Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 19. April 19152 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 da ich aus eigener Erfahrung weiti, daß außer den größeren Hotels, welche seit jeher mit Reise- büros arbeiten, die meisten, nicht aus der Hotel- branche stammenden Pensions- und Gasthof- besitzer keine Ahnung von der Arbeitsweise der Reisebüros oder von der Fremdenverkehrsor- ganisation modernen Stils haben und daher Ab- gesandten von Reisebüros meist völlig ahnungs- los entgegentreten. Meine Tätigkeit beim Besuch der Reisebüros beschränkte sich hauptsächlich auf die Organi- sierung des Buchungsverkehrs für Einzelreisende Erstens handelt es sich hiebei meist um die zahlungskräftigeren Gäste, zweitens ist es bei diesen Gästen leichter, die sehr individuell er- stellten Preise der Kitzbüheler Hotellerie zum Tragen zu bringen. Gruppenreisen bedeuten meist eine notwendige Einteilung der Betriebe in bestimmte Preiskategorien und das Einver- ständnis der Betriebsinhaber, einen bestimmten, von der Konkurrenz sowohl der Reisebüros als auch der Fremdenverkehrsorte meist im voraus nach oben beschränkten Durchschnittspreis für Vor-, Haupt. und Nachsaison einzuhalten, ohne daß irgend eine Gewähr gegeben ist, daß der Besuch in der Vor- und Nachsaison auch ent- sprechend sei. Meist bewerben sich solche Orte um Gruppen- reisen und gewähren sehr entgegenkommende Preise, welche erfahrungsgemäß ohne Gruppen- reisen auch in der Hauptsaison nicht voll be- legt sind und daher leichter für ein durchlaufen- des Geschäft zu niedrigerem Preise zu gewin- nen sind. Immerhin kann auch in Orten mit gutem Hauptsaisongeschäft allen solchen Hotels weniger günstiger Verkehrslage dringend geraten werden, sich um Abschluß von Gruppenreisen zu bewerben, da auch für diese Häuser ein durchgebendes Geschäft zu gedrücktem Preise vielleicht wirtschaftlicher ist als eine kurze Voll- besetzungszeit und langes Heulen und Zähne- klappern in der Vor- und Nachsaison. Ich konnte im allgemeinen die Wahrneh- mung machen, (laß die Kitzbüheler Preise für Einzelabschlüsse als völlig tragbar und entspre- chend angesehen wurden, und zwar sowohl in Deutschland, als auch in Belgien und Holland. Für Gruppenreisen gibt es, mit geringen Aus- nahmen, gewisse Höchstsätze, welche kaum zu überschreiten sind: Bis zu S 60.—, höchstens 65.—, für mittlere Pensionen und gute Gast- höfe, warmes Fließwasser unbedingt vorausge- setzt, und bis zu S 80.— für Hotels, und zwar einschließlich Bedienung und Kurtaxe, also pa1. schal, als Nettopreise. Einige Worte möchte ich noch über beson- dere Eigenheiten des belgischen und holländi- schen Publikums verlieren. Belgier, wie auch Holländer, sind besonders empfindlich für die leider vielfach bei uns eingerissene Gepflogen- heit, zwar für Hotels buchenden Gäste in der Vor- und Nachsaison Zimmer im Haupt- haus bereitzustellen, in der Hauptsaison aber besonders über Reisebüros buchende Gäste in sogenannten Dependancen, welche aber meist Privathäuser in der näheren oder auch weiteren Umgebung sind, zu bequartieren. Selbst dann, wenn diese Privatzimmer mit allein erwarteten Komfort ausgestattet sein sollten, wird dies als eine Mißachtung des Gastes angesehen und da- mit quittiert, daß dieser Gast einen schlechten Eindruck von seinem Aufenthalt mit nach Hause nimmt- Was das heißt, wird jeder verstehen, der weiß, daß die Reklame von Mund zu Mund die beste Reklame für ein Haus und für einen Fremdenort ist. Sie kann in solchem Falle auch sehr negativ sein. Da ist es schon besser, auf eine solche Buchung zu verzichten oder die Anfrage einem Kollegen, welcher noch freie Zimmer hat, oder dem Verkehrsverein zur weiteren Behandlung abzutreten, als den Gast unter falschen Vorspiegelungen anzunehmen und ihn dann so zu enttäuschen, daß er zuletzt seine Enttäuschung auch auf den ganzen Ort ausdehnt. Zum Schluß noch ein Wort über Werbung. in Gesprächen mit Fachleuten auf diesem Ge- biete konnte ich entnehmen, daß Inserate in Tageszeitungen den allergeringsten Werbewert haben. In der Hast des Tagesablaufes wird in der Fahrt zum oder vom Büro oder sonst wo die Zeitung durchgeflogen und dann meist lie- gengelassen oder sie wandert bestenfalls als Unterzündpapier in die Küche. Das Inserat, welches meist nicht so groß gehalten sein kann, daß es irgendwie auffällt, ist damit wertlos. Anders verhält es sich mit großen Reisebeilagen von Wochenzeitungen kulturellen oder wirt- schaftspolitischen Inhalts oder in Samstagaus- gaben großer Blätter, welche besonders in Deutschland meist auch von den weiblichen Familienangehörigen eifrig gelesen umd studiert werden, oder von wirklich guten illustrierten Wochen- und Monatszeitschriften, nicht aber von Kolportageblättern. Eine sehr wirkungsvolle Reklame sind gute Großphotos in Reisebüros, welche von Reise- lustigen sehr genau betrachtet werden und oft den Anstoß zu einer Reise dorthin bilden, von wo gute Bilder ausgestellt sind. Kann das Reise- büro das einmal geweckte Interesse durch ein geschmackvolles Prospektblatt und konkrete Auskünfte wach erhalten, ist der Gast schon zu drei Viertel für diesen Ort gewonnen. Dem größeren oder- geringeren Interesse des Reise- bürobeamten ist hiebei größte Wirksamkeit zu- zumessen. Sehr große Werbewirkung haben gute Lauf- bilder, also Filme, am besten 16-mm-Schmal- filme, welche von allen großen Reisebüros ihren Kunden bei Werbeabenden gerne vorgeführt wer- den oder um welche sich Clubs oder sonst welche große Interessenvertretungen für die ein tuüröiger 2lbrcfjtufj bet l3eiialie 2000 Skifahrer besuchten a111 Ostermontag (teil dritt-11 intertiatlo- na-Ieii Stei iibei-g'kogel-Ricsen[oi- lauf des Kitzbüheler Ski (dubs. Wer erst nach (leni Sannen UI dgag seine Biel liii schul- terte. 11111 den Beigfrühlingiin ilalitien- kani nigcbiel zu erl eben iim 1 die, Le ist mi- gell der gesaniteri dstcrren- [tischen Ski- elite zu sehen, mußte auf ((je icföide- ruhig 1111(1 die Bciibiliu \erzielit- steii. (leim, 179 in - und ansi itndische Personen \vagcn uu d (diii iihusse stu i(Ieii allein am [tma i- k )l;i tz der .l-[aiiimnkun haini. d( ren 1 usa sscn die Ta tsa hie be- kannt war. (:lI 13 der bereits welt l kann- te Ktzbühelr Skicircus bis E n (1 e April mit. Skiern beta litijar ist. r1i0111 i 1 i r sen. hatte auf ch't 1700 Meter langen St iecke ( l.lölieuuntei-- schied 500 McI .'r) elcH entsprechend der Sehneelage seht flüssigen Torlauf a.usgefla gg t ; und 19 Danien und 73 Iiei_ ien stellten sieh dein Starter. Als ilina Ii 5 f e 1 c, Deutschland, als erste Dame den Startpunkt (100 Meter niedriger wie bei den Herren) verließ, sduniten bereits über tausend Menschen dieRenn- strecke, zu denen sich bis zum Höhe- puiikt des Rerinens aus altert Richtun- gen iflhiii.er mein Zuschauer ges-liten. Allzu kühne und rasante Fahrten muil- teil mit Torfehlern und schweren Stüt- zen bezahlt a\TcT.( iefl Auch Trude Kleh- ker verfehlte ein m. (111(1 'ergab da- mit einen schönen Siegerpiatz. Als Erstei- der Herren utai- tet-e der deutsche Toilaufspezialist Scpp F o 1 - g e r. Molterer als Zweiter zeigle seine hervorragende Klasse, jedoch im Ziel- hang kam er durch die Bodenwellen in Rücklage und stürzte und benötigte über 6 Sekunden, bis ci- wieder in Fihrt Ausgestaltung ihrer geselligen Abende reißen. Ganz groß ist hiebei die Schweiz vertreten. In Osterreich wäre auf diesem Gebiete viel aufzu- holen und es war die beste Idee, welche der Verkehrsverein seit langem hatte, einen Kitz- büheler Werbefilm zu drehen, wenn auch manche Kitzbüheler Geschäftsleute es noch nicht wahre haben wollten. Wenn er nur halbwegs gut aus- fällt, ist das Geld, das er kostet, hundertfach verzinst durch die Werbewirkung, die er aus- üben wird. Ich möchte hiebei nicht unterlassen, die Erfolge unserer Wettläufer in-großen inter- nationalen Skiveranstaltungen als Werbemittel zu nennen, allerdings nur, wenn es sich um einen ersten Sieg handelt. Ich hatte zufällig Gelegenheit, in allen drei besuchten Ländern mir die Wochenschauen anzusehen. Huber Fritz als Kandaharsieger in Chanionix füllte die Wochenschauen mit langen Bildstreifen, wobei immer „Kitzbühel" als der Platz genannt wurde, der den Kandaharsieger stellte, eine unbezahl- bare Werbung. Als Resumn(e meiner Reiseerfahrungen kann ich zusammenfassen, daß Kitzbühel, soferne es in dem jetzt eingeschlagenen Sinne weiterar- beitet, und soferne uns eine weitere, friedliche Entwickelung gesichert ist, der Zukunft ohne Bangen entgegensehen kann. Eine friedliche Entwickelung vorausgesetzt, müßte Kitzbühel einen Rückschritt, sollte er eintreten, nur auf das eigene Schuldkonto setzen. Drum „Caveant consules - . - o1gtn,icfjen t.5fttj,inter 1952 kam. Toii 8 a i 1 e r, der J uniorert- meistei-. der auf des- Seegrube einem Egon Sehöpf auF Zehntelsekunden nahe hain u id diesen sodann iii Seefeld be- siegen konnte, zeigte dein Publikum, züi \veiciiIn Leistungen der KitzbilheleT Na chwuciis Im billigt ist. Seine Zeit blieb Best zeit. Österreichs Elite : Hubei-. Sen- ger. Schuster. Siroiz. Linhcr. Salven- in-anm eizicitcri uni Steinhergkogel her- voi-i-agcnilc Zeiten und Christian P r ii. v- (1,11 - da, nut- Stait nu in fiel 18 gegen übis' den Ver leren etwas im.......ichteil, festigte Seinen Ruf als S.lalonikönig. Noch nie sah man iii Kitzbühel vom-hei- din lei- iitungsniii lug besseres Rcnriliiuferteam. 1 ateressant war besondei-s für die Zu- s(-hauer sowie für don veranstaltenden ((nt). Will die 1i früheren Rennen. be- mimelkI.)am(mi Unterschiede in der Fahr- technik (Amlberger. Nil zbüheler) nicht muhr bestiliemi und de Spitzenläufer sich eine geinmeinsaine ikit-euh.isik ange- eignet haben. Eine Skiteclinik. die sie mit. kleinen individuellen Unter-schieden in -nicht mehr überbietbarei- Vollkom- mneniieit- beherrschen. Reihung T)amen: 1 - Eiika Mahringer 11 503 Marianne Seltsam (D) 1.-52 - 4 Thea f[ochleitner 1,592 Regina Schöpf 1,592 Eia Sehwarzenbachei- 1,592 Sandra Toniminson (ESA) 2062; 11-usa Häfele (D) 2,204; Rita Wyss 2,211. Reihung Herre ii: Toni Sauer jun. 2115; Christian Pi-avda 2,16; Martin Strolz 2.17; Fritz huber 2,17; er RicfentorIauf am teinbergfoel
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