Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 25. Oktober 1952 lympiakömpfer hierüber Auskunft. geben. Das Erfassen der baulichen und sauh- 1 ichen Aufgaben wird durch das Hinzu- ziehen von Fachleuten für Moorbade- anlagen und Spezialisten für Hallenbau Gewähr für Sicherheit und bestes Pla- nen erhalten. ist einmal ein ganzjähriger Kur- und Baciebetrieb eingeführt. dann wird sich die Propaganda erfolgversprechend ein- setzen können. Zu allererst wird die Propaganda. im Lande selbst, in Tirol irnd den anderen Bundesländern statt- finden müssen. Insbesondere müssen die Sozialversicherungsträger für das Moar- bad gewonnen werden. Kitzbühel erhält durch einen ganzjährigen Kurbetrieb gaiizjührie Verdierist.müghclikeit.en. Tm- 3cfju1Öireftor mucb Bierer 1' Am. 19. Oktober 1.952 wurde Schul- j. chub i. R. Much W i e s e r, Besitzer einer Villa in Kitzbühel und der Frei- berghütte am Wilden Kaiser, von seinen Brrgkunieraden. den Bergführern von Kitzbühel, auf dem Brennenden Pölven am Wilden Kaiser zur letzten Ruhe ge- bettet. Much Wieser wurde am 20. Dezem- ber 1888 in Scheff au geboren, besuchte das Gymnasium in Salzburg und an- schließend das Pädag.ogiuin in inns- bruck. von wo aus er als Schulleiter nach Niederau kam. 'Zum Militärdienst. eingezogen kämpfte er im ersten Welt- krieg als Kadett.ospirant an der front. Nach Nach seiner Verwundung kehrte er wieder nach Niederau zurück. im Jahre, 1-919 kam er als Lehrer nach Kitzbühel, und schon im Jahre 1925 wurde er zum Leiter der Volksschule Kitzbühel. ernannt.. Im; Jahre 1945 ging er in wohlverdiente P:.i'nsion, die er lei- der solange nicht, erhalten und viel zu kurz genießen konnte. Das ihm vom Leiter der Bergrett.ans- stelle Tirol. Dr. Chikos, verliehene und der Bergrettungsstelle. Kitzbühel über- gebene Ehrenzeichen für 40jährige treue Bergrettnngsdienst.e konnte ihm leider nicht mehr überreicht werden. Much war ein Musterbeispiel. von einem Bergrctiu.ngsman.n. Wenn der Ruf an ihn erging „Menschen in Bergnot", war der Much einer der ersten, oft auch unter Einsatz seines Lebens. Menschen aus B'ergn'ot zu retten. Aber nicht nur im Bergrettungsdienste war unser Much tätig, er leitete auch Filmtheater Kitzbühel 25. u. 26. Okt.: Kisnxct 27. u. 28.: Der große Unbekannte 29. u.30.: Geheimaktion Carlotta Fimthetor St. Johann L T. X.: Liebe unter schwarzen Segeln u. 27.: Das Mädel von dci Konfektion 28. u. 29. Okt. : . Das ewige. Spiel 30. u. 31.: Die 4 Töchter des Dr. March nier werden im Jahreslauf, auch in den sogenannten Saisonzwischenzeiten, Kur- bedürftige zum Kurhesuc.h ins Land kommen. Im •Wintcr aber wird gerade durch das HaJl.enschw irnnib.ccl Kitzbühel einen Angelpunkt erreichen, dci' weit- hin Anklang finden wird, besonders beim Wintersportpublikum. Zum Höhenklima. und zum Winter- sport. erhält K.itzbühei das ganzjährig betriebene Moorbad. Die Menschen wollen liinaaif auf die. Berge im Sommer, und im Winter. um Schi zu fahren und um die Winterpra.cht zu genießen. Sie wollen aber auch ein heilsames Bad im Gebirge aufsuchen, um erst, richtig zu gesunden. durch viele Jahre hindurch mit vieler Umsicht und großer Tatkraft die Ge- schicke. der A.lpenvereinssektion Kitzbü- hel. Ein arbeit ..eiches, dem Schal- dienst und seiner so innigst. geliebten Bergwelt gewidmetes Leben, fand sein Ende. So nehmen nun alle Bergkame- radon bewegt Abschied von ihrem lie- ben Much und danken ihm nochmals für sein uneigennütziges Wirken. Nussi Mtucf Viefere fette Zergfabit Am Sonntag, 1.9. Okto- ber, wurde Schuldirektor c- Much W i e s e 1., wTelch,er nach schwerer Krankheit ün 17. Oktober im Kran- kenhaus St. Johann Yen- schieden ist, unter Beteiligung von mm- z.ähligen Trauergäsien aus nah und fern zur letzten Ruhe gebettet. Um hall) 8 Uhr fand die. feierliche Einsegnung vor cle.i Leichenhalle in Kitzbühel durch geistl. Rat Pfarrei Schiefer aus Waid- ring statt. Hierauf bewegte sich der Trauerzug durch unser a.lt.ehrwürdiges Knappenstädt.chen. Voran der Kreuz.l- träger im Berggewand, gefolgt von der Fahnent.rägeraboidiiung des Trachten- vereines, der Schülert.ra.chtengruppe und einer großen Zahl von Schülern. Mit: einigem .Abstand schritten Kranzt.räger und die alpinen Vereinigungen in ihrem Unserem lieben Much Wieser zum teuren Gedenken Von Sonnenstrahlen t.ausendl mal geküßt, Dein letztes Platzerl dort am Kaiser ist, Wo Wind und Wetter brausend um dlich ziehen, Wo der Heimat schönste Blumen blühen, Wo du die herrlichsten der Feierstunden, im Anblick der Natur gefunden. Wo du befreit von allem Schein u.Dthnkel in diesem wunderbaren Herrgott.sivinkel mit Leib und Seele warst daheim Das schließt dein edles Herz. für immer ein. Amalie-Marie R a i n e r schlichten Bergsteigorgewand dem Sarg voran, der von den Bergführern gen wurde. w mdc. Eine starke Abordnung der Berimfskolieg.en, wohl der gesamte Lehr- körper des Bezirkes, erwiesen ilenmm toten Direktor die letzte Ehre. An der Kirchenstiege angelangt. wein- dc der Sarg im Leichenwagen unterge- bracht, Verwandte, .Bergsteiger und vic. le Trauergäste in Jeeps, Pkw's iimid Om- inibusse verfrachtet, und über Oberndorf, St. Johann, nach Eilmau gebracht. Dort wurde. wieder umgeladen. Dem Sarg wurde, mittels Jeep auf die Ga.udeamnus- hütte gefahren, dort; auf eine bahre verladen und vorerst yoti Berg- rct:tungslem.mten mmcl Bergführern bis zum Fre iberghüt.l:e, (1cm Bergbaus MuchWie - sers, gebracht. Nach Eintreffen sämtli- cherTrauergäste. zirka zwei- bis diIei- hundert, begann das Bergbegräbnis. Der Trauerzug bewegte sich im Gänse- marsch auf dem schmalen Steig empor zum Brennenden Pölven. Als dcrKreuzl- träger (hie Höhe erreicht hatte, verließ (las Ende des Zuges gerade die Frei- berghütte. Das Felsengrab, welches die Gildenbrüder in mühevoller Arbeit aus- gesprengt hatten, liegt auf zirka. 1300 Meter. An diesem schönen Felsköpf 1, in Gottes freier Natur, hielt nun Pfarrer Schiefer eine Feidmesse mit; einer Berg- predigt;, die jeden ergriff 'und selbst ver- härtete Bergsteigernaturen erweichte. Nach der feierlichen Beisetzung war es wiederurn Pfarrer Schiefer, chem in warmen Worten seinem Freund Much einen Nachruf hielt. Diesem schlossen sich an für (lie Lehrerschaft Oberlehrer 0 riflm ann und für die Edelweißgilde Kiizbühel Ehrenvorstand Dr. Otto Zimn- in et:cr, weicher mit Gildenbruder Franz Fischer aus Wien kam. Fritz Schmidt., Ilergschrift.st.ehier und Obmann dem Sek- tion Eayerland, überbrachte die letzten Größe seiner Sektion. Unter den vielem Trauergästen befanden sich die Vertre- 1cr des Alpenvereines, desBergrettungs- dienstes und Herr Bez.-Hptm. Dr. Tren- tinaghia, 'ohne dessen verständnisvolle und tatkri..iftige Mithilfe eine Genehmi- gung zu diesem gewiß einmaligen 'Berg- begräbnis nie erreicht worden wäre. Selbst Vater Klammer, genannt der Kai- serpa.pst, und Franz. Nieberl mit; seinen 78 Jahren waren da, die ehemalige Reg- al ps'enn in U rschei, mit der Much Wie- ser viele schwere Kaisertouren maüh- te, Martin Ritzer sen., Fuchs Elias, al- les . Bergk.aieraden, die es sich trotz ihres hohen Alters nicht nehmen ließen, dem Much die letzte Ehre zu erweisen, und die Kriegsversehrten (Beinampu- tier tc) Harms Wieser, Heini Buchinger und der Waidringei Albert Weinberger. Much Wiesers letzte Ruhestatt ist ein- mnalig. Erhaben auf freien Höhe, als Grabstein sein Hausberg, der Regaip- turm, den er selber 175mal erstiegen hat. Lieber Much, ruh Dich aus im Schoß Deiner geliebten Berge, die Dir und uns alles bedeuten.
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