Kitzbüheler Anzeiger
07.12.2016
News  
 

Zukunft des Stausees ungewiss

Der Stausee im Kirchdorfer Ortsteil Gasteig gehört zu einem der beliebtesten Ausflugsziele in der Kaisergemeinde. Doch jetzt ist die Zukunft des tiefblauen kleinen Sees ungewiss. Die TIWAG, der die Liegenschaft gehört, hat die Gemeinde darüber informiert, das Kleinkraftwerk möglicherweise stilllegen zu wollen. Allerdings, so die TIWAG, sei es auch in ihrem Interesse, dass der See nicht trocken gelegt wird. „Wir sind derzeit auf der Suche nach einer Lösung“, so Bgm. Gerhard Obermüller. Zumal dem See auch eine wichtige Rolle beim Hochwasserschutz zukommt.

Kirchdorf | Für Generationen von Kirchdorfern ist der Stausee im Ortsteil Gasteig nicht nur eine Erinnerung als toller Abenteuerspielplatz, der anliegende Stauseewirt war überdies ein Ort vieler legendärer Feste. Jetzt allerdings ist der idyllische Ort bedroht, hat doch die TIWAG als Besitzer der Gemeinde mitgeteilt, den kleinen See samt dazugehörigem Kleinkraftwerk nicht mehr weiterbetreiben und das verliehene Wasserrecht abgeben zu wollen, wie Bürgermeister Gerhard Obermüller kürzlich informierte.

Einer der ältesten Seen Tirols

Nicht nur für die Einheimischen birgt der See viele Erinnerungen, er gilt auch als beliebtes Wanderziel. In der Liste der österreichischen Stauseen scheint jener in Gasteig übrigens nicht auf, weil er so klein ist. Bereits Anfang des 20. Jahrhundertes wurde der See samt Kraftwerk von einer Elektrofirma aus St. Johann errichtet, wie es in der Dorfchronik nachzulesen ist. Gerade einmal 250 Meter lang und 25 Meter breit ist die Wasserfläche, die im tiefsten Blau erstrahlt. Seit 1955 ist der See samt Kraftwerk im Besitz der TIWAG.

Sanierung notwendig

„Das Kraftwerk ist sanierungsbedürftig“, weiß Bürgermeister Gerhard Obermüller, „Ich bin eigentlich über diese Neuigkeit schon irritiert, da mir immer kommuniziert wurde, dass, wenn die TIWAG ein großes Kraftwerk baut, kleinere saniert werden müssen. Davon ist jetzt offenbar keine Rede mehr!“ Für Obermüller steht jedoch fest, dass der Stausee in jedem Fall gerettet werden muss. „Wir sind derzeit bereits dabei, zu schauen, was wir machen können“, informiert Obermüller, der auch noch weitere Interessenten, u.a. den Besitzer des Stauseewirts, ins Boot holen will und derzeit auf der Suche nach Ideen ist, wie man den Stausee auch zukünftig nützen kann. Es gehe ja hier nicht nur darum, das Gewässer als idyllischen Platz und Wanderziel zu erhalten, sondern auch um die Sicherheit der Kirchdorfer. „Der See und der angrenzende Bach ‚Luigam‘ spielen eine wichtige Rolle beim Hochwasserschutz für die Gemeinde“, betont der Dorfchef.

Umweltaspekt wird berücksichtigt

Dass zumindest der Stausee als Ausflugsziel erhalten bleibt, liegt im Interesse der TIWAG, wie auf Nachfrage zu erfahren war: „Wir prüfen derzeit die technischen, ökologischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für einen Weiterbetrieb des Kraftwerks“, erklärt dazu TIWAG-Sprecher Christof Mergl. Bei einer Stilllegung des Kraftwerks sei auch der Umweltaspekt zu berücksichtigen. „Das bedeutet für uns, dass der als Ausflugsziel beliebte Stausee Kirchdorf-Luigam möglichst unverändert bleiben und nicht trocken gelegt werden soll“, erklärt Christof Mergl. Es müssten jedoch Maßnahmen zur sicheren Ableitung der zufließenden Gewässer und Sedimente gesetzt werden, damit der fast zur Gänze verlandete Stauraum erhalten werden kann, kündigt die TIWAG an.
Margret Klausner

 
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