Kitzbüheler Anzeiger
13.07.2017
News  
 

Schießstand in der Schusslinie

Update: In der Causa Schießstand in Kirchdorf überschlugen sich in den letzten Tagen die Ereignisse – wie erst nach Redaktionsschluss bekannt wurde, entschlossen sich die Verantwortlichen des Tiroler Jagdverbandes, der den Stand in Kirchdorf betreibt, bis zur Fertigstellung weiterer Maßnahmen für Sicherheit und Lärmschutz den Schießbetrieb jetzt doch einzustellen. Wie es mit dem Schießstand weitergeht lesen Sie in der nächsten Ausgabe des Kitzbüheler Anzeiger….

Kirchdorf | Dieser Tage stand in Kirchdorf eine ganz besondere Bauverhandlung an – eine vor einigen Jahren durchgeführte Adaptierung des Schießstandes musste neu bauverhandelt werden. „Wir konnten bereits den Baubescheid genehmigen, damit ist der Schießbetrieb inzwischen auch wieder erlaubt“, wie Gemeindeamtsleiter Christopher Innerkofler auf Anfrage bestätigt. Das war nämlich in den letzten Wochen nicht der Fall. Bezirksjägermeister Martin Antretter musste schweren Herzens das traditionelle Bezirksjägerschießen zum Auftakt der Jagdsaison absagen.

Zahlreiche Anzeigen der betroffenen Anrainer
Grund für die Durchführung dieser Bauverhandlung waren Beschwerden eines Anrainers, der sich immer wieder über die Lärmbelästigung aufregt. Es hagelte Anzeigen, der betroffene Anrainer argumentierte seine Beschwerden mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen.
Bereits vor rund zwei Jahren hat sich der Betreiber, der Tiroler Jagdverband, daher  entschlossen, Schallschutzeinrichtungen zu installieren und den Schießstand zu adaptieren, um die Lärmbelästigung so gering wie möglich zu halten und vor allem in Sachen Sicherheit am neuesten Stand zu sein.  
In der Meinung, dem Gesetz Genüge getan zu haben, wurden damals die notwendigen Behördenverfahren mittels Bauanzeige abgewickelt. Wie sich herausstellte, war das allerdings zu wenig. Der Anrainer rief die Gerichte an und bekam schlussendlich recht. Es hätte von Haus aus bereits eine Bauverhandlung durchgeführt werden müssen.  
Nach Bekanntwerden des Urteils stellte der Jagdverband daher den Schießbetrieb bis zur Bauverhandlung vorübergehend ein.

Positiver Bescheid
Die Verhandlung endete positiv, nach Recht und Gesetz wurde die schalldämmende Trennwand richtig eingebaut. Den notwendigen Vorschriften  wurde Genüge getan, wie auch Amtsleiter Innerkofler bestätigt und der daher einen positiven Baubescheid ausstellte. Nützt aber nichts. Am vergangenen Freitag ging bei der Polizei bereits die erste Anzeige wegen schwerer Körperverletzung ein. Gegen Amtsleiter Innerkofler und Bürgermeister Gerhard Obermüller wurde eine Dienstaufsichtsbeschwerde eingebracht. „Bei der Bezirkshauptmannschaft konnten wir das bereits alles aufklären“, betont der Gemeindebeamte.
Der Anrainer könne, so die Auskunft aus der Gemeindestube, aber weitere Rechtsmittel gegen den Baubescheid einlegen.
Dem sieht Bezirksjägermeister Martin Antretter allerdings gelassen entgegen, wie er betont: „Der Bescheid für das Betreiben des Schießstandes ist positiv.“ Daher habe der Betrieb inzwischen wieder aufgenommen werden können. Inzwischen lässt sich der Jagdverband auch durch einen Anwalt rechtlich vertreten. Ob und wann das Bezirksjägerschießen heuer doch noch veranstaltet wird, ist derzeit allerdings noch nicht bekannt. Die unendliche Geschichte rund um den einzigen Jäger-Schießstand im Bezirk dürfte vermutlich noch um ein paar Kapitel reicher werden. Margret Klausner

 
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