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Kitzbüheler Anzeiger
29.08.2020
News  
 

„War sehr gerne Marketenderin“

Lebenslustig, bodenständig und heimatverbunden, so kennt man Margreth Hirsch in Kitzbühel. Die Familie und die Musik haben in ihrem Leben den höchsten Stellenwert.  

Kitzbühel | Sie ist eine waschechte Kitzbühelerin, entstammt einer seit Generationen in Kitzbühel ansässigen Familie. Margreth Hirsch, geborene Oberhauser, ist auf der Sonnseite von Kitzbühel aufgewachsen. Am Hof Unterleiten, der auf einer Anhöhe hoch über der Gamsstadt thront, hat sie mit ihren fünf Geschwistern – vier Brüder und eine Schwester – eine unvergesslich schöne Kindheit erlebt, wie sie erzählt. „Wir  sind sorglos aufgewachsen, hatten immer viele Kinder zum Spielen, die entweder aus der Stadt zu uns heraufkamen oder mit den Eltern bei uns am Hof die Ferien verbrachten. Aber natürlich haben wir daheim auch bei der Arbeit geholfen.“

Unvergessliche Kindheit am Bergbauernhof
Noch heute muss Margreth Hirsch herzlich lachen, wenn sie sich an das widerspenstige Pony von Alfi Auersperg erinnert, der nahe Unterleiten sein Domizil hatte. „Dieses Pony war eine Attraktion und sorgte für Stadtgespräche. Wir Kinder haben schon darauf gewartet, was es als Nächstes anstellt oder wen es wieder abwerfen wird.“

Der Schulweg vom heimatlichen Hof hinunter in die Stadt war für die Kinder vom Unterleitenhof lang, aber trotzdem immer auf‘s Neue abenteuerlich. Im Winter ging es mit der Rodel rasant den Berg hinab. Dafür sorgte der Vater, indem er bei Neuschnee schon ganz in der Früh eines der Rösser vor den Pflug gespannt hatte, um den Weg frei zu machen.

Nach Volks- und Hauptschule absolvierte die junge Kitzbühelerin eine Schneiderlehre bei Betti Graswander. Die Ausbildung zur Weißnäherin (Anfertigung von Hemden, Blusen, Wäsche) beendete sie äußerst erfolgreich, legte sowohl die Gesellen als auch die Meisterprüfung mit Auszeichnung ab. Dies war der Grundstein für einen beruflichen Wechsel zur Firma Kitex, aber auch für ein Haus, das die junge Schneidermeisterin, damals noch ledig, mit Hilfe ihrer Brüder zu bauen begann. Es wurde zum gemütlichen Heim und zum Mittelpunkt der eigenen Familie, die sie mit Ehemann Gerhard Hirsch begründete.

Die Hausmusik wird bis heute gepflegt
Seit frühester Kindheit stellt das Musizieren eine große Leidenschaft dar. „Jeder von uns sechs Kindern durfte damals ein Instrument erlernen“, erzählt Margreth Hirsch, die Ziehharmonika und Harfe spielt. „Daheim haben wir oft und gerne Hausmusik gemacht und auch für unsere Hausgäste zünftig aufgespielt.“ Weil die vier Brüder schon in jungen Jahren der Stadtmusik beitraten, war der Besuch von Platzkonzerten ein Pflichttermin für die Familie Oberhauser. Zumal auch Margreth über zehn Jahre lang als Marketenderin mit den Kitzbüheler Musikanten ausrückte. Diese Zeit gehöre zu den schönsten in ihrem Leben, sagt sie heute rückblickend. „Es war eine Gaudi, es war immer lustig. Wir sind damals viel herumgekommen, waren zum Beispiel in Deutschland, Frankreich, Südtirol.“

Ihre Liebe zur Musik hat sie sich übrigens beibehalten und erfolgreich an die nächste Generation weitergegeben: Mit ihren Töchtern pflegt sie bis heute die Tradition der Stuben- und Hausmusik.

Am öffentlichen Kitzbüheler Leben nahm Margreth Hirsch in jungen Jahren sehr rege teil. Neben der Stadtmusik war sie in weiteren Vereinen beheimatet, etwa bei der Schützengilde, und sie ging mit den Praxmair-Sängern zum Anklöpfeln. „Damals bin ich mit meiner Zugin sogar bis nach Jochberg hineingekommen“, erzählt sie schmunzelnd. „Ich war bei jeder Gaudi dabei.“

Stolze Oma von vier Enkelkindern
Heute genießt sie das Leben daheim, mit und in der Familie, die bereits von vier Enkelkindern bereichert wird. Als „Kitzbühelerin mit Leib und Seele“ ist Margreth Hirsch stolz auf ihre Heimatstadt, die sie für den schönsten Ort der Welt hält. „Wenngleich es mir manchmal im Herzen wehtut, wenn ich sehe, wie sehr sich Kitzbühel verändert hat.“ Trotzdem ist es für sie nicht vorstellbar, jemals irgendwo anders zu leben. Deshalb sei sie auch nur schwer zu längeren Urlaubsaufenthalten zu überreden, wie sie betont. „Länger als zwei Tage mag ich nicht wegbleiben. Dann bin ich froh, wenn ich wieder daheim in Kitzbühel bin.“
Alexandra Fusser, Foto: Josef Hoelzl

Biografie
Geboren am 22. August 1950 in Kitzbühel, aufgewachsen am Hof Unterleiten. Nach Volks- und Hauptschule  Beginn einer Schneiderlehre in Kitzbühel. Ablegung der Gesellen- sowie Meisterprüfung mit ausgezeichnetem Erfolg, danach Anstellung bei Fa. Kitex in Kitzbühel.
10 Jahre Marketenderin bei  der Stadtmusik Kitzbühel.
Verheiratet mit Gerhard Hirsch, Mutter von drei Töchtern und stolze Oma von vier Enkelkindern. 

 
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