Kitzbüheler Anzeiger
27.11.2017
News  
 

Voller Einsatz für sauberes Wasser

Aus dem neun Kilometer langen Sammelkanal fließen die Abwässer von Reith, Going, Kirchberg und Teilen Kitzbühels in das Verbandsklärwerk. Der Kitzbüheler Anzeiger hat sich den Weg des Wassers angeschaut.

Going | „Mr. Klärwerk“ Erich Wallner zeigt einen roten Kübel mit klarem Wasser: „So wird das Wasser wieder in die Reither Ache geleitet.“ Bevor aus der braunen Brühe, die tagtäglich im Klärwerk ankommt, wieder jenes klare Wasser wird, muss jedoch ein langer Weg zurückgelegt werden. Beim Verbandsklärwerk der Reither Ache fließen die Abwässer aus dem neun Kilometer langen Hauptsammelkanal der Gemeinden Reith, Going, Kirchberg und Teilen Kitzbühels zusammen.

63 Milliarden Liter Wasser gereinigt

In den letzten 30 Jahren flossen rund 63 Milliarden Liter Wasser durch das Verbandsklärwerk. 27.000 Tonnen Klärschlamm wurden entsorgt. Das Klärwerk ist eine Hightech-Anlage, wo jeder Schritt elektronisch überwacht wird, wie Wallner erklärt.

Die Abwässer werden mechanisch und biologisch gereinigt. Mittels Rechen werden die Abwässer im ersten Schritt grob gereinigt, dann fließen die Abwässer weiter zum Sandfang, wo auch das Fett abgefangen wird. Die Fettschicht, die dann obenauf schwimmt, sieht wenig appetitlich aus. Der nächste Reinigungsschritt erfolgt in den beiden Vorklärbecken, wo das Wasser vom Schlamm getrennt wird.

Wasser wird zu 98 Prozent gereinigt

Dann erfolgt die biologische Reinigung. „Das zu 98 Prozent gereinigte Wasser wird nochmals mittels Messonden und Laboruntersuchungen überprüft, bevor es die Kläranlage Richtung Reither Ache verlässt“, erklärt der Betriebsleiter.

Das Klärwerk als Stromlieferant

Der eingedickte Schlamm aus der Abwasserreinigung wird zur Energiegewinnung genutzt. „Die Anlage ist stromautark,  der überschüssige Strom wird ins Netz eingespeist“, zeigt Wallner auf. Zusätzlich verfügt das Klärwerk über eine Photopholtaikanlage, deren Strom zu 100 Prozent ins Netz eingespeist wird.  „Wir könnten die Haushalte in Going und Reith (ohne Betriebe) ein Jahr lang mit Strom versorgen“, rechnet der Betriebsleiter vor.

1973 wurde der Abwasserverband Reither Ache gegründet. Die Verbandskläranlage wurde 1987 fertiggestellt. Unter der Führung von Erich Wallner sorgen im Verbandsklärwerk drei Mitarbeiter für sauberes Wasser. Johanna Monitzer

Daten & Fakten
Betriebsdaten des Klärwerks
Going | Zulaufmengen 2016 aus den Gemeinden: Kirchberg 1,353 Millionen Kubikmeter, Kitzbühel 171.941 Kubikmeter, Reith 202.532 Kubikmeter, Going 338.636 Kubikmeter.
Gesamtzulauf der letzten 30 Jahre 63 Milliarden Kubikmeter.
Rechengutanfall 2016: 56 Tonnen.
Sandanfall 2016: 10 Tonnen.
Klärschlammentsorgung 2016: 1.223 Tonnen.
Gasproduktion 2016: 535.000 Kubikmeter.
Stromproduktion 2016: Microgasturbinen 691.742 Kilowattstunden, Photopholtaikanlage 81.300 Kilowattstunden (Eigenstromabedeckung 137 Prozent).

Bild: Die Kläranlage ist ein Hightech-Betrieb. „Alles wird elektronisch überwacht“, erklärt Betriebsleiter Erich Wallner. Foto: Monitzer

 
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