Kitzbüheler Anzeiger
25.09.2018
News  
 

Pflege wird weiter ausgebaut

Nach der Evaluierung wurde der Strukturplan Pflege 2022 für den Bezirk Kitzbühel präsentiert. Ein Ausbaukontingent für Betten und der Stundenleistungen in der mobilen Pflege sind geplant. Zudem soll die neue Pflegeschule in St. Johann dem Personalmangel entgegenwirken.

Kitzbühel | Mit der Entwicklung  des Strukturplanes Pflege, der vom Land Tirol für den Zeitraum 2012 - 2022 geschaffen wurde, ist man zufrieden. Nach den ersten fünf Jahren entschied sich die Tiroler Landesregierung dafür, eine Evaluierung durchzuführen und auf die geänderten Anforderungen und der gewonnenen Erkenntnisse einzugehen und zu erweitern.  

Hauptthema des Strukturplans Pflege 2012 - 2022 ist die Sicherung und der Ausbau bedarfsgerechten Versorgung pflegebedürftiger Menschen zu Hause und im Heim mit leistbaren Betreuungsleistungen.

Nun tourt Gesundheits- und Pflegelandesrat Bernhard Tilg durch das Land und stellt in den einzelnen Bezirken die Ergebnisse der Evaluierung vor. „Jede Gemeinde zahlt anteils- und verhältnismäßig für jede Einrichtung mit. Daher ist es auch wichtig, dass die Gemeinden informiert werden. Der Bezirk Kitzbühel ist sehr stabil und ich sehe eigentlich keine Probleme für die Umsetzung der neuen Vorgaben“, sagte Bezirkshauptmann Michael Berger.

Evaluierung bestätigt Pflegepolitik des Landes

LR Bernhard Tilg stellte zur bevorstehenden Bedarfsanpassung für die ambulante und stationäre Pflege im Bezirk Kitzbühel klar: „Seit 2012 wurde der Pflegeplan des Landes konsequent umgesetzt. Das Leistungsangebot für die pflegebedürftigen Menschen zu Hause und im Heim wurde seither in ganz Tirol, auch im Bezirk Kitzbühel, nachhaltig ausgebaut. Die Evaluierung bestätigt die Pflegepolitik des Landes‚ mobil vor stationär, auf ganzer Linie. Der Bevölkerung im Bezirk Kitzbühel kann damit die Sicherheit geboten werden, dass die notwendige Pflege auch weiterhin in bestmöglicher Versorgungsqualität im mobilen wie im stationären Pflegebereich gewährleistet wird.“

Pflegeangebot wird im Bezirk ausgebaut

An die Anforderungen wurden auch die Ausbauziele und Ausbaukontingente bis Ende 2022 im Bezirk angepasst. Für die Langzeitpflege gibt es 15 weitere Plätze, im Bereich der Kurzzeitpflege wird das Angebot um neun Plätze erweitert. Für die gemeinsame Schwerpunktpflege der Bezirke Kitzbühel und Kufstein am BKH Kufstein werden 16 weitere Plätze geschaffen. Einen starken Aufschwung erlebt der Bereich betreutes Wohnen, hier werden 51 weitere Plätze geschaffen. Im Leistungsbereich werden für die mobilen Dienste 26.732 zusätzliche Stunden ermöglicht.

Der Bezirk Kitzbühel ist im Bereich Pflege sehr gut aufgestellt. „Wir haben in unseren Planungsverbänden fast alles neue Häuser. Es folgt noch der Neubau in Kössen und Hopfgarten. Es wurde geschaut, dass in der gesamten Region ausreichend Pflegeplätze vorhanden sind“, erzählt Reiths Bgm. Stefan Jöchl, der auch Obmann des Planungsverbandes Leukental ist.

Pflegeschule ab Herbst 2019 in Betrieb

„Wir arbeiten bereits an der Umsetzung eines einheitlichen tirolweiten Gehaltssystems für die Pflegekräfte, das im Jahr 2020 in Kraft treten soll“, ruft Tilg begleitende Maßnahmen zur Attraktivierung der Pflegeberufe in Erinnerung. Im neuen System werden die Pflegekräfte in den Betreuungseinrichtungen, Pflegeheimen und Sprengeln jenen in den Krankenhäusern finanziell gleichgestellt. Außerdem soll die berufsbegleitende Pflegeausbildung im zweiten Bildungsweg erleichtert werden. Um 3,5 Millionen Euro wird gleichzeitig beim Bezirkskrankenhaus St. Johann eine neue Schule für Gesundheits- und Krankenpflege errichtet.

„Diese im Herbst 2019 in Betrieb gehende Einrichtung ist eine äußerst sinnvolle Weiterentwicklung des Pflegeplanes des Landes für den Bezirk Kitzbühel, um direkt in der Region qualifizierte Pflegekräfte für die Region wohnortnah ausbilden zu können. Hier entsteht ein Bildungszentrum für die stationäre Pflege in Krankenanstalten sowie Heimen, aber auch für die Pflege zu Hause und weitere Einrichtungen im Gesundheitswesen“, informierte Tilg.

Planungsverbände wirken im Bezirk mit

Der Itterer Bgm. Josef Kahn, Obmann des Planungsverbandes Brixental-Wildschönau, der Reither Bgm. Stefan Jöchl als Obmann des Planungsverbandes Leukental sowie Konrad Walk, Bgm. von Hochfilzen und Obmann des Planungsverbandes Pillerseetal, stellten bei der Präsentation fest: „Die Evaluierung des Pflegeplanes geht genau in die richtige Richtung und unterstützt unsere gemeinsamen Anstrengungen, den Menschen im Bezirk im Lebensalltag behilflich zu sein.“

Nach dem Tiroler Raumordnungsgesetz wurde den Planungsverbänden im Jahr 2012 die Festlegung der Standorte für die Pflegedienstleistungsangebote im Eigenverantwortungsbereich übertragen. Die Finanzierung des Pflegestrukturplanes wird durch das Land Tirol maßgeblich unterstützt – ressortübergreifend durch Investitionsfördermittel, Wohnbaudarlehen, Annuitätenzuschüsse und Mittel aus dem Gemeindeausgleichsfonds.
Elisabeth M. Pöll

Bild: Die PV-Obleute Stefan Jöchl, Josef Kahn, Konrad Walk mit Sozialabteilungsvorständin Kathrin Eberle, LR Bernhard Tilg und BH Michael Berger (v.l.). Foto: Elisabeth M. Pöll

 
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