Kitzbüheler Anzeiger

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Aktuell 2 Ausgabe 9 Kössener o rganisierten für G renzpendler eigene Corona-Teststraße Zusammenhalt trotz der Grenze Im Lockdown im Frühjahr 2020 w ar die Grenze zu Bayern komplett zu, heuer dürfen zumindest Grenzpendler, die „sys- temrelevante“ Jobs haben, mit einem negativen Test zu ihrem Arbeitsplatz nach Bayern fahren. Foto: Klausner Die nunmehr geschlossene Grenze zu Bayern lässt Kössen mit seinen Grenz- gemeinden Schleching und Reit im Winkl nur noch mehr zusammenwach- sen. Rund 100 Kössener pendeln fast täglich nach Bayern. Kössen | Nicht nur die schöne Landschaft prägt den K aiser- winkl, sondern auch die Grenze zu Bayern. Immer schon gab es einen regen Austausch zwischen Kössen und s einen Nachbarge- meinden Schleching und Reit im Winkl. Der sogenannte kleine Grenzverkehr ist für die K ös- sener schon immer ein wich- tiger Teil gewesen, wenn auch nicht immer legal, wie das Pro- jekt Schmugglerweg zeigt. Dies ist eines jener grenzüberschrei- tenden Projekte, die Kössen mit Schleching verbinden. Auch ein grenzüberschreitender R ad- weg ist geplant. Bei Festen la- den sich Tiroler und Bayern selbstverständlich g egenseitig ein. Und wenn die Kössener Schützen a usrücken, sind a uch die Gebirgsschützen a us Reit im Winkl nicht weit. Dass der Haupt sponsor des regionalen Fußballvereins „FC Skihütte“ mit dem Reiter Sportgeschäft „Skihütte“ ebenfalls bayerisch ist, ist einmal mehr ein Zei- chen der Nähe. Rund 100 Kössener sind es, die täglich über die Grenze pendeln, schätzt B ürgermeis- ter Reinhold Flörl. Die C oro- na-Pandemie und das derzeit massiv verschärfte Grenzre- gime durch die deutschen Be- hörden macht das Ganze nicht leichter. „Trotzdem ist die Stim- mung zwischen unseren Ge- meinden sehr gut. Gerade vor Kurzem hatte ich ein Treffen mit Schlechings Bürgermeis- ter Sepp Loferer. Wir lassen uns da sicher nicht trennen“, betont Flörl. Doch nicht nur die Grenzkontrollen sind un- angenehm, auch die vorge- schriebenen Antigentests. Bis zu drei Mal in der Woche wä- ren die Kössener P endler ge- zwungen gewesen, sich in St. Johann testen zu lassen - im- merhin jedesmal 40 Kilometer hin und retour. „Wir haben das jetzt selber mit unseren Ärzten in Kössen o rganisiert“, sagt der Dorfchef. Bei Gesundheitsbehörde auf Granit gebissen „Wir sind von Pontius zu Pila- tus gelaufen, um eine verträg- liche Lösung für unsere betrof- fenen Bürger zu finden“, sagt Flörl. B eim Land und den Ge- sundheitsbehörden b issen sie jedoch auf Granit und halfen sich daher selber. „Dank vie- ler freiwilliger Helfer haben wir das jetzt hinbekommen, dass täglich g etestet werden kann“, freut sich der Dorfchef. „Nur am Sonntag müssen wir nach St. Johann fahren, das ist gut machbar. Wir sind wirklich dankbar, dass das so gut klappt“, sagt Franz Gründler. D er Ge- meinderat pendelt bereits seit 30 Jahren nach Reit im Winkl. Fast 50 Kössener a rbeiten wie er bei der Firma Halton, die Lüftungsanlagen herstellt. „Wir sind als systemrelevant einge- stuft, daher geht das“, sagt er. Aber natürlich s ei das alles sehr seltsam – da stehen zum einen die Österreicher und ein p aar Meter weiter dann die Bayern zum kontrollieren. Auf die Tiro- ler sei jenseits der Grenze üb- rigens keiner schlecht zu spre- chen, der Unmut gelte eher der Staatskanzlei in München, ist er sich mit Flörl einig. Doch auch im Kössener Zentrum fehlen die Bayern, weiß H ans Knoll, Obmann des „Grias di“-Vereins. Friseure, Metzger oder auch die Senne- rei werden von Schlechinger und Reiter gerne frequentiert. Diese Umsätze f ehlen natürlich. Und auch er selbst, sagt Knoll, wirbt bei den Nachbarn nicht, das spare er sich im Moment. Margret Klausner Außerdem Covid-Gelder umverteilt Die Gemeinde Kirchdorf hat sich jetzt entschlos- sen, die für den G emein- deumbau vorgesehenen Covid-Förderungen in den Umbau des Zentrumpark- platzes zu investieren. Kirchdorf | Bereits im Juli des Vorjahres wurde der Gemeinde Kirchdorf zugesagt, dass sie aus dem Topf der Covid 19-Son- derförderungen 100.000 E uro bekommen. Beantragt wurde die Summe vorerst für den a n- gedachten Um- und Ausbau des Gemeindeamtes. Doch gerade in den letz- ten Monaten wurde es auch in Kirchdorf nicht leichter, die Budgetsituation ist trotz zahlrei- cher Einsparungen angespannt. Daher haben sich die Verant- wortlichen der Gemeinde jetzt entschieden, die Covid-Son- derförderung nicht in den U m- bau des Amtes zu stecken, son- dern den Ausbau des geplanten Zentralparkplatzes zu forcieren. Inzwischen ist auch der dem- entsprechende Antrag an die Behörden ergangen. Zentralparkplatz kommt Direkt am Bildungszentrum ist auf einer Fläche v on rund 6.000 Quadratmetern, wie berichtet, zum einen ein hochwertig aus- gebauter Parkplatz, zum ande- ren ein geschotterter Platz ge- plant, der als Festplatz genutzt werden kann. Ein Zugang für Radfahrer sowie Fußgänger soll ebenso errichtet werden, wie eine E-Tankstelle, eine öf- fentliche Sanitäranlage s owie Fahrradabstellplätze. S elbstver- ständlich k ommen auch behin- dertengerechte Parkmöglich- keiten. Angekauft wurde die Fläche zu diesem Z weck be- reits vor einigen Jahren. Noch heuer soll mit den Bauarbeiten begonnen werden. Mit der Fer- tigstellung spätestens 2022 gibt es dann auch eine neue Park- ordnung. Margret Klausner
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