Vertrag mit Vamed ist auf Schiene
Das Rehazentrum in Kitzbühel will am angrenzenden Parkplatz weitere 50 Betten bauen. Ohne hitzige Debatten ging auch dieses Mal der Beschluss über den Kaufoptionsvertrag nicht über die Bühne.
Kitzbühel | Der Kaufoptionsvertrag zwischen der Stadtgemeinde Kitzbühel und der „Rehabilitationszentrum Kitzbühel Betriebs-GmbH & Co KG“ (Vamed) für den Parkplatz zwischen dem Reha-Gebäude und dem Gesundheitszentrum läuft nun nach einer kurzfristigen Verlängerung im Juni dieses Jahres mit 30. September endgültig aus.
Bereits in der Juni-Gemeinderatssitzung gab es heftige Diskussionen zur Neuaufsetzung des Vertragswerkes – so auch in der jüngsten Sitzung am Montagabend. Knackpunkt war, wie auch schon zuvor, der Kaufpreis von 220.000 Euro für die 1.518 m2 große Grundfläche. Hinzu kam dieses Mal noch eine Diskussion über die Parkflächen.
Bekam Liste UK das Gutachten nicht?
Erste Unstimmigkeiten im Gemeiderat gab es darüber, dass Marielle Haidacher und Manfred Filzer von der Liste UK das neue Gutachten, welches den Kaufpreis noch einmal bestätigt, nicht bekommen haben – obwohl es laut Stadtamtsdirektor an alle Gemeinderatsmitglieder per Mail ausgeschickt wurde. Bürgermeister Klaus Winkler (VP) ging das Gutachten daraufhin noch einmal durch.
FPÖ ortet Versäumnisse bei den Verhandlungen
Versäumnisse bei den Verhandlungen ortet die FPÖ. „Ich erkenne eine gewisse Ironie darin, wenn man in den Zeitungen liest Vamed macht 110 Mio. Euro Reingewinn und uns erzählt man, sie können nicht mehr zahlen. Auch eine weitere Tiefgaragen-
ebene wäre sinnvoll gewesen“, so GR Bernhard Schwendter.
Ins selbe Horn stieß Parteikollege Alexander Gamper. Er fordert ein Gesamt-Parkkonzept am Gesundheitshügel bzw. Horn unter Einbezug von Vamed sowie der Bergbahn und wollte per Antrag die Abstimmung über den Kaufoptionsvertrag von der Tagesordnung nehmen.
Bürgermeister Winkler stellte sich dem quer und zog die Abstimmung über den Kaufoptionsvertrag durch: „Das ist das übliche Spiel, dass man Themen nicht erledigen will, so würde in Kitzbühel nie etwas weiter gehen.“ Manfred Filzer (UK), Alexander Gamper und Bernhard Schwendter (FPÖ) stimmten gegen den Kaufoptionsvertag, Marielle Haidacher und Daniel Ellmerer (beide UK) enthielten sich ihrer Stimme. ÖVP, Grüne und SPÖ sprachen sich für den Kaufoptionsvertrag aus.
SPÖ betont Mehrwert für Kitzbühel
Vize-Bgm. Walter Zimmermann (SP) betonte, dass der Erweiterungsbau einen Mehrwert für die Stadt Kitzbühel habe: „Neben den Arbeitsplätzen gewinnen wir auch an Parkflächen: jetzt gibt es 57 Parkplätze, nach dem Ausbau 81.“ In einem Park-Gesamtkonzept am Horn sieht er keine Lösung: „Ein Parkhaus gehört ins Zentrum – daran sollten wir arbeiten.“ Auch Bürgermeister Winkler, der dort Anrainer ist, betont, dass die Parkflächen der Bergbahn am Horn übers Jahr gesehen nicht ausgelastet sind: „Deshalb ist eine Erweiterung zu hinterfragen.“
Warum braucht Vamed den Kaufoptionsvertrag?
Die Vamed möchte am jetzigen Parkplatz insgesamt 50 neue Betten errichten. Um in Verhandlungen für mögliche Kassenverträge treten zu können, braucht der Gesundheitskonzern den Kaufoptionsvertrag mit der Stadtgemeinde.Wann mit dem Bau begonnen wird, steht noch nicht fest. Der nunmehr beschlossene Kaufoptionsvertrag endet in fünf Jahren, am 30. September 2024. Johanna Monitzer
Vamed möchte ein weiteres Gebäude auf dem Parkplatz zwischen Reha und Gesundheitszentrum bauen.