Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 30. August 1952 Kitzlcüheler Anzeiger seite Schützenkompagnien sowie Vertreter Von Gemeinden, in denen Sehützenkorn- pagnien in nächster Zeit erstehen sol- len, herzlichst eingeladen, am 5 0 ii n - tag, 14. September 1952, zum K r a - Das Fest der Glockenweihe am ver- gangenen Sonntag, 24. August. in Reith verlief pragrammgemäf3. Auch nicht die paar Regentropfen am Vormittag konn- ten den schönen Verlauf (her Weihe be- einträchtigen. Die Glock Cli sind so schön geworden, und man sal: jedem Reither Gemeiridearnehörigen di Freude aus den Augen leuchten. Nun sind sie im Turm und sollen niel mehr herunter- 0 in in en. Von der Glockengielierei in Häring wurden die Glocken am Sa,iiist.a,.„ri mit dein Seunereiauto abgeholt und am La- gerplatz der Firma. Kohlenwerner auf die von den Glockenpatinnen herrlich geschmückten Wägen aufgeladen. Auf jedem Wagen befanden sich vier Glok- kenengel. Der Zug durch Kitzbühel er- hielt durch das Geläute der großen Mariengiocke vom Turm der Lieb - frauenkirche ein besonders feierliches Gepräge. In Reith erwertete die ganze Donfhevölkerung den Ehnzug der Giok- ken. Neben dem mit Blumen und Krän- zeti geschmückten Kriegerdenkmal wur- den sie aufgestellt. Die Glocken haben ein Gesamtgcwicht V011 2035 Kilogramm Glockenbronze, be- stehend aus 78 Prozent Kupfer und 22 Prozent Zinn. Kriegerglocke Ton „E" 1035 kg Wetter glocke Ton ‚Gis" 486 kg Patronatsglocke Ton „II" 284 kg St.Josefsgiocke Ton .‚Cis" 200 kg Dem Einzug der Glocken wohnten auch Exzellenz Weihbischof Dr. Johan- nes Filzer, Dekan Josef Ritter und der Chef der franz. Mission Herr Emilien Provost mit Gattin bei Bürgermeister Johann Jöehl begrüßte die Glocken in einer feierlichen Ansprache. Am Vorabend der Weihe brannten Bergteuer am A.stberg und am Bich1ach, auf dem Wirtsfeld wurde ein Feuer- werk abgebrannt und die Musikkapeife unter Kapellmeister Josef Jöchl jun. gab ein Ständchen. Der Weihetag begann mit der Früh- messe und einem Weckruf der Musik- kapelle. Ein halb 9 Uhr versammelten sich die Ehrengäste, und das Pfarrvolk vor dein Pfarrhof um den Weihbischof in die Kirche zu geleiten. Ein trügeri- scher Hochnebel verdeckte den Himmel, als Bischof Filzer mit Dekan Josef Rit- ter zu St. Johann, Stadtpfarrer Josef Schmid zu Kitzbühel, Pfarrer Nikolaus: St.rubreiter und Dr. des Kirchenrechts Sebastian Ritter mit den Glockenpaitin- nen zur Weihe schritt begleitet von rn e r w i tn,a. eh Oberndorf zu kommen. Die Versammlung beginnt um 10 lIhr, und es werden die Bezirkslia.uptleute und alle Vorstandsmitglieder zu \vöhle.n sein. Pöllersehüssen. und den Klängen (her Musikkapelle. Die Bevölkerung von Reith. die fast vollzählig am Weiheakt teilnahm - nur die notwendigsten Hausicüter in den abgelegenen Gehöften konnten nicht kommen verfolgte mit Andaeht und Freude die Handlungen des Biscliof. Zu jeder Glocke wurde von einem Sc:iulkind ein Gedicht vor- getragen. Nach (her Weihe erfolgte (las An- schlagen der Glocken durch den Bi- schof, die Geistlichkeit. den. Bürger- meister und die 12 Glockenpatinnen. Das Einholen der vier Glocken in den Turin wurde Von der Baunnterneh- inun.e' Unterberger & Huter, Kitzbiihei, und dem Gußraeistnr der Giockengief3- rei Bühl in Fläring unter eifriger As- sistenz der männlichen. Jugend des, Dor- fes vorgenommen. in dieser Zeit ver- sammelten. sich der Bischof mit der Geistlichkeit, die Glockenpatinnen. die Ehrengäste und (las Gloekenkomitee im Saal des Reitherwirtes zum Festmihl. Bürgermeister Hans Töchl begrüßte mit besonderer Freude: Weihbischof Dr. Johannes Fiier, Dekan Josef Ritter. Stadtpfarrer Geistl. Bat Joseph Schmid, Pfarrer Nikolaus Struhreiter, Dr. Se- bastian Ritter. den [iandtagspräsidenten Johann Obernioser. 'Bürgenineistem' Dr. Camillo von Buschiman, Dr. Adaibert Spinn als Vertreter des Bezirkshaupt- manns, Nationalrat a. D. Max Werner, Ehrenbürger Altbürgermeister Peter A- clesiberger,die Giockenpatinnen : für (hie Krieg:erghocke: Ulli T(oidl zu Zimmerau, Maria I-letz'enauer zu Giering. Els:iWör- götter vom schloß; für die Wetter- glücke: Maria Leitner zu Keilhubern, Maria Gsehwendtner zu Veiten, Maria Mayr] zu Koh hofen: für die Patm'oriats- glocke: Rosa Rehbichler zu Waching, Maria Brandstätter zu Seiwald, Anna Jöehl zu Waldhof; für (hie St. Josefs- glocke : Therese Jöchil zu Oberhaus, Mc- na Hauser zu Fallbühel, Elise Reiter vom Grüabl; Landtagsabgeordneten und Obinaun des Kitzbüheler Glockenkomi- tees Josef Oberhauser, Glockengießer Bühl, Ah1:sennereiobmann Laucher, Bau- meister Josef Unterberger, die Ahtglok- ken.patin Mai ja Auberger, die Lehrer- schaft, Gemeinderäte. sowie alle Ehren- gäste und Gemeindeangehörigen und dankte allen für ihm' Erscheinen. Nachmittags um 5 'Uhr kam vom Turm die Nachricht: .Die Glocken sind bereit!" Mittlerweile hatten sich aus Kitzbühel, Oberndorf und Kirchberg weitere Gäste eingefunden, um ihr Ohr dem neuen Geläute zu widmen. Es gab nur ein einziges Urteil: ‚‚prachtvoll" auch (hie beiden anerkannten Kitzbühe- 1er Musik- und Glockenexperten, Ccii Planer und Sebastian Seissl lobten den schönen und reinen Ton 'der Glocken und den guten Zusammenklang. Was Wunder, daß in Reith bis in die Nacht Türen und Fenster offen ldiejcn, urn auch das abendliche Zu- sammnenläuten nicht zu versäumen, und daß den Vem'tretern der Gloekengiefierei Bühl in Häm'ing von allen Seiten herzli- cher Dank und Anerkennung zuteil wurde. Am kommenden Sonntag feiert Reith (las Kii'chenpatronatsfest vom heiligen Agydlus. Nach dein Hochamt ist Pro- zession mit Musik und Glockengeläute. Ein uralter Brauch, der heuer mit den neuen Glocken die ganze Gemeinde mit einschließt. Auf das Geläute am Ägidi- tag mit den neuen, wie Bürgermeister Johann Jöchh bei der Festrede so sinn- reich sagte ‚.vom Keim bis zur Ernte" geschaffenen Glocken warten die Rei- ther mit besonderer Freude; die Ruhe zur Andacht wird dann da sein. %e*irftuadJrii1$cu Obernborf. 2)egribnhs bett cfjutÖircftor i. 2R. tQfl3 Zurger Ein Begräbnis, wie es Oberndorf noch nie erlebt hat, wurde dem Schuldirek- tor i. R. Franz B u r g e r bereitet. Nach kurzer Krankheit ist er am Donnerstag, 21. August, im 69. Lebensjahr selig im Herrn. verschieden. Nachdem er, vor 50 Jahren aus Südtirol kommend, sieh hier niedergelassen hat, galt seine gan- ze Lehensarbeit der Gemeinde Obern- dorf, wo er bis zu seiner Pensionierung im Schuldienst tätig war und bis kurz vor sein:em Tod am öffentlichen Leben der Gemeinde im besten Sinne dies Wor- tes aktiv Anteil genommen hat. Ver- eine und Korporationen fanden an ihm immer einen treuen Helfer, besonders hei Festlichkeiten, wenn es galt, einen Giückshialen zusammenzustellen oder ein Fest arrangieren. „Da müaß'n mna rnit'n Burga reln'' ......(las macht der Dur- ‚das hat der Bum'ga arran,- giert", so oder ähnlich hieß es immer. Er war e'ine Kampfnatur, und hat er mit dem Schwert seiner Zunge auck so manchen fast tödlich getroffen, so reichte er dem von -ihm verwundeten Gegner immer auch alsbald liebreich die Hand zur Versöhnung. Feindschaft war ihm fremd, aber Kampf war sein Lebenselement, offen und ehrlich, ohne }iintertücke, zum Friedensschluß immer bereit. Auch als Organist un'd Chor- leiter hat sich Direktor Burger selber ein Denkmal gesetzt. Der große Trauerzug am onntag 24. August, war seiner würdig. Am offe Reiterircf)e ngIocfen o1beaIten im turm 3on öer blcIöfEicEjen 2Deibe unö bem berrficfjen Oeldute
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