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Kitzbüheler Anzeiger
27.06.2016
News  
 

St. Johann setzt auf E-Tankstellen

Auf die Überholspur will St. Johann in Sachen Elektro-Mobilität. Im Ortskern entsteht ein Netz aus Ladestationen, die von der Marktgemeinde finanziert werden.

St. Johann | Die Autoindustrie setzt vermehrt auf die Entwicklung von elektronischen Autos. Die sogenannte E-Mobilität ist derzeit in aller Munde. Die mit Strom betriebenen Autos werden immer ausgetüftelter, die Reichweiten einer Aufladung immer größer. In diesem Jahr wurden bis zum Stichtag 31. Mai laut Statistik Austria insgesamt 2.078 Elektrofahrzeuge (inkl. Diesel oder Benziner mit Plug in) in Österreich neu zugelassen – beinahe so viele Zulassungen, wie im gesamten Jahr 2015. Die Nachfrage nach elektronisch betriebenen Autos ist also stark im Steigen.

Am Land fehlen die Ladestationen

Was aber, besonders im ländlichen Bereich, noch fehlt, sind Ladestationen für diese Technologie, die ohne Benzin oder Diesel auskommen. „Auch St. Johann hat noch Nachholbedarf in Sachen E-Mobilität, deshalb feilen wir schon länger an einem Projekt“, informierte Bürgermeister Stefan Seiwald in der jüngsten Gemeinderatssitzung.

„St. Johann übernimmt hier eine Vorreiterrolle“

Als Partner für die Projektumsetzung hat sich die Gemeindeführung den Geschäftsführer der Leader-Region Regio 3 Stefan Niedermoser und Walter Steiger von EcoDrive ins Boot geholt. Niedermoser sieht den Ausbau der E-Mobilität als eine der wichtigsten Zukunftsaufgaben in der Region. „Wir haben mit allen Gemeinden bereits gesprochen. Als Klimaregion ist der Ausbau der E-Mobilität besonders wichtig. St. Johann kann hier eine Vorreiterrolle übernehmen“, ist sich Niedermoser sicher.

Das technische Know-how stellt Walter Steiger von der Firma EcoDrive in St. Ulrich zur Verfügung. „Das Gesamtsystem stammt von der Firma Smartrics, die eine 100-prozentige Tochter des Verbundes ist, dieser ist wieder ein Unternehmen des Bundes“, erklärt Steiger. Der E-Mobilitäts-Experte hat mit diesem System bereits sehr gute Erfahrungen gemacht und forciert es bezirksweit.

Zwei Stationen am Nothegger-Parkplatz

Insgesamt sind vier Ladestationen an drei Standorten geplant. Zwei Ladestationen werden am Nothegger-Parkplatz installiert. Die beiden weiteren Ladestation befinden sich bei der Panorama Badewelt und beim „Stockerhaus“ zwischen Polytechnischem Lehrgang und der Volksschule.

Die Ladestationen sind im Besitz der Gemeinde, die Software samt Abwicklung liefert Smartrics. „Der Strom ist für die Nutzer nicht kostenlos. Smartrics hat hier verschiedene Tarifmodelle, die der Nutzer auswählen kann. Es hängt auch davon ab, wie viel mein Auto an Strom aufnehmen kann und wie lange ich aufladen will“, erklärt Steiger. Die Ladestationen können bis zu 22 KW abgeben. „Bei einem durchschnittlichen Fahrzeug dauert ein kompletter Ladevorgang ca. drei Stunden, weil die Autos noch nicht so viel Strom in kurzer Zeit aufnehmen können“, schildert Steiger.

Ladestationen sind nur für Autos gedacht

Die Ladestationen in St. Johann sind ausschließlich für Autos geeignet. „Ich empfehle auch nicht zu mischen. Radfahrer sollen woanders aufladen, sonst kommt es nur zur Problemen“, rät Steiger. Auf Anregungen von FPÖ-GR Claudia Pali entschied sich der Gemeinderat auch dazu, die E-Tankstellen auch touristisch zu forcieren und über ein Wertgutschein-System nachzudenken.

Kosten werden auf 34.500 Euro geschätzt

Die Kosten für den Ankauf der Ladestationen samt Instalierung wurden auf 34.500 Euro geschätzt. „Wir können hier auch noch Förderungen erwarten“, erklärt der Bürgermeister. Laufen die Anlagen erst mal, sind keine weiteren Kosten für die Gemeinde zu erwarten. Der Strom wird refundiert. Die Gemeinde verdient mit den Stromverkäufen nichts. Die Gemeinderäte sprachen sich einstimmig für das Projekt aus - somit könnten ab Juli bereits die ersten Autos in St. Johann Strom tanken.
Johanna Monitzer

 
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