Kitzbüheler Anzeiger
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12.07.2017
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Region feiert runden Geburtstag

Seit zehn Jahren gibt es den Tourismusverband Wilder Kaiser, der die Verbände Going, Ellmau, Scheffau und Söll vereint. Bei der Vollversammlung blickte Obmann Johannes Adelsberger auf die Entstehung zurück. Geschäftsführer Lukas Krösslhuber gab einen Einblick in die Aufgaben des Verbandes und Bergdoktor Hans Sigl überreichte einen Scheck an den Sozialsprengel Söllandl.

Ellmau | Der Werdegang der Tourismusregion war kein leichter. Die verordnete Zwangsehe der einzelnen Tourismusverbände war zu Beginn nicht erwünscht. Man hatte im Skiraum der SkiWelt eine gut funktionierende Werbegemeinschaft, damit war man auch zufrieden. „Alleine zu bleiben, ging aber nicht, denn dafür hätte ein Verband eine Million Nächtigungen gebraucht“, erinnert sich TVB-Obmann Johannes Adelsberger. Es folgten nicht gerade einfache Verhandlungen und auch zum Thema Standort des Hauptbüros gab es viele Diskussionen. Am Ende konnte man sich aber einigen und als fusionierter Verband eine Erfolgsgeschichte starten.

In diesen ersten zehn Jahren des gemeinsamen Weges konnte bereits vieles umgesetzt werden, aber so manche Idee wurde auch wieder verworfen, wie Adelsberger bilanzierte. Zudem hatte man sich zum Ziel gesetzt, die Sommersaison zu stärken und auch die Zwischensaisonen besser zu vermarkten. Neben zahlreichen infrastrukturellen Maßnahmen konnte die Mobilität des Gastes vor Ort durch den Kaiserjet und Seebus weg von den individuellen Fahrten auf die öffentliche Schiene gelegt werden. Eine nicht gerade billige Aktion, die aber vom Gast sehr wohl honoriert wird, wie Adelsberger erzählt.

Als Ziele für die nächsten Jahre gab der Obmann des TVB Wilder Kaiser eine Lösung für die Personalproblematik in den touristischen Berufen vor und auch eine Vertiefung in der Zusammenarbeit mit der regionalen Landwirtschaft. Ein weiteres Ziel, das bis 2020 realisiert werden soll, ist, die Nächtigungszahlen Sommer wie Winter auf eine Million zu erhöhen. Auch bei den Vollauslastungstagen hat man sich Ziele gesetzt: Bei den gewerblichen Vermietern sollen es im Jahr 2020 90 bzw. 60 Vollauslastungstage bei den privaten Vermietern sein.

Im Restaurant Bergkaiser durften die führenden Personen des TVB Wilder Kaiser auch Landeshauptmann Günther Platter und Tirol-Werber Josef Margreiter begrüßen. Der Tourismus spielt für Platter eine wichtige Rolle, um der Landflucht entgegenzuwirken und der Jugend Perspektiven zu geben. Klare Worte gab es von Margreiter: „Ihr seid‘s zu billig!“ Margreiter gab den versammelten Touristikern den Tipp, die Preise zu erhöhen, um auch als Urlaubsregion wertvoller zu werden.

Die Messlatte für touristischen Erfolg

TVB-Geschäftsführer Lukas Krösslhuber nahm das zehnjährige Bestandsjubiläum aber nicht zum Anlass für eine Leistungsschau. „Der Verband steht finanziell ausgezeichnet da, die Übernachtungen und – noch wichtiger – die Auslastungen steigen. Aber bemisst sich touristischer Erfolg überhaupt in finanziellen Rücklagen, Übernachtungen und Umsatz? Oder geht‘s um mehr?“, gab Krösslhuber zu bedenken.

Anhand von sieben Themen gab TVB-Geschäftsführer Lukas Krösslhuber der Vollversammlung einen Blick hinter die Kulissen und auf die Strukturen und Entscheidungsfindungen des Verbandes zu geben. Neben der Auswahl der Märkte erklärte der Geschäftsführer auch die Vorgangsweisen bei dem gemeinsamen Wintermarketing mit der SkiWelt, der Gestaltung der Angebotswochen, die Digitalisierung, das Vermietercoaching und die Offensive für Radfahren und Mobilität.

Die Aktivitäten und Schaffung der notwendigen Infrastruktur kostet natürlich Geld. Damit die finanziellen Mittel ein Ausreichen finden, diskutiert man beim TVB Wilder Kaiser für Mai 2019 eine Erhöhung der Kurtaxe um 50 Cent.

Gemeinsamer Erfolg mit dem Bergdoktor

Ziemlich zeitgleich mit der Fusion der Tourismusverbände Going, Ellmau, Scheffau und Söll starteten die Dreharbeiten zum „neuen“ Bergdoktor. Der Relaunch der beliebten Fernsehserie mit Hans Sigl in der Rolle des Bergdoktors wurde zum Dauerbrenner. Für den Hauptdarsteller ist die Region zur zweiten Heimat geworden. Und ähnlich, wie die Nächtigungszahlen am Wilden Kaiser in den Sommermonaten stiegen, so schossen auch die Einschaltquoten beim Bergdoktor nach oben. Die Vollversammlung der Tourismusregion Wilder Kaiser nutzte Hans Sigl als Rahmen für eine Scheckübergabe. Die Erlöse der verschiedenen Merchandising-Artikel mit den Konterfei von Hans Sigl spendete der Schauspieler dem Sozial- und Gesundheitssprengel Söllandl. Die stolze Summe von 8.850 Euro wurde dann noch von seiner Produktionsfirma aufgestockt und somit konnte Hans Sigl einen Scheck über 10.000 Euro überreichen. Elisabeth M. Pöll

Bild: Hans Sigl überreichte an die Vertreter des Sozial- und Gesundheitssprengels Barbara Hauser (Geschäftsführung), Josef Zott (Obmann) mit TVB-Geschäftsführer Lukas Krösslhuber (v.li.) einen Spendenscheck über 10.000 Euro. Foto: Pöll

 
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