Tiroler Charme am Zuckerhut
Mit ihrem Tiroler Charme sowie klassischer und volkstümlicher Musik begeisterte die Kitzbühelerin Edith Gasteiger beim größten Harfenfestival der Welt in Rio de Janeiro.
Rio de Janeiro | Über 100 Konzerte spielten Musiker aus aller Welt den ganzen Mai über beim 12. Harfenfestival in Rio de Janeiro. Die Ehre beim größten Harfenfestival der Welt mitwirken zu dürfen, wurde heuer auch Edith Gasteiger zu teil. Mit Unterstützung der österreichischen Botschaft durfte die Solistin als einzige Österreicherin an dem Festival teilnehmen. „Die Anfrage kam relativ kurzfristig, aber ich habe sofort zugesagt“, erzählt Gasteiger.
Auf den Spuren von Prinzessin Leopoldine
Ende Mai reiste die Kitzbühelerin an den Zuckerhut. In fünf Konzerten begeisterte sie das Publikum mit klassischer Musik und Tiroler Volksmusik. „Im ersten Teil der Konzerte habe ich mich auf die Epoche von der österreichischen Prinzessin Leopoldine, die nach Brasilien heiratete, orientiert“, erklärt Gasteiger. In Brasilien ist die Prinzessin und spätere Kaiserin aus dem Hause Habsburg ein fixer Bestandteil im Geschichtsunterricht.
Im zweiten Teil sorgte die Solistin mit typischer Tiroler Volksmusik für Stimmung. „Man darf sich die Konzerte generell nicht wie bei uns in Österreich vorstellen. Das Publikum ist auch bei klassischer Musik viel lockerer. Es wird gelacht und geklatscht“, erzählt Gasteiger. Besonders berührt hat die Kitzbühelerin die Lebensfreude der Brasilianer. „Diese unglaubliche Herzlichkeit, Offenheit und Zufriedenheit der Menschen, obwohl sie oft nichts haben und es im Land große Probleme gibt, war sehr beeindruckend“, beschreibt Gasteiger. Die Konzerte waren alle kostenlos für die Bevölkerung zugänglich. Harfenmusik ist in Brasilien ein fixer Bestandteil der Volksmusik. Teilweise eine Stunde und mehr stellten sich die Zuschauer an, um in die Konzerte zu kommen.
Favelas-Musiker spielten Radetzky Marsch
Einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat bei der Musikerin auch der gemeinsame Auftritt mit „Camerata Do Uere Participaco“. Die Formation besteht aus Jugendlichen aus den Favelas, den Armenvierteln von Rio. „Das Sozialprojekt bringt die Ärmsten der Armen zur Musik. Es war schön mit anzusehen, welches Engagement diese jungen Musiker an den Tag legen. Sie haben sogar den Radetzky Marsch gespielt“, erzählt Gasteiger.
„Ein Erlebnis, das ich nie vergessen werde“
Edith Gasteiger war insgesamt 10 Tag in Rio De Janeiro. „Es war ein Erlebnis, dass ich wohl nie mehr vergessen werde“, so Gasteiger. Die Kitzbühelerin konnte auch viele Kontakte knüpfen, um den Kulturaustausch mit Südamerika weiter voranzutreiben. Ob die Solistin beim nächsten Harfenfestival in Rio wieder dabei sein möchte? „Ja, sofort“. Auch der Festivalorganisator würde sich freuen, die charmante Tirolerin wieder begrüßen zu dürfen, wie er in einem Mail schreibt. Johanna Monitzer
Bild: Edith Gasteiger mit Festival-Organisator Sérgio da Costa e Silva. Beim 12. Internationalen Harfenfestival in Rio wurden über 100 Konzerte gespielt. Es handelt sich um das größte Harfenfestival der Welt. Foto: Gasteiger