Kitzbüheler Anzeiger
03.06.2017
News  
 

Schutz für die Wild-Kinderstube

Auch die Wälder im Bezirk Kitzbühel verwandeln sich derzeit in eine große WildKinderstube. Die Jägerschaft bittet daher Sportler, Wanderer und vor ­allem Hundebesitzer um erhöhte Rücksicht darauf.  

Kitzbühel | Sie liegen unter Büschen, neben Wegen oder inmitten von Wiesen – Rehkitze. Doch nicht nur die Rehe  haben in den vergangenen Tagen ihre Kitze bekommen, auch beim Rotwild gibt es Nachwuchs. Hasen, aber auch am Boden brütende Vögel, sind in diesen Wochen ebenfalls mit der Aufzucht beschäftigt. „Die meisten Wanderer wissen inzwischen, wie man sich richtig verhält, wenn man ein Rehkitz findet“, weiß Bezirksjägermeister Martin Antretter. Trotzdem ruft er Sportler, Wanderer, Hundebesitzer und Bauern zu erhöhter Rücksicht auf, um kein Jungwild zu verschrecken.

Liegen lassen, nicht anfassen oder gar aufnehmen und schon gar nicht mit nach Hause nehmen, lauten die Regeln im Umgang mit dem tierischen Nachwuchs. Rehgeisen legen ihre Kitze in der Regel ab und erwecken dadurch manchmal den Eindruck, dass die Kitze verwaist sind. Das stimmt so nicht. Nach Beendigung der Störung kümmert sich die Geis wieder um ihren schutzbedürftigen Nachwuchs, betont Antretter. Wird das Kitz angefasst, wird die Geis allerdings aufgrund des fremden Geruchs das Kitz nicht mehr annehmen und überlässt es seinem Schicksal. Am besten sei es überhaupt, die Wege in der nächsten Zeit gar nicht zu verlassen. Es sei oft gar kein böser Wille, sondern eigentlich nur Gedankenlosigkeit, wenn Wanderer und Mountainbiker Abkürzungen quer durch das Gelände nehmen und so Tiermütter und -kinder stören.

Hunde an die Leine

„Ganz besonders wichtig ist in dieser Zeit natürlich auch, dass alle Hunde an die Leine genommen werden“, appeliert Martin Antretter an die Vernunft der Hundebesitzer. Zu verführerisch seien die Gerüche, als dass nicht der folgsamste Hund einmal ausbüchst und dem Wild hinterherstellt.

Der Jägerverband, die Landwirtschafts- sowie die Landarbeiterkammer haben inzwischen auch das Projekt „Gemeinsam gegen den Mähtod“ aus der Taufe gehoben. Die Bauern werden gebeten am Tag vor der Mahd Blinklampen und Scheuchen aufzustellen oder den zuständigen Jäger über die Arbeiten zu informieren. Die Jäger können dann die Felder absuchen und die Kitze retten, passiert doch etwas, soll der Bauer den Jäger verständigen, so die Bitte der Jägerschaft. M. Klausner

 
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