Raus aus dem Schattendasein
Man hätte sich am Freitagabend als Besucher des Filmfestivals Kitzbühel fünfteilen müssen. Neben zwei Wettbewerbsfilmen präsentierten Otto Schenk und Helmut Berger mit „Reigen“ ein Stück Filmgeschichte, zudem gab`s Autokino und „Kino am Berg“.
Großer Verlierer sind die Wettbewerbsfilme
Kitzbühel | Die Verlierer in diesem Veranstaltungsmarathon sind die Wettbewerbsfilme. Man möchte meinen, es sind die Wettbewerbsfilme, welche das Herz eines Filmfestivals bilden – alles andere wäre Zugabe. In Kitzbühel fristen sie aber (noch) zusehends ein Schattendasein.
In der Alten Gerberei, wo der Film „Nevrland“ am Programm stand, war am Anfang gar nicht klar, ob dieser überhaupt gezeigt wird. Zu wenig Besucher. In intimer Atmosphäre mit nicht einmal zehn Zuschauern flimmerte das beeindruckende Werk dann über die Leinwand. Das gleiche Bild – rund zehn Zuschauer – am Vortag bei einem Film in Kitzbühel, erzählen irritierte Festivalgäste. Beim Set der österreichischen Kurzfilme saßen (nimmt man Presse und die beteiligten Filmschaffenden aus) vielleicht fünf Zuschauer im Kinosaal.
Grandiose Filme, die volle Säle verdienen
Das Filmfestival Kitzbühel Team hat (wie all die Jahre davor) beeindruckende und sehenswerte Filme in den Wettbewerb geschickt. Jedoch müssen die grandiosen Filme endlich stärker vor den Vorhang geholt werden. Jeder einzelne Wettbewerbsfilm hätte sich nämlich einen brechend vollen Kinosaal verdient.
Johanna Monitzer
monitzer@kitzanzeiger.at