Vom St.Johanner „Fasmarkt“
Der St. Johanner Fasmarkt ist eine historische Institution in der Marktgemeinde. Auch heuer ging er wieder am ersten Samstag der Fastenzeit über die Bühne. Diesmal gab es einige kritische Stimmen bezüglich des Angebots.
St. Johann | Unter anderem erreichte den Kitzbüheler Anzeiger eine Lesermeinung zu den Waren, die beim Fasmarkt angeboten worden sind. Sowohl Qualität als auch Herkunft wurden dabei kritisch hinterfragt.
Die Organisation des jährlichen Fasmarktes übernimmt der Bauhof der Marktgemeinde. Rund 70 Standl werden jedes Jahr aufgebaut. Verstärktes Augenmerk legen die Veranstalter nicht zuletzt auf das Thema Brandschutz. Mit dem St. Johanner Wochenmarktverein hat die Traditionsveranstaltung übrigens nichts zu tun.
Reinhard Pletzenauer vom Bauhof hält gegenüber dem Kitzbüheler Anzeiger fest: „Es ist nicht so, dass wir nur Auswärtige haben. Unsere Händler sind zum Großteil Stammkunden, die seit 30 bis 40 Jahren zu uns kommen.“ Sie stammen aus der weiteren Region bzw. verschiedenen Bundesländern. Selbstverständlich habe bei der Durchführung des beliebten Fasmarktes alles seine Richtigkeit. So müsse der jeweilige Interessent den Gewerbeschein beibringen, um sich überhaupt als Händler für den Markt bewerben zu dürfen. Das bestätigt auch Peter Fischer von der Marktgemeinde St. Johann. Das Angebot kommt beim St. Johanner Stammpublikum gut an und gilt bei vielen gar schon als „Kult“ – schon allein wegen der Schaumrollen.
Jahrhundertelange Tradition
Schließlich reicht die Geschichte des Fasmarktes viele Jahrhunderte zurück, wie Fischer unterstreicht: „Erste schriftliche Aufzeichnungen darüber stammen aus dem 17. Jahrhundert. Wahrscheinlich ist der Markt sogar noch älter.“ So war der Fasmarkt in St. Johann immer schon ein beliebter Treffpunkt „nicht zuletzt deshalb, weil er im beginnenden Frühjahr jeweils einer der ersten war“, ergänzt Fischer. Der zweite wichtige Markt in St. Johann war der Weitauer Viehmarkt.
Der gelernte „Seinihonsa“ weiß natürlich, dass der Fasmarkt früher in der Boznerstraße abgehalten worden ist. Im Jahr 1997 fand der Wechsel in die Fußgängerzone statt. Wie der Kitzbüheler Anzeiger damals berichtete, nahmen die Bürger die Umstellung weitgehend positiv an: „Nur eine ältere Frau hatte Bedenken, dass sie nun für ihr privates WC keinen Eintritt mehr bekommen würde.“ Auch heute noch „trifft man am Fasmarkt Leute, die man sonst das ganze Jahr nicht trifft“, so Peter Fischer. Auch von der Umgebung kommen einige Menschen, um sich dem Flair hinzugeben. Elisabeth Galehr
Foto 1: Im Jahr 1997 wechselte der St. Johanner Fasmarkt von der Boznerstraße in das Ortszentrum. Foto: Galehr
Foto 2: Aus unserem Archiv: Der erste Fasmarkt in der Fußgängerzone. Foto: Opperer