Kitzbüheler Anzeiger
13.09.2016
News  
 

Projekt gegen das Wegwerfen

Unkompliziert und unbürokratisch kann jeder Dinge, die er nicht mehr benötigt in der Hol- und Bringbörse abgeben. Dinge, die man gebrauchen kann, können einfach mitgenommen werden. Ein ambitioniertes Projekt gegen das Wegwerfen.

St. Johann | Begonnen hat alles vor über einem Jahr, als Sozialreferentin GV Christl Bernhofer damit anfing, Sachspenden für Asylwerber zu sammeln. „Damals wollten wir vorbereitet sein, wenn die ersten Asylwerber nach St. Johann kommen“, erzählt Bernhofer. Mithilfe der Gemeindeführung wurde ein eigener Raum am Areal der Speditionsfirma Huber angemietet und es reifte der Gedanke, das Sozialprojekt auszubauen. Die Idee einer Hol- und Bringbörse war geboren.
 
Für alle Einkommensklassen

„Jeder, egal, ob Einheimischer, Zugezogener oder Asylwerber und egal aus welcher Einkommensschicht er stammt, kann in der Hol- und Bringbörse unbürokratisch und unkompliziert Sachen unentgeltlich bringen oder abholen“, veranschaulicht GR Peter Wallner. Zusammen mit fleißigen ehrenamtlichen Helfern wurden alle Sachspenden sortiert und wie in einem ganz normalen Geschäft angeordnet. „Wir wollen den anderen Sozialmärkten im Bezirk keine Konkurrenz machen, sondern bei uns geht es mehr um den Gedanken, dass so viel weggeschmissen wird, während andere froh darum wären“, erklärt Wallner.

Ein umfassendes Sortiment wartet

Dass in der heutigen Zeit wirklich viele Sachen im Mülleimer landen würden, zeigt auch die aktuelle Bestückung der Hol- und Bringbörse. Neben Haushaltsartikel, Vorhänge, Bettwäsche und Spielzeug, findet man natürlich jede Menge Kleidung, die übrigens großteils wie neu aussieht, in den Räumlichkeiten der Börse. „Was verstärkt nachgefragt wird, sind derzeit Schuhe, Herren-Jeans und Plastikgeschirr mit Deckeln“, erzählt Bernhofer. Auch Möbel werden gerne vermittelt. „Für eine Lagerung von Möbelstücken fehlt uns aber leider der Platz, wir vermitteln sie jedoch gerne weiter“, erklärt Bernhofer.

Hol- und Bringbörse als Integrationsprojekt

Betreut wird die Hol- und Bringbörse derzeit von ehrenamtlichen Mitarbeitern. Bernhofer und Wallner wollen daraus aber ein Integrationsprojekt für Asylwerber machen. „Wir klären gerade ab, ob es rechtlich möglich ist, dass die Börse von Asylwerbern betreut wird. Dann könnten wir auch öfter und länger offen haben“, berichtet Wallner.

Vorerst jeden Donnerstag geöffnet

Bis jetzt hat die Hol- und Bringbörse im Areal der Spedition Huber (Bahnhofstraße 28) jeden Donnerstag von 9 bis 11 Uhr geöffnet. „Wir freuen uns über jeden Besuch. Einfach einmal vorbeischauen und reinschnuppern“, lädt Wallner zu einem Besuch ein.
Johanna Monitzer

Bild: Kleidung, Haushaltsartikel, Spielzeug u.v.m. findet man in der Hol- und Bringbörse in St. Johann. „Jeder kann bei uns unproblematisch und unbürokratisch Dinge abholen oder abgeben“, erklären Christl Bernhofer und Peter Wallner. Foto: Monitzer

 
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