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Kitzbüheler Anzeiger
08.09.2019
News  
 

Vergiftung der Katzen angedroht

Ein Schreiben flatterte Katzenbesitzern am Hirzingerweg in St. Johann ins Haus. Ein Anrainer droht darin mit der Vergiftung der Haustiere.

St. Johann | Ein „Katzenproblem“ wollten Anrainer am Hirzingerweg in St. Johann mit Giftköder lösen. „Seit Monaten tyrannisieren uns Katzen. Sie verrichten ihre Notdurft überall um das ganze Haus, vor allem vor der Eingangstür (...). Auch ist unser Grundstück voller toter Vögel. Wir haben deshalb Giftköder ausgelegt und es könnte in diesem Zusammenhang Probleme geben.“ – steht auf dem Zettel zu lesen, den die Nachbarn bekamen.
Ob es sich dabei um eine Androhung handelt, oder ob der namentlich bekannte Absender wirklich Giftköder ausgelegt hat, war vor Redaktionsschluss noch Gegenstand von Ermittlungen, wie Bezirkspolizeikommandant Martin Reisenzein mitteilt: „Die Polizei wurde am Sonntag über den Vorfall informiert. Es laufen derzeit die Erhebungen zu dem Sachverhalt durch die PI St. Johann.“

Es werden immer wieder Katzen vergiftet
Die Katzenbesitzer haben Angst um ihre Tiere. Die Polizei rät, die Tiere vorerst im Haus zu behalten. Zu Recht, wie Martina Reichenfelser vom Tierschutzverein betont: „Dass Giftköder ausgelegt werden ist nicht selten. Gerade letzte Woche wurde in Kitzbühel bestätigt, dass eine Katze an solch einem Köder gestorben ist.“

Giftköder auf eigenem Grundstück nicht erlaubt
Die Auslegung von Giftködern stellt auch auf dem eigenen Grundstück eine Straftat dar. „Die Polizei prüft, ob bei besagtem Fall in St. Johann eine Tierquälerei oder der Versuch einer Tierquälerei bzw. Nötigung vorliegt. Gegebenenfalls wird Anzeige bei der Staatsanwaltschaft in Innsbruck erstattet“, erklärt Bezirkspolizeikommandant Reisenzein die weitere Vorgangsweise.

Was kann man gegen lästige Katzen tun?
Als Grundstücksbesitzer kann man nicht viel dagegen tun, wenn die Katzen aus der Nachbarschaft stören. „Das ist eine zivilrechtliche Angelegenheit. Hier schreitet die Polizei normalerweise nicht ein“, veranschaulicht Reisenzein. Katzenbesitzer können nur dann zur Rechenschaft gezogen werden, wenn es zu ernsthaften Beschädigungen oder Gefährdungen durch das Tier gekommen ist.

Katzen lassen sich nur schwer „erziehen“
Martina Reichenfelser vom Tierschutzverein rät bei Problemen mit Nachbarskatzen, das Gespräch zu suchen. „Normalerweise vergraben Katzen ihr Geschäft. Kommt es dennoch zu Verunreinigungen, könnte man als Katzenbesitzer z.B. anbieten, dass man den Dreck wegmacht – miteinander reden hilft auf jeden Fall. Ich weiß aber nicht wie verfahren die Situation in St. Johann ist, wenn man schon mit Giftködern droht.“
Freigängerkatzen lassen sich nur schwer „erziehen“. „Damit sie ein Grundstück meiden, gibt es spezielle Sprays oder man könnte versuchen, sie mit Wasser bespritzen – das mögen Katzen auch nicht“, so Reichenfelser.

Brief ging im Internet auf Facebook viral
Die betroffenen Anrainer machten das nachbarschaftliche Giftköder-Schreiben via der Internetplattform Facebook publik. Es wurde vielfach geteilt und kommentiert. „Ich kenne den Absender nicht persönlich und mir war vorher nicht einmal bekannt, dass er sich von Katzen tyrannisiert fühlt“, erzählt eine betroffene Anrainerin dem Kitzbüheler Anzeiger.
Die Anrainerin behält ihre Katzen so wie alle anderen Bewohner der Hirzingerweges vorübergehend vorsichtshalber im Haus, bis sich geklärt hat, ob wirklich Giftköder ausgelegt wurden. Johanna Monitzer

In einem Brief warnt der Nachbar die Katzenbesitzer davor, dass er Giftköder auslegt. Die Polizei ermittelt. Fotomontage: Kitzanzeiger/Pixabay

 
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