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Kitzbüheler Anzeiger
02.06.2020
News  
 

Schwärmflug ist voll im Gange

Die Ausgangslage für die Entwicklung der Borkenkäfermassenvermehrung kann als beunruhigend bezeichnet werden, informiert Michael Neuwirth von der Bezirksforstinspektion Kitzbühel.

Kitzbühel | Derzeit erleben wir einen der trockensten meteorologischen Frühlinge der Messgeschichte, begünstigt davon wird der Borkenkäfer.

Witterung begünstigt Vermehrung
Seit Mitte April hat die Flugphase des Buchdruckers begonnen. Aufgrund der eher käferfreundlichen Witterung verläuft die Entwicklung der Bruten sehr schnell. Bei Fortbestand des Wetters  ist der Ausflug der ersten Generation ab Mitte Juni zu erwarten. Aufgrund der vielerorts schlechten Wasserversorgung ist anzunehmen, dass neben dem Befall an letztjährigem Schadholz in vielen Lagen bereits auch ein Stehendbefall gegeben ist.
Die Fichten versuchen, den Angriff durch den Borkenkäfer abzuwehren. Durch den beim Einbohren ausgelösten Harzfluss werden einzelne Käfer abgetötet - bei ausreichender Angriffsdichte  kommt jedoch die Abwehr der Bäume zum Erliegen, die Bäume sterben ab.
Durch zunehmende Trockenheit werden auch gesunde Bäume geschwächt und dadurch wesentlich anfälliger gegenüber Schädlingen. Zudem findet der Borkenkäfer bessere Brutbedingungen vor. Ein befallener Baum kann im Laufe eines Jahres in weiterer Folge bis zu 1.000 Bäume zum Absterben bringen.

Anzeichen für einen Käferbefall
Typische Anzeichen für einen Käferbefall sind das Abplatzen der Rinde, starker Harzfluss und Spuren von Spechtarbeit im oberen Stammbereich. Starker Bohrmehlauswurf ist am Fuß des Stammes, am Wurzelanlauf gut zu erkennen. Vor allem im Bereich von letztjährigen Schadholzflächen (Schnee- und Sturmschäden) sowie in der Nähe von alten Käfernestern gilt es jetzt, nach Bohrmehl und Harzfluss am Stamm der Nachbarbäume Ausschau zu halten. Auch ein Vergilben der Nadeln am Baum und vermehrt abgefallene grüne Nadeln am Boden deuten auf einen Käferbefall hin.

Bekämpfung der Käfer
Eine wirkungsvolle Borkenkäferbekämpfung kann nur dann erfolgen, wenn die überwinterten Käfer nach der erfolgten Brutanlage unschädlich gemacht werden, ehe die angelegten Bruten sich fertig entwickeln können. Nur dadurch kann der Ausflug von Jungkäfern und ein Befall von frischem Holz vermieden werden.
Windwurf- und Schneebruchholz, das jetzt bereits Einbohrlöcher zeigt, ist laut Forstinspektion umgehend bis Anfang Juni, in höheren Lagen bis Mitte Juni aufzuarbeiten. Auch Fichten, die bereits verfärbte Kronen haben, müssen umgeschnitten, entrindet oder aus dem Wald gebracht werden.

Sollte der rechtzeitige Abtransport von befallenem Holz nicht möglich sein, so ist es bekämpfungstechnisch so zu behandeln, dass es zu keiner Borkenkäfermassenvermehrung kommt. Dies kann durch Entrindung, Zerkleinern oder im äußersten Fall auch durch Behandlung mit zugelassenen Stammschutzmitteln (Insektiziden) erfolgen.
Falls bei Nichtbeachtung nicht nur der eigene Wald geschädigt wird, sondern auch jener der Nachbarn, weist die Forstinspektion  darauf hin, dass bei Nichteinhaltung Strafen durch die Behörde verhängt werden können. veh,KA

Befallene Bäume erkennt man am heruntergetropften Harz sowie am Abplatzen der Rinde sowie am Vergilben der Nadeln. Fotos: Styrer, BFW

 
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