Kitzbüheler Anzeiger
21.04.2018
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Stillstand rund um den Stausee

Die Gemeinde Kirchdorf wartet nach wie vor auf eine Entscheidung der TIWAG, wie es mit dem Stausee weitergehen soll.

Kirchdorf | „Wir haben immer wieder Anfragen an die  TIWAG gestellt, aber was Konkretes haben wir noch nicht erfahren“ – auf das Thema Stausee angesprochen kann auch Kirchdorfs Bürgermeister Gerhard Obermüller keine Antwort geben und wundert sich darüber.

Wie der Kitzbüheler Anzeiger bereits mehrmals berichtete, plant die TIWAG, den Stausee sowie das zugehörige Kraftwerk entweder rückzubauen oder zu verkaufen. Bereits vor rund eineinhalb Jahren informierten die Verantwortlichen des Energieversorgers die Gemeinde, dass sie eine rasche Entscheidung treffen müssen, wie es mit dem Stausee weitergehen soll. Man ist aber offenbar noch immer keinen Schritt weiter.

Für Bürgermeister Gerhard Obermüller hat der Stausee eine wichtige Funktion für die Kirchdorfer. Nicht nur als beliebter Erholungsort, der See und die angrenzende „Luigam“ spielen auch eine wichtige Rolle beim Hochwasserschutz für die Gemeinde.

Nicht nur für die Einheimischen birgt der See viele Erinnerungen, er gilt auch als beliebtes Wanderziel bei Touristen. In der Liste der österreichischen Stauseen scheint er übrigens nicht auf, weil er so klein ist. Bereits Anfang des 20. Jahrhundertes wurde der See samt Kraftwerk von einer Elektrofirma aus St. Johann errichtet. Gerade einmal 250 Meter lang und 25 Meter breit ist die Wasserfläche Seit 1955 ist der See samt Kraftwerk im Besitz der TIWAG.

Der Stausee ist 250 Meter lang

Weil vor allem auch das Kraftwerk – die ehemalige Angermühle – schwer desolat ist und aus rechtlichen Gründen auch keine Stauraumspülungen mehr möglich sind, will die TIWAG das Werk einstellen.

Nachnutzung noch offen

Über eine Nachnutzung vor allem für den See wird seit langem auch in der Gemeindestube laut nachgedacht. Obermüller kann sich vorstellen, dass dieser für Wanderer und Spaziergänger ein ähnlicher Magnet wie die Grießbachklamm oder auch die Teufelsgasse werden könnte. Angedacht ist, den See vom Geschiebe zu befreien, damit er wieder seine ursprüngliche Größe bekommt, außerdem soll die Stützmauer verbessert werden.

Auf Nachfrage bei der TIWAG, wie weit denn die Pläne gediehen sind, ist die Antwort allerdings eher spärlich: „Aufgrund des Alters der Anlage und den aktuellen ökologischen Anforderungen an den Betrieb von Wasserkraftwerken wurden von der TIWAG umfangreiche Untersuchungen durchgeführt. Hierbei war ein wesentliches Thema, wie mit der zunehmenden Verlandung des Stausees umgegangen wird. Die TIWAG ist mit der Gemeinde Kirchdorf in Kontakt – zuletzt Ende Jänner– um eine optimale Lösung für den Hochwasserschutz am Lui­gambach und die weitere Nutzung des kleinen Stausees des Kraftwerkes als Naherholungsgebiet zu finden“, so die Stellungnahme von TIWAG-Pressesprecher Christof Mergl.
Margret Klausner

 
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