Kitzbüheler Anzeiger
14.03.2019
News  
 

„Pfiat di Plastik“

Mit der Aktion „Pfiat di Plastik“ wollen die Grünen auf die Problematik des Plastikmülls hinweisen und die Bevölkerung sensibilisieren. Mit dem Druck der Konsumenten will man die Wirtschaft zum Umdenken bewegen.

Kitzbühel | Die Verschmutzung der Meere mit Plastikmüll ist medial fast täglich präsent. Das Thema greifen jetzt auch die Grünen auf und wollen die Bevölkerung für den Umweltschutz und vor allem die Vermeidung von Plastikmüll sensibilisieren. Unter dem Motto „Pfiat di Plastik“ starten die Grünen eine Frühjahrskampagne, um der Plastik-Plage ein Ende zu bereiten. „Es geht hier nicht um das parteipolitische, sondern um die Umwelt. Hier sind alle gefordert“, sagt Grüne-Bezirkssprecher Helmut Deutinger.

32 kg Plastikmüll von jedem Tiroler

Grüne-Landessprecherin Barbara Schramm-Skoficz präsentiert einiges an Zahlenmaterial. So produziert im Schnitt jeder Tiroler 32 Kilogramm an Plastikmüll im Jahr. Im EU-Raum werden 25 Millionen Tonnen Plastik jährlich produziert. Nach Tirol werden innerhalb eines Jahres 30 Millionen Plastikflaschen importiert. 60 Prozent des Plastikmülls wurde nur einmal verwendet und jährlich landen 8 Millionen Tonnen an Plastikmüll im Meer. „Wenn es so weitergeht, wird es im Jahr 2050 mehr Plastik als Fische im Meer geben“, warnt Schramm-Skoficz und verweist auch auf die negativen Auswirkungen von Mikro-Plastik.

„Plastiksackerl und Grillgeschirr ist zu wenig“

Die Vorstöße der EU und der österreichischen Bundesregierung in Sachen Plastiksackerl und Grillgeschirr seien begrüßenswert. „Aber diese Maßnahmen werden nicht ausreichen, wenn wir die 25 Millionen Tonnen Plastikmüll, welcher in der EU jährlich erzeugt wird, um 25 Prozent bis zum Jahr 2029 reduzieren wollen. Das Plastiks­ackerl macht zum Beispiel nur zwei Prozent des gesamten Plastikmülls aus“, sagt Barbara Schramm-Skoficz.

Bezirkssprecher Helmut Deutinger verweist auf die gute Moral der Tiroler beim Mülltrennen, jedoch wird trotz hoher Trennmoral in Tirol nur ein Drittel recycelt. Der Rest wird verbrannt. Die Grünen fordern daher die Politik auf, den Rahmen zu schaffen, um Plastikmüll leichter vermeiden zu können. Auch die Gemeinden sind gefordert: Die Kommunen sollen auf Greenevents bei Veranstaltungen setzen, auf nachhaltige  Mehrwegsysteme umstellen und den Status „plastikfreie Gemeinde“ anstreben. „Jedes Mehrwegsystem ist sinnvoller als Einweg“, ist man sich bei den Grünen einig.

Konsumenten sind ebenso gefordert

Wie sich in den letzten Tagen zeigte, kann der Konsument den Handel beeinflussen. Milch gibt es nun wieder in Glasflaschen. „Den Konsumenten muss es leichter gemacht werden, auf Plastik zu verzichten“, fordert Deutinger auf und appelliert an die Bevölkerung, möglichst auf Plastik zu verzichten. Für Obst und Gemüse gibt es Mehrwegsackerl und auch Gurken oder Bananen, als Beispiel,  müssen nicht in Plastik verpackt sein. Elisabeth M. Pöll

Bild: 32 Kilogramm Plastikmüll produziert der Tiroler im Jahr. Foto: dpa

 
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