Kitzbüheler Anzeiger
18.02.2020
News  
 

St. Johann baut neuen Parkplatz

Die Gemeindeführung sieht dringenden Bedarf an neuen Parkflächen für St. Johann. Mit einem Grundbesitzer konnte ein Pachtvertrag abgeschlossen werden. Kritik gibt‘s vom Grünen Gemeinderat.

St. Johann | Die Marktgemeinde St. Johann möchte die Autos möglichst raus aus dem Ortskern halten und baut einen zusätzlichen „Auffangparkplatz“ bei der Wieshofermühle neben der B164. „Wir brauchen dringend Tagesparkplätze für Menschen, die in St. Johann arbeiten sowie für kurzfristige Nutzer. Vom neuen Parkplatz aus kann man fußläufig das Zentrum leicht erreichen“, veranschaulicht Straßenausschussobmann GV Simon Aschaber (VP).

Zwei Stunden gratis – wie beim „Nothegger“
Auf einer Fläche von rund 4.850 Quadratmetern sollen bis zu 130 Fahrzeuge abgestellt werden können. Das Tarifsystem wird wie beim Nothegger-Parkplatz gestaltet: Zwei Stunden gratis Parken, Tagesgebühr max. 2 Euro, Monatskarte 30 Euro.

Pachtvertrag auf 15 Jahre
Möglich macht die Schaffung der Parkflächen ein privater Grundeigentümer. Die Gemeindeführung schloss mit ihm einen Pachtvertrag für 15 Jahre mit Option auf fünf Jahre Verlängerung ab. Der Pachtzins beträgt 2.900 Euro pro Monat.
Um die Nachtruhe für die Anrainer zu gewährleisten, wird ein Schranken installiert, der ab 22 Uhr schließt – dann ist kein Einfahren mehr möglich. Wer noch parkt, kann jedoch herausfahren.

270.000 Euro werden investiert
Im Zuge des neuen Parkplatzes soll auch die Kreuzung bei der Wieshofermühle aufgeweitet und übersichtlicher gestaltet werden. „Wir müssen noch ein paar Behördenverfahren abwickeln, dann können wir anfangen. Ich hoffe, dass wir das Projekt bis zum Frühsommer schaffen“, erklärt der zuständige Gemeindemitarbeiter Alexander Hronek. Die Gemeinde investiert in den neuen Parkplatz rund 270.000 Euro netto.

Grüne: „Mehr Parkplätze bedeutet mehr Verkehr“
Kritik gab es von den Grünen: „In Zeiten der Klimakatas-
trophe, wo man zum öffentlichen Verkehr hin tendieren sollte, ist ein neuer Parkplatz kritisch zu hinterfragen. Jeder Verkehrsexperte wird bestätigen, dass mehr Parkflächen auch mehr Verkehr bringen. Dieses Feld ist für immer verloren – Stichwort Bodenversiegelung“, sagt GR Andreas Schramböck. Er forderte mehr Innovationen für die Zukunft: „Man hätte auch Kooperationen mit bestehenden privaten Parkhäusern machen können.“

Wie viele Parkplätze gibt es bereits?
In St. Johann gibt es derzeit 970 von der Gemeinde bewirtschaftete Parkplätze. Dass mehr Plätze benötigt werden, darin waren sich fast alle Gemeinderäte einig. Die für die Schaffung des neuen Parkplatzes notwendigen Beschlüsse wurden mit einer Gegenstimme gefasst (geheime Abstimmungen). Johanna Monitzer

Außerdem - Citybus bleibt ein Thema
Die Idee eines Citybusses ist noch nicht gestorben, wie sich in der Gemeinderatssitzung zeigte. Für GVin Christl Bernhofer (Liste SOLI/SP) wäre es die einzige langfristige Lösung, um den Verkehr in den Griff zu bekommen: „Das wäre das Um- und Auf. Davon gehe ich nicht ab.“ Auch die Grünen sprechen sich dafür aus.
Zu dem Thema Citybus ist etwas im Entstehen, berichtet Bürgermeister Hubert Almberger (VP): „Mehr Details dazu kann ich aber noch nicht nennen.“ jomo

Die Gemeinde pachtet das Feld neben der B164 für 15 Jahre und baut einen Parkplatz. Foto: Monitzer

 
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