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Kitzbüheler Anzeiger
09.07.2019
News  
 

Viel Anerkennung für „Unter uns“

Die Zeitung für Brixen ist etwas Besonderes und will es weiter bleiben.

Brixen | Die ungewöhnliche Trägerschaft prägte auch den gut besuchten Festabend in der Aula der Schule. Als Referent war ein bekannter Medienprofi gewonnen worden, die musikalische Gestaltung übernahmen die Bläser der Kirchenmusig Brixen (Leitung Peter Hofer). Grußworte, die dem Begriff gerecht wurden, verhinderten Festansprachen und die Moderation übernahm der beste Kenner der Zeitung, der durchgehend seit der Gründung als Herausgeber das Unternehmen leitet.

Mühsamer technischer Start
Im Frühsommer 1979 verwirklichten Lehrer Josef Wurzrainer, Leiter der Erwachsenenschule, und Dekan Herbert Haunold ihren seit Jahren verfolgten Plan, eine eigene Zeitung für das Dorf zu machen. Damals gab es keinen Kopierer zum Verkleinern oder Vergrößern der Bilder, die Texte schrieb meistens Franz Ehammer im Gemeindeamt gebrauchsfertig. Ungewöhnlich war, dass der Seelsorger selbst an der Offsetmaschine im Pfarrhof stand. Mit Siegfried Baumgartner wurde ein computergewohnter, aufgeschlossener Redakteur gewonnen, der nach 20 Jahren dem ursprünglichen „Drucker“ Franz Stöckl übergab. Nach Stöckls frühem Tod übernahmen seine lange schon mitarbeitende Gattin Theresia und Helene Bachler die Redaktion.

Händisch zusammengelegte Zeitung
In der dritten Ausgabe erschien der erste Leserbrief. Auch das war ungewöhnlich, weil nicht Kritik oder Wichtigmacherei geboten wurde, sondern die Stellungnahme des in Wien tätigen Universitätsprofessors Dr. Otto Gschwantler, der unmissverständlich feststellte, seine Heimatgemeinde brauche eine Zeitung.
Die noch auf Matrize geschriebene und von einer großen Zahl verschworener Helferinnen und Helfer händisch zusammengebaute Zeitung wechselte in eine Druckerei und gewann mit Richard Krall den notwendigen Profi. Über viele Jahre war Univ. Prof. Dr. Sebastian Posch ein bedeutender Mitarbeiter, die Farbseiten wurden  zur Chance, das Einsatzgebiet des Biologen Hans Laiminger  laufend zu präsentieren.
In der ersten Nummer wünschte der legendäre Bürgermeister Hans Werlberger, dass durch diese Zeitung das Zusammengehörigkeitsgefühl in der Dorfgemeinschaft gesteigert wird. Das und sein zweiter Wunsch – viel Erfolg und Ausdauer des Redaktionsteams – ist in Erfüllung gegangen.

Zusammengehörigkeit im Dorf
Schule, Kindergarten, Körperschaften und Vereine, Gemeinde und Kirche  liefern termingerecht Beiträge, es gibt eine Kinderseite, und die Wirtschaft stellt sich vor und finanziert durch Inserate mit. Verständlicherweise stolz ist das Team, dass die Zeitung nach wie vor monatlich erscheint, was in wesentlich größeren Gemeinden nicht immer möglich ist, sich auf das Ortsgeschehen beschränkt, viele ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat, und gratis in jeden Haushalt kommt.
Eine wesentliche Finanzbasis sind die Spenden, manchmal springt auch die Gemeinde ein. Aber „Unter uns“ ist keine von der politischen oder der Seelsorgegemeinde herausgegebene Zeitung. Sie ist für alle offen und zugänglich.

Anerkennung für viele Helferinnen
Pfarrer Michael Anrain und Bürgermeister Dipl. Ing. Ernst Huber dankten für den Einsatz vieler im Dorf. Josef Wurzrainer stellte die üblicherweise namenlosen Teammitglieder in den Mittelpunkt, er wurde aber als „wunderbarer Chef“ um die weitere Führung gebeten.
Die  Ausführungen des Wissenschaftsjournalisten Mag. Josef Bruckmoser aus Salzburg trafen die Feststimmung.  Er lieferte eine informative, optimistische Übersicht über die Medien-
entwicklung und  meinte, dass die Macht der Medien noch immer überbetont sei und die direkte Beeinflussung abgenommen hat. Viele verzichten auf den täglichen „Grundrausch“ der Informationswelle.
Ausführlich belegte Bruckmoser, dass die Zeitungen in den Gemeinden und Regionen, die Berichte und Bilder über das Ortsgeschehen und die Alltagssinformationen liefern,  wichtiger sind als die Weltnachrichten im Fernsehen. Die neue Konjunktur des Begriffes „Heimat“ gibt auch jenen Platz, die da sind und bleiben wollen.

Der Medienprofi nannte den Zeitungsnamen „Unter uns“ genial, ging auf Details ein und machte einige Vorschläge für die Fortsetzung des Erfolgsrezepts. H.W.

 
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