacher (FPÖ) stellt diese Variante nur eine kurzfristige Lösung dar. „Jetzt gibt es schon so lange Planungen - da hätte man wohl genug Zeit gehabt sich eine Variante mit Unterflurtrasse zu überlegen, das ist langfristig die einzige Lösung“, so Mariacher. Einer Unterflurtrasse erteilt Wegscheider aber eine Absage: „Das wird in einem Gewerbegebiet nicht realisierbar sein.“ Der Experte vergleicht das Verkehrsaufkommen in St. Johann mit dem in Wörgl, wo der Verkehr im Bereich des Einkaufszentrums M4 ebenfalls mit Ampeln geregelt wird. „Unsere Erfahrungswerte und Verkehrszählungen zeigen, dass ein Ampelsystem, zurzeit die beste, am schnellsten realisierbare und kostengünstige Variante wäre“, erklärt Wegscheider.

Was kostet das geplante Ampelsystem?

Wenn der Gemeinderat zustimmen sollte, könnte bereits im nächsten Jahr mit der Ausführung begonnen werden. Über die Kosten wollten die beiden Experten vom Land noch keine Auskunft erteilen. „Das wäre zu früh. Wir sind noch mitten in der Planungsphase“, so Saxer.

Es braucht Lösung, um Gewerbe auszubauen

Die Zufahrtsproblematik betrifft aber nicht nur die Autofahrer, sondern auch die Gewerbetreibenden streben eine Lösung an, denn es gibt Pläne für eine Ausweitung des Gewerbegebietes, so strebt der dort angesiedelte Baufachmarkt eine Erweiterung an, die aber bisher an der Zufahrt scheiterte.
Johanna Monitzer

 
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