Kitzbüheler Anzeiger

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Aktuell 2 Ausgabe 44 Die Meldung im Inter- net, dass sich Beamte als Gäste tarnen, um dann bei Missachtung der Coro- na-Vorschriften abzukas- sieren, sorgte im Bezirk für A ufsehen. Der Vorfall, der sich in St. Johann zugetragen haben soll, war frei erfunden. Bezirk, St. Johann | Über 3.400 mal wurde vergangene Wo- che im sozialen Internet- netzwerk Facebook dieser Beitrag geteilt: „Zwei Männer tauchten auf und informierten den Kellner, dass sie ihre Mas- ken vergessen hätten. S ie frag- ten, ob sie trotzdem schnell zum Tisch gehen können. S ie würden auch sicher nicht mehr aufste- hen. Der Kellner dachte wohl an seinen Arbeitsplatz und zeigte Herz für s eine Kunden und ge- stattete es ausnahmsweise. Just in diesem Moment zeigten die Kontrolleure ihre Ausweise und kassierten die Strafe. Es wird also nicht mehr kontrolliert, es wer- den Fallen aufgestellt.“ Quelle: Ein Bekannter Der Beitrag wurde von einem Einheimischen (Name der Re- daktion bekannt) verfasst. Auch den Namen des Restaurants, wo sich der Vorfall ereignet haben soll, nannte der Verfasser. Er gab zwar umgehend an, nicht selbst dabei gewesen zu sein, aber wüsste dies von einem B ekann- ten, dem er dies auch glaube. Restaurant dementierte Zahlreiche Nutzer erbosten sich über die v ermeintlichen Kont- rollen, der Beitrag ging viral. Die Hasswelle im Internet nahm ihren Lauf. Bis das Restaurant in St. Johann darauf aufmerk- sam wurde, denn diesen Vor- fall gab es gar nie: „Weder wa- ren Kontrolleure bei uns vor Ort, noch haben wir diese Un- wahrheit erzählt.“ Wie wird kontrolliert? Beim Land Tirol kennt man sol- che Falschmeldungen. Maximi- lian Brand- huber erklärt, dass die Kontrollen in der Gastronomie durch die Polizei im Auftrag der Gesundheitsbehörde erfol- gen - in Polizeiuniform, nicht in Zivilkleidung. Es sollte eine Mahnung zur Einhaltung sein Der Einheimische, der den Bei- trag ins Netz stellte, war er- staunt, dass es solche Wellen schlägt, wie er dem K itzbühe- ler Anzeiger im Facebook-Chat mitteilt. „Ich war selber über- rascht, wie oft das geteilt wurde. Zumal der Sinn dahinter eigent- lich war, befreundete Wirte, Gastrobetreiber und Angestellte zur Vorsicht und zur Einhaltung der Maßnahmen zu mahnen.“ Der Beitrag wurde von Fa- cebook gelöscht, erst danach erfuhr der Verfasser, dass er da- mit Fake-News verbreitet hat. „Einen Tag nachdem mein Bei- trag verschwunden war, wurde mir das Mail des Restaurants, in dem der Vorfall dementiert wird, übermittelt.“ Dass er Fake-News verbrei- tet hat, sieht der Verfasser dif- ferenziert. Einen Namen will er in solchen Beiträgen in Z u- kunft nicht mehr nennen, wie er dem Kitzbüheler Anzeiger er- klärt: „ Aber wie schon erwähnt war die Absicht dahinter eine ganz andere. Denn man hört im Moment sehr viel, und den meisten Leuten sind die Kon- sequenzen bei Nichteinhaltung der Maßnahmen nicht b ewusst - darauf wollte ich aufmerksam machen.“ Fünf Strafen w egen Verstößen anhängig Auf Nachfrage teilt man beim Land Tirol mit, dass im Bezirk Kitzbühel b is dato noch keine Strafen aufgrund Nicht-Ein- haltung der Corona-Maßnah- men verhängt wurden, es sind jedoch fünf Verfahren wegen Überschreitung der S perrstunde anhängig. F ür`s länger offen hal- ten als erlaubt können Gäste mit bis zu 1.450 Euro und Betriebe mit bis zu 30.000 Euro zur Kasse gebeten werden. Johanna Monitzer Viele Falschmeldungen bezüglich Corona kursieren im Internet - auch über V orfälle i m Bezirk Niemand stellt Gastronomen Fallen Aufgefallen ...und noch mehr Unsinn Bezirk | Ein Corona-Reim, der mit den Worten „trag immer Schutz für N as und Mund, sonst bist du tot nach dieser Stund!“ endet kursiert seit Schulbeginn immer wieder durch‘s Netz. Der makabere Reim soll an Schulen ausgehängt s ein. Eine Falschmeldung, wie auch viele Internet-Nutzer immer wie- der melden. Er wird gelöscht und taucht wieder auf. Der Oberndorfer Volksschuldirek- tor, Vize-Bgm. Hannes Noth- durfter machte den Kitzbüheler Anzeiger darauf aufmerksam. jomo Dieser Reim hängt an k einer Schule. Foto: Anzeiger Der Beitrag eines Einheimischen ging viral. Besagten Vorfall gab es aber gar nie. Fotos: Pixabay, Anzeiger
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