„Wüstenblume“ urlaubt beim Stangl
Waris Dirie ist durch ihre Bücher, ihren Einsatz für Menschenrechte und durch ihre Modelkarriere weltbekannt. Im Juni 2019 fungiert sie als Werbeträgerin für eine Charity-Triathlon-Veranstaltung in Kitzbühel.
Going, Kitzbühel | Bekanntheit erlangte die jetzt 54-jährige Frau aus dem Senegal mit österreichischem Pass durch die Biographie ihres von Leid und Elend geprägten Lebens. Genitalverstümmelung an Frauen und Zwangsheirat junger Mädchen stehen in vielen afrikanischen Ländern an der Tagesordnung. Vor allem Länder mit hoher Analphabetenrate (hauptsächlich bei Frauen) sind von diesen unzivilisierten Gepflogenheiten betroffen. Auch Waris Dirie spürte dies am eigenen Leib, doch bevor sie an einen alten Mann zwangsverheiratet werden sollte, flüchtete sie über einige Umwege und mit Verzögerungen nach London.
Beginn ihres „zweiten Lebens“
Dort schien es zuerst negativ weiterzugehen, als bei Kriegsbeginn im Senegal deren Botschaft in London schließen musste und die Flüchtlinge auf der Straße landeten. Doch ein Zufall veränderte ihr Leben. Bei einem Aushilfsjob (als Reinigungskraft bei einer Fastfood-Kette) wurde die Afrikanerin im Alter von 18 Jahren von einem Fotografen entdeckt.
Dadurch startete ihr neues Leben – ihre Modelkarriere begann. Auf dem Laufsteg war sie in den Modemetropolen Mailand, Paris und New York unterwegs und schrieb des Weiteren auch Bücher, die am Beispiel der „Wüstenblume“ zum Bestseller wurden. Das genannte Buch wurde auch verfilmt.
Im Hintergrund arbeitete das Model allerdings an etwas ganz Anderem. Das Leid und das Elend der Frauen in ihrer Heimat gingen ihr nicht aus dem Kopf. So gründete die heutige „UNO – Sonderbotschafterin für Menschenrechte“ mehrere Stiftungen und versuchte, über diese in ihrer alten Heimat die Bildung zu fördern.
Stiftung für Bildung der Frau
Drei Mädchenschulen entstanden bis jetzt, um den Bildungsstandard und somit die Armut der Frauen in Afrika zu verbessern. „Diskriminierung ist nur da ohne Bildung – Bildung ist der Schlüssel zum Leben, Afrika ist da sehr weit im Rückstand“, ist die Ansicht Dirie’s. Grundlage für den Ausbau der Schulbildung in Afrika ist die von Dirie gegründete „Desert Flower Foundation“, deren Ziel es nun ist, eine vierte reine Mädchenschule für etwa 400 Schülerinnen zu bauen. Die erforderlichen finanziellen Mittel möchte die Gründerin der Stiftung „Wüstenblume“ über einen Charity-Triathlon, der als Staffeltriathlon in Kitzbühel veranstaltet wird, generieren.
Charity-Triathlon
Das Charity-Event findet am 22. Juni 2019 im Rahmen des Kitzbüheler Triathlon-Wochenendes mit der Jugendeuropameisterschaft und den „Kitz Tri Games“ am Schwarzsee statt. Die Anmeldung zum Triathlon für dieses Hilfsprojekt ist noch möglich, jedoch ist die Teilnehmerzahl auf 200 Teams begrenzt. Alex Gogl
Bild: Waris Dirie mit Stanglwirt Balthasar Hauser. Foto: Fantastic