Kitzbüheler Anzeiger
08.12.2019
News  
 

Spuren im Schnee und in Kitzbühel

Am 6. Jänner 2020 jährt sich der Todestag von Franz Reisch zum 100. Mal. Die Biografie „Franz Reisch – Legende von Kitzbühel“ zeichnet den Weg des Visionärs nach, der nicht nur im Schnee, sondern in ganz Kitzbühel seine Spuren hinterließ.  Der Kitzbüheler Anzeiger durfte die Biografie vorab lesen.

Kitzbühel | Ernster Blick, Brille und Schnauzbart – so lernen die Kitzbüheler Kinder Franz Reisch im Sachunterricht in der Volksschule kennen. Die Geschichte, wie Reisch als erster eine Skiabfahrt vom Kitzbüheler Horn wagte und den Skisport in die Gamsstadt brachte, sollte zumindest jeder Kitzbüheler schon einmal gehört haben.
Franz Reisch war aber viel mehr als nur ein „wilder Hund“, der sich die ersten Ski aus Norwegen besorgte. Er war ein Visionär, der die Gamsstadt prägte. Ohne ihn wäre Kitzbühel vielleicht nicht das, was es heute ist – wer weiß.

Buchtipp
Seine Urenkelin Anke Reisch begibt sich in „Franz Reisch – Die Legende von Kitzbühel“ nun auf Spurensuche. Anhand von Aufzeichnungen, Überlieferungen und Erzählungen zeichnet sie den Lebensweg eines Mannes nach, der – was viele nicht wissen – anders verlief, als er ihn sich ursprünglich vorgestellt hatte.

Von Kufstein ins „verregnete Sauloch“
Durch den Tod seines Bruders musste Franz Reisch von Kufstein ins „verregnete Sauloch“ Kitzbühel übersiedeln. Obwohl er die Berge liebte, war er zunächst wenig begeistert. Noch weniger seine Verlobte, sie folgte ihm nicht. Doch dann verliebte er sich in Kitzbühel und auch die Kitzbüheler fanden Gefallen an dem Weltmann aus Kufstein, der für diese Stadt viel zu elegant gekleidet war.

„Der Reisch“ legte für vieles den Grundstein
„Der Reisch“, wie er als Zuagroaster von vielen Einheimischen genannt wurde, engagierte sich allerorts. In den Gasthäusern hing man an seinen Lippen, war er doch auch viel gereist. Von seiner Reise nach Amerika berichtete er etwa: „Unser Hotel hatte einen Eingang, in dem man Kitzbichl vom Tiafinger bis zum Praxmayr hineinstellen kann.“
Vielleicht waren es die Reisen oder die Bücher, die er las – Reisch legte mit seinen Ideen und Aktivitäten den Grundstein für den Tourismus und Wohlstand in Kitzbühel. Nicht nur, dass er als erster mit  Ski das Horn bezwang, er gründete den Hotelbauverein, die Sparkasse, er baute das Gipfelhaus am Horn u.v.m.

Zeitreise in ein Kitzbühel im Aufbruch
Anke Reisch nimmt den Leser mit in eine Zeit, als sich in Kitzbühel alles veränderte. Sie zeichnet ein Bild von ihrer Familie sowie von anderen Familien, die Kitzbühel maßgeblich prägten. Locker, leicht und spannend erzählt. Dabei wird nie etwas Negatives über Franz Reisch erwähnt. Seine Urenkelin schreibt, dass sie im Zuge der Recherchen nur auf die besten Charaktereigenschaften gestoßen sei.
Naja, die ein oder andere Ecke und Kante wird auch der Franz Reisch gehabt haben. Dass er ein „grader Michl“ war, zeigen die zahlreichen belegten und zitierten Aufzeichnungen. Und Humor hatte er auch – seine legendären Worte nach der ersten geglückten Skiabfahrt vom Horn zu seinem Freund Josef Herold: „Sepp, I muaß dir eine obahaun, damit`st weißt, wie schön das war!“
Die überaus (nicht nur für Kitzbüheler) lesenswerte Biografie „Franz Reisch – Die Legende von Kitzbühel“ wird am 9. Dezember vorgestellt (siehe „Angesagt“) und ist bei Bücherklause Haertel, im Museumsshop Kitzbühel sowie bei Tyrolia in St. Johann erhältlich. Johanna Monitzer

Angesagt - Präsentation der Biografie
Kitzbühel | Die Biografie„Franz Reisch – Die Legende von Kitzbühel“ von Anke Reisch wird am 9. Dezember um 18 Uhr im Rasmushof (Hermann-Reisch-Saal) vorgestellt. Im Rahmen der Buchpräsentation wird die Autorin auch einige ihrer Lieblingsstellen aus dem Buch lesen.

Vortrag von Werner Hengl und Filmtrailer
Zudem steht ein Kurzreferat von Dr. Werner Hengl, der seine Dissertation über Franz Reisch gemacht hat, am Programm. Nach den Grußworten der Ehrengäste darf man sich auf einen Trailer zum Film über Franz Reisch freuen, der in der Serie „Bergwelten“ von Servus TV ausgestrahlt werden wird. Koproduzent dieses Filmes ist Michael Reisch, Urur-
enkel von Franz Reisch. Durch die Präsentation wird Andreas Reisch, ein weiterer Urur­enkel, führen. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen an der Präsentation teilzunehmen. Der Eintritt ist frei.

 
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