Kitzbüheler Anzeiger

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Aktuell 2 Ausgabe 17 Die Kinder in guten Händen zu wissen, w ährend man als Elternteil arbeitet: D ie Kinderbetreuung ist ein wesentlicher Grundstein für ein zufriedenes (Berufs-)Leben. Foto: Archiv In zehn Jahren wurde das Angebot bezirksweit um 743 Plätze a usgebaut Unterschiede von Ort zu Ort Eine Vielzahl von Mög- lichkeiten gibt es für die Betreuung von (Klein-)Kin- dern. Von Tagesmüttern und -vätern über Krabbel- stuben bis hin zu Horten. Unterschiedlich ausgebaut ist das Angebot im Bezirk, Aufholbedarf gibt es in der Ganztagesbetreuung. Bezirk |  Alles a ndere als die glei- chen Chancen gibt es bei der Kinderbetreuung im Bezirk. Während einige Gemeinden in den vergangenen Jahren viel Geld in ein breites Angebot in- vestiert haben, gibt es bei an- deren noch Luft nach oben. Bestätigt wird die Situation in Zahlen, die das Land Tirol nun freigegeben hat. Verglichen wird das Angebot in den vergange- nen zehn Jahren. Viel Geld investiert Während die N eu- und Umbau- ten der Kindergärten in B rixen und St. Johann vergangenes Jahr abgeschlossen wurden, wird in Westendorf an dem neuen Kindergarten gerade gebaut. Evaluierungen des Angebots stehen derzeit in einigen Ge- meinden wie Jochberg auf dem Plan und waren bereits Thema im Gemeinderatswahlkampf. Neben den Kinderbetreu- ungseinrichtungen wird auch intensiv nach Tagesmüttern und -vätern gesucht, die Kin- der während der Arbeitszeit der Eltern betreuen. Maximal fünf Kinder (inklusive der eigenen) nehmen dann am Tagesablauf der Familie teil. Veränderung in z ehn Jahren Insgesamt gibt es im Bezirk derzeit 78 Einrichtungen, in denen 2.820 Kinder betreut werden. Im Vergleich vor zehn Jahren ist nur eine Einrich- tung dazugekommen, jedoch hat sich die Anzahl der betreu- ten (Klein-)Kinder um 743 er- höht inkl. Ganztagesschulen. Allein die Marktgemeinde St. Johann zählt 13 Einrichtungen, in Kitzbühel g ibt es acht. Das Schlusslicht bilden vor allem kleine Gemeinden wie Itter, St. Jakob und Aurach, wo es nur einen Kindergarten gibt. Oft- mals fehlt es auch an den pas- senden Räumen und dem nö- tigen Geld für einen A usbau. Keine einheitlichen Standards Wie unterschiedlich die Chan- cen für eine gute Betreuung im Bezirk sind, zeigt der Fall einer Mutter (Name der Redaktion bekannt) mit einem Kleinkind, die zurück ins B erufsleben will. In ihrer Gemeinde gibt es keine Kinderkrippe. Für den B esuch in einem anderen Ort muss ein Aufschlag bezahlt werden, ebenso sind zusätzliche F ahrt- kosten einzuberechnen. „So- mit zahle ich für die K inder- betreuung zweimal halbtags in der Woche 130 Euro monat- lich“, erklärt die M utter und er- gänzt, dass befreundete Mamas, in anderen Gemeinden wohn- haft, die Hälfte f ür die g leiche Form der Betreuung bezah- len. Ein Unterschied, der sich im Jahresschnitt bemerkbar macht. Zahlt die Familie 1.560 Euro an Betreuungskosten, so sind es für a ndere Familien nur rund 800 Euro. In anderen Gemeinden gibt es ein Angebot, jedoch zu we- nig Plätze – der K itzbüheler Anzeiger berichtete. Das Land Tirol will nun mit der Novellierung dagegensteu- ern (Spalte li.) und die Gemein- den bei der Einrichtung einer ganztägigen und ganzjährigen Kinderbetreuung unterstützen. Verena Mühlbacher Kurz notiert 18.250.000 Euro für den A usbau Innsbruck, Bezirk |   Ganzjährig, ganztägig und a m Besten gra- tis, das wäre der Wunsch vie- ler Eltern zur Kinderbetreuung an die Politik. Die Landesregie- rung hat vergangene Woche für eine Novelle in der Kinderbe- treuung 18,25 Millionen Euro in die Hand genommen. „Es ist unser Ziel, Tirol zum familien- freundlichsten Bundesland zu machen. Aus diesem Grund stel- len wir jährlich 18,25 M illionen Euro zusätzlich zu den b ereits budgetierten Personalkosten für elementare Bildungseinrich- tungen zur Verfügung“, erk lärte Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP). Die Finanzie- rung wurde im Rahmen der Novellierung des Tiroler Kin- derbildungs- und Kinderbe- treuungsgesetzes auf Antrag von Bildungslandesrätin B eate Palfrader (ÖVP) b eschlossen. Konkrete Maßnahmen Alle Erhalter von elementaren Bildungseinrichtungen profi- tieren von dieser Novelle. Ins- besondere jene mit längeren Öffnungszeiten und einem a t- traktiven Angebot in den Fe- rien, denn die Förderungen werden angehoben. Kritik von Parteien Das schwarz-grüne K oalitions- paket sorgt bei den Sozialdemo- kraten, Neos und FP in einem Punkt für K ritik, da es keinen Rechtsanspruch für B etreuung aller Kinder ab 1 Jahr beinhaltet. Schwierig durchführbar auch im Bezirk, da es in vier Or- ten, vor zehn Jahren noch sie- ben, keine Kinderkrippen gibt. „Beruf und Familie vereinba- ren zu können, das ist in T irol also nach wie vor eine Illusion“, erklärt S elma Yildirim (SP-Bil- dungssprecherin). Kindergär- ten in Tirol haben an 42 Tagen geschlossen, fast die Hälfte hat ab 16 Uhr zu. Nur rund 38 der 3-5-Jährigen hat einen B etreu- ungsplatz, der den Vereinbar- keitskriterien entspricht. veh
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