Kitzbüheler Anzeiger
28.07.2020
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Umfrage sorgt für Missmut

Für die Verantwortlichen des Tourismusverbandes Kitzbüheler Alpen Brixental kommt die Umfrage der „Initiative Tourismus Kitzbüheler Alpen Brixental“ einem Dirty Campaigning gleich. „Bewusst werden Fehlinformationen unter den Mitgliedern gestreut“, heißt es beim TVB. Für die Initiatoren ist eine Umfrage jetzt besonders wichtig, denn die Mitglieder fühlen sich bei der Krisenbewältigung allein gelassen – wie die Roh­daten der Umfrage belegen sollen. Die Ergebnisse will man in den Gemeinden präsentieren.

Kirchberg | „Es ist eine als Meinungsumfrage getarnte Schmutzkampagne“, macht Alexander Aigner, Obmann des Tourismusverbandes Kitzbüheler Alpen Brixental seinem Ärger Luft. Aigner spricht damit jene Telefonumfrage an, die vom market-Institut Linz in den Orten Kirchberg, Brixen und Westendorf durchgeführt wurde. Dabei wurden fast alle Mitglieder des Tourismusverbandes telefonisch kontaktiert und in der zwölfminütigen Befragung wurde Meinung gestreut. „Es wurde gefragt, ob man wisse, dass für das geplante Winter Woodstock der Blasmusik keine Ausfallversicherung abgeschlossen wurde, und der Verband die Kosten von 220.000 Euro decken muss. Von dieser Summe wusste nur der Vorstand und Aufsichtsrat des Tourismusverbandes. Zudem sind die Kosten noch nicht bekannt – wir sind noch am Verhandeln. Es ist aber auf keinen Fall ein verlorenes Geld, wir hatten trotz der Absage einen großen Werbewert“, informierte Geschäftsführer Max Salcher. Für Obmann Aigner kommt diese Vorgangsweise schon einem Dirty Campaigning gleich. „Man will damit die Arbeit im Tourismusverband schlecht machen. Hier wurden bewusst Fehlinformationen gestreut. Ich vermute einen Zusammenhang mit der im Herbst stattfindenden Neuwahl“, sagte Aigner. Wer die Umfrage, die angeblich im Namen des Tourismusverbandes Brixental beauftagte, wusste man beim TVB angeblich nicht. „Wir haben das Institut bei allen Telefonnummern versucht zu erreichen, jedoch waren alle Leitungen tot“, erzählt Aigner.

Ergebnisse der Umfrage werden präsentiert
Tatsächlicher Auftraggeber der Umfrage war die „Initiative Tourismus Kitzbüheler Alpen - Brixental“. „Wir möchten gerade jetzt, in dieser für uns alle schwierigen Situation, bei den Betrieben nachfragen, wo Handlungsbedarf besteht und welche Schritte für eine erfolgreiche Zukunft und Entwicklung des Tourismus in unserer Region dringender umgesetzt werden müssen“, erklärt Willi Steindl von der Initiative.
Nach der Auswertung der Ergebnisse sollen diese bei Veranstaltungen in den jeweiligen Gemeinden präsentiert und diskutiert werden. „Wir möchten die Ergebnisse der Umfrage aber nicht nur diskutieren, sondern den Betrieben auch die Möglichkeit geben, sich mit Ideen und Verbesserungsvorschlägen einzubringen. Denn die wichtigste Ressource im TVB Brixental sind unsere Mitglieder. Unter ihnen sind viele, die ein gutes Gespür für zukünftige Entwicklungen haben. Es ist Zeit, ihre Gedanken und Anregungen ernst zu nehmen. Darauf aufbauend können wir dann für die nächsten Jahre unsere Arbeit im TVB Brixental ausrichten und die Vorschläge unserer Mitglieder für unsere Region gemeinsam umsetzen“, erklärt Steindl.


Die Kritik der derzeitigen TVB-Führung an der Umfrage kann Steindl nicht nachvollziehen. „Solche Befragungen haben weder etwas mit Dirty Campaigning zu tun noch sind sie illegal. Gerade jetzt ist es wichtig, das Ohr bei den Betroffenen zu haben. Solche Umfragen zeigen völlig transparent und offen, in welchen Bereichen der Hut brennt. In anderen Regionen haben die Tourismusverbände selbst solche Initiativen ergriffen und Mitgliederbefragungen durchgeführt. Nachdem bei uns aber nichts dergleichen passiert ist, haben wir eben selber ein professionelles Marktforschungsinstitut mit der Umfrage beauftragt,“ sagt Steindl. Die Umfrage wird auch aus eigenen Mitteln der Initiative finanziert.
Die „Initiative Tourismus Kitzbüheler Alpen - Brixental“ entstand während des Lockdowns und versteht sich als offene Plattform für alle, die sich für eine touristische Zukunft in der Region Brixental engagieren möchten. Zahlreiche Betriebe aus allen drei Gemeinden haben sich inzwischen dieser Initiative angeschlossen. Elisabeth M. Pöll

Foto: Der Tourismusverband Kitzbüheler Alpen Brixental vertreten durch Alexander Aigner (Obmann), Max Salcher (Geschäftsführer) und Jakob Lenk (Obmann-Stv.) sieht die Umfrage als Dirty Campaigning. Foto: Pöll

 
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