Kitzbüheler Anzeiger

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Aktuell 2 Ausgabe 52 Aus meiner Sicht Lauf Forrest, lauf! „Lauf um dein Leben“, wird sich jene Kuh gedacht haben, die am 19. Dezember kurz vor den Tü- ren zum Schlachthof die Flucht ergreifen konnte: „Lauf, lauf so schnell du kannst.“ Doch weit kam das Rind nicht. Metzge- rei-Mitarbeiter, Jäger und P o- lizisten stellten das Tier – es kam zum finalen Showdown auf der Wiese. Es scheint in Mode zu kom- men, dass ausgebüxte Rinder nicht mehr eingefangen, son- dern einfach niedergeschossen werden. Kürzlich b rauchte man in Matrei sieben Schüsse, um ein entlaufenes Rind zur Stre- cke zu bringen. Der Jäger in S t. Johann machte seine Arbeit. Drei Schüsse waren notwen- dig, danach wurde das Tier mit einem Messer endgültig g etö- tet. Ein Einsatz der Cobra war im Unterland nicht von Nöten. Wie schaut es aber künftig aus, wenn die Rinder im Früh- jahr auf die Weide dürfen und voller Übermut über die Wiesen springen? Bricht gleich wieder Panik aus und die Kühe w er- den erschossen? Muss nun je- der Bauer Angst haben, wenn eines seiner Tiere aus der Befrie- dung ausbricht, dass es gleich erschossen wird? Das Verständnis f ür T iere scheint in unserer Gesellschaft stark abzunehmen. Kürzlich forderten zwei niederländische Wissenschaftler die EU auf, ei- nen Leinenzwang für K atzen einzuführen, da die K atzen an- geblich Schuld daran sind, dass Vogelarten aussterben. Im ers- ten Moment empfand ich diesen Vorschlag grotesk, doch mitt- lerweile kann ich ihm schon einiges abgewinnen, schließ- lich will ich nicht, dass meine Haustiere auf der Wiese nie- dergeschossen werden. Ich mache mich jetzt auf die Suche nach Schutzwesten für Tiere – man weiß ja nie. Elisabeth M. Pöll poell@kitzanzeiger.at St. Johann | Am 19. Dezember ge- gen 11.45 Uhr, ist ein Jungstier auf dem Gelände eines S chlacht- hofs in St. Johann beim Entla- den vom Anhänger entlaufen. Nach mehreren misslungenen Versuchen, das Tier einzufangen, wurde der Stier in ein nahege- legenes Feld getrieben, wobei das Tier dabei bereits mehrere Personen angegangen war. Auf Grund der vom Jungstier ausge- henden Gefahr wurde der Stier von einem Jäger mit drei geziel- ten Schüssen geschwächt und im Anschluss durch das Perso- nal des Schlacht hofes getötet. Foto: ZOOM.Tirol Stadt verhängte ein A bfeuerungsverbot auf allen städtischen Flächen Einschränkung für Feuerwerke Der Ausschuss für Umwelt und Schwarzsee beschäf- tigte sich mit dem Antrag der Liste UK für ein etwa- iges Verbot von Feuer- werken in Kitzbühel. Der Gemeinderat sprach sich nach Empfehlung des Aus- schusses für ein ganzjäh- riges Verbot „Abschießen aller Feuerwerkskörper auf städtischen F lächen“ aus. Kitzbühel | Die Liste UK stellte in der November-Sitzung des Ge- meinderates den Antrag ein, die Stadt möge alle privaten Feuer- werke, auch in Zusammenhang mit Veranstaltungen jedweder Art verbundene Feuerwerke in der Zeit vom 30. November bis 6. Jänner v erbieten, sowie einen zweiten Antrag, in die- sem Zeitraum auch Messun- gen für die F einstaubbelastung durchzuführen. Diese Anträge wurden nach einer Diskussion an den zuständigen A usschuss gereicht, der diese Themen be- handeln und aufbereiten sollte. Bei der Gemeinderatssitzung am 19. Dezember präsentierte nun Ausschuss-Obmann Rudi Widmoser (Grüne) die Er- gebnisse. „Die Kosten für eine Feinstaubmessung sind sehr hoch“, berichtete Widmoser und unterlegte seine Aussage mit den Kosten einer Firma, die für i hre Messungen 60.000 Euro ausgab. „Diese Messun- gen dauerten aber ein Jahr“, so Widmoser. Alternativ könnten Geräte a nkauft werden, deren Anschaffung 500 Euro kosten würde, j edoch braucht es für die Messungen Fachleute für das richtige Aufstellen und Aus- werten der Daten. Auch von Seiten des Landes werden im näheren U mfeld keine derarti- gen Messungen durchgeführt. „Es gibt aber anderenorts viele Messungen diesbezüglich und man weiß, dass die F einstaub- belastung zu Silvester sehr hoch ist“, sagte Widmoser. Ganzjähriges V erbot auf städtischen F lächen Rudi Widmoser informierte den Gemeinderat auch über die b e- reits bestehenden gesetzlichen Regelungen – der Anzeiger be- richtete. Das Abfeuern von Feu- erwerken ist weitgehend ver- boten, zeitlich nur von 6 bis 22 Uhr erlaubt und nur außerhalb von geschlossenen Ortschaften. Dazu gehören alle F euerwerks- und Knallkörper. „Die Bezirkshauptmannschaft erteilt bei bestimmten Voraus- setzungen aber Sondergeneh- migungen, wie bei den Groß- feuerwerken zu Neujahr oder bei den Hahnenkammrennen“ berichtete Widmoser. Für diese regte Widmoser an, man möge seitens des Tourismus-Aus- schusses oder der ARGE Ge- spräche mit K itzbühel T ouris- mus und dem Kitzbüheler Ski Club suchen, für alternative L ö- sungen, wie zum Beispiel eine Lasershow. Auch private Feuerwerke un- terliegen der Genehmigungs- pflicht, doch wird darum nicht immer angesucht, wie Widmo- ser erzählte. „Die B ürger k ön- nen jedoch Anzeige erstat- ten und die Polizei geht dem auch nach. Jedoch hat die Po- lizei nicht die Kapazitäten, das Verbot zu kontrollieren“, räumt Widmoser ein. Der Obmann des Ausschuss für U mwelt und Schwarzsee empfahl dem Gemeinderat ein Verbot zu verhängen, dass das Abschießen v on Feuerwerks- körpern j eglicher Art auf den städtischen F lächen ganzjährig untersagt. Damit könne man auch sensible Bereiche wie den Schwarzsee schützen, j edoch braucht es vor allem mehr Ver- ständnis s eitens der Bevölke- rung. Der Antrag wurde ein- stimmig angenommen. Mit Hinweisschildern und medialen Aufrufen will man nun in Kitzbühel den F euer- werken entgegen treten. Elisabeth M. Pöll
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